2017 – der Juni in Zahl3n

Mit dem neuen Monat läuten wir das Ende der ersten Halbzeit des Jahres ein. Wir werden den Tag der Sonnenwende erleben, den Tag, mit dem die kürzeste Nacht des Jahres einher geht. Benannt wurde dieser Monat nach der römischen Göttin Juno, Gemahlin des Göttervaters Jupiter.

der Juni in Zahl3n
© Bodo Trieb

Die Gärtner sprechen gerne vom Rosenmonat, weil in dieser Zeit die Rosenblüte ihren Höhepunkt hat.
Der alte deutsche Name des Monats war Brachmond, weil in der Dreifelderwirtschaft des Mittelalters die Bearbeitung der Brache begann. Wir sehen, auch das Nicht-Bestellen eines Ackers hat mit Arbeit zu tun. Auch wir werden nicht verschont, die nächsten 30 Tage möchten wieder einiges von uns sehen. An Müßiggang ist nicht wirklich zu denken. Das einzige, was wir nicht tun sollten, ist dem Nichtstun zu frönen.
Zielgerichtet gilt es zu handeln, miteinander und füreinander, zum Wohle aller, und das ganze, bitteschön, unermüdlich. Die Richtung ist klar: vorwärts. Zu klären bleibt jetzt noch die Frage nach dem „Wie“.
Ein gezielter Blick auf den Zahl3nkreis zeigt uns, dass der neue Monat im Zeichen des Rhythmus des Lebens steht, der Fülle des Lebens und des Bestrebens, alle Höhen und Tiefen des Lebens zu meistern. Richtig, auch Höhen wollen gemeistert werden, denn sonst hätte Goethe sich nicht dazu hinreißen lassen, diesen Sachverhalt mit den Worten „alles in der Welt lässt sich ertragen, nur nicht eine Reihe von schönen Tagen“ zusammen zu fassen. Es bedarf also unserer kreative Art, mit allem zurecht zu kommen, was uns das Leben bietet.

Kreativität in Denken und Handeln, das ist der Schlüssel zum neuen Monat. Grund genug, da mal genauer hinzuschauen.
Landläufig schreiben wir alles, was mit Kreativität zu tun hat, zunächst all denen zu, die im weitesten Sinne mit Kunst und Gestaltung zu tun haben. Müssen wir diese Einschränkung machen? Ich finde: nein. Mir gefällt die Definition von Kreativität, die von der Fähigkeit spricht, „etwas vorher nicht da gewesenes, originelles und beständiges Neues zu kreieren“. Hat das was mit bildender oder darstellender Kunst allein zu tun? Ich finde wieder einmal: nein. Im Säuglingsalter fängt Kreativität bereits an und verstärkt sich mit jeder Erfahrung, die die kleinen Wesen beim intensiven Austausch zwischen sich und ihrer Umwelt machen. Die rechte Gehirnhälfte ist hier dominant beteiligt. Und so stimmt es nicht verwunderlich, dass mit Beginn der Schulzeit Kreativität deutlich ins Hintertreffen gerät. Für logischen Denken, Zahlen und verbale Ausdruck ist nun einmal die linke Gehirnhälfte gefordert, auf deren Stärkung die Lehrpläne ausgerichtet sind. Ohne, dass in gleicher Weise die schöpferische Seite gefördert wird. Das wird auch in der Zeit der Berufsausbildung fortgesetzt und wird auch im Arbeitsleben nur selten anders. Wer da nicht passend gegensteuert, gerät leicht auf die Schiene „das habe ich noch nie gemacht“, „das habe ich schon immer so gemacht“ oder „da könnte ja jeder kommen“. Viele greifen dann gerne auf sog. ‚bewährte‘ Lösungen zurück, anstatt neue zu entwickeln. Manchmal haben Kreativität und neue Wege etwas mit Mut zu tun, denn es geht darum, unter Umständen Regeln zu durchbrechen, eine eigene Meinung zu vertreten oder sich vielleicht auch von einer ‚gängigen‘ Lehrmeinung zu distanzieren oder gar zu verabschieden.

Solche Betrachtungen machen doch Mut, oder?! Wir alle waren mal sehr kreativ und haben damit die besten Voraussetzungen, es wieder zu werden. Der maltesische Arzt, Schriftsteller und Kognitivwissenschaftler Edward de Bono hat sich sehr intensiv mit dem Thema Kreativität auseinandergesetzt und ein mittlerweile weltweit eingesetztes Programm entwickelt, in dem kreatives Denken als Fertigkeit gelehrt wird. Mit „Ich glaube nicht, dass Kreativität die Gabe einer guten Fee ist. Ich glaube, sie ist eine Fertigkeit, die wie Autofahren geübt und gelernt werden kann. Wir halten die Kreativität nur für eine Gabe, weil wir uns nie bemüht haben, sie als Fertigkeit zu üben“ fasst er seine Überlegungen sehr schön zusammen.
Warum finden wir also nicht zurück zu unserer Kreativität?! Legen wir gleich los und finden heraus, wie wir wieder kreativ werden können. Gut, wenn uns da gleich der Klassiker in den Sinn kommen würde, das Brainstorming. Alle Ideen, die wir hierdurch zu Tage fördern, können wir mit ‚Gedankenlandkarten‘ übersichtlich und leicht verständlich darstellen und mit ein wenig Übung daraus sogar Pläne für weitere Vorgehensweisen ableiten. Der englische Psychologe und Mathematiker Tony Buzan hat diese Methode entwickelt, die auch bei uns als Mind-Mapping bekannt ist.
Vielleicht kommen wir ja so weit, dass wir selbst neue Möglichkeiten entwickeln, die unserer Kreativität förderlich sind und vielleicht sogar „vorher noch nicht da waren“.

Nutzen wir die Zeit, uns kreativ wieder Kreativität anzueignen. Sehen wir unseren neuen Ideenreichtum als das, was er ist: ein andauernder Prozess, keine Gabe.
Mögen wir lange davon profitieren, nicht nur in diesem Monat.
Bodo Trieb

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Über Bodo Trieb 237 Artikel
Bodo Trieb, Dipl.-Ing. der Feinwerktechnik, früher Tätigkeit in der Industrie, heute Sachverständiger (BVFS e.V.) mit langjähriger Beratungs- und Ausbildungserfahrung in den Bereichen Feng Shui, Radiästhesie, BaZi und Numerologie. Bodo erreicht ihr unter b.trieb@everyday-feng-shui.de

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