NanoFlowcell: Elektroautos mit Flusszellen-Antrieb

Sie gehören zu den Fahrzeugen mit alternativen Antrieben und gelten als Sieger beim Preis-Leistungsverhältnis. NanoFlowcell® ist die genaue Bezeichnung für die bahnbrechende Flusszellen-Technologie der nanoFlowcell Holdings.

So weit bisher bekannt wird dieser Fahrzeugtyp der Konkurrenz davonfahren. Wenn diese Technologie hält, was sie verspricht, können herkömmliche Elektro-Autos nicht mithalten. Und das Beste überhaupt ist: Die Flusszellen-Technologie kann als Antrieb für jede Art von Niedervolt-Motoren dienen – und auch für die Versorgung von Haushalten herangezogen werden!

Als „Treibstoff“ dient eine billige Salzwasser-Lösung

Die elektrische Energie wird nicht von außen zugeführt, sondern durch das Fahrzeug selbst generiert. Getankt wird also kein Strom, sondern eine spezielle Salzwasserlösung. Das Potential, das sich in zwei getrennten Elektrolyt-Flüssigkeiten aufbaut, wird in elektrischen Strom umgewandelt. Die beiden Elektrolyten enthalten bewegliche Ionen, wobei der eine positiv und der andere negativ geladen ist. Die Funktionsweise ist im Prinzip seit langem bekannt. Neu jedoch ist, dass die Flusszellen regeltechnisch direkt steuerbar sind, was vorher nicht möglich war und nun zu erheblichen Kosteneinsparungen führt. Früher waren Pufferspeicher (Superkondensatoren) notwendig, um die Fahrweise regulieren zu können.

Die Elektrolyt-Flüssigkeit, deren genaue Zusammensetzung geheim gehalten wird, trägt die Bezeichnung bi-ION und soll unter 10 Cent pro Liter kosten. Die Flüssigkeit ist ungiftig, umweltfreundlich und unbrennbar. Es soll sich um eine Lösung mit bestimmten Metallsalzen handeln, mit einer Energiedichte von zirka 600 Wh pro Liter. Als „Abgas“ entweicht reiner Wasserdampf, nachdem die gelösten Metallpartikel mit einem Filter aufgefangen werden. Es sind auch keine speziellen Tankstellen erforderlich, sondern lediglich neue Zapfsäulen an den bereits vorhandenen Tankstellen. Der Tankvorgang ist in Minutenschnelle erledigt – während bei den langen Ladezeiten von herkömmlichen Elektroautos der Verkehr schnell zusammenbrechen würde.

Ungefährlicher Niedervolt-Elektroantrieb mit minimalem Verbrauch und maximaler Reichweite

Verglichen mit Lithium-Ionen-Batterien und Wasserstoff-Brennstoffzellen wird das beste Preis-Leistungsverhältnis versprochen und auch die Umweltverträglichkeit soll hervorragend sein. Die Reichweite ist mit über 1.000 Kilometern ähnlich groß wie bei Benzinautos. Und mit 48 Volt ist die Stromspannung kaum größer als bei einem Elektro-Fahrrad. Bei Berührung der Pole besteht keine Lebensgefahr – was sehr wichtig ist für Rettungs- und Wartungsarbeiten. Im Vergleich dazu: Der Toyota Mirai fährt mit einer 650 Volt-Batterie und der Tesla S mit 275 Volt. Bei diesen und anderen Batterieautos sitzen die Auto-Insassen in einem Hochspannungsfeld mit entsprechender gesundheitlicher Belastung. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h wird beim Flusszellen-Antrieb mit 2,4 Sekunden angegeben. Und auch die Höchstgeschwindigkeit von 200 bis 300 km/h ist weit mehr, als auf Autobahnen erlaubt ist.

Dieser ältere Prototyp wurde bereits im Jahr 2014 in Genf vorgestellt. Foto (C) Werner Bayer / flickr
Dieser ältere Prototyp wurde bereits im Jahr 2014 in Genf vorgestellt. Foto (C) Werner Bayer / flickr

Der QUANTiNO 48VOLT: Das schnellste Öko-Auto der Welt?

QUANTiNO 48VOLT ist die Modell-Bezeichnung für den Prototyp, der zuerst Ende Oktober 2016 vorgestellt wurde. Er soll nach ausführlichen Testreihen serientauglich sein und besitzt bereits eine Straßenzulassung. Im März 2017 wurden auf dem Internationalen Genfer Mobilsalon die neuesten Fortschritte präsentiert. Das beeindruckende Gefährt hat einen Allradantrieb und kommt auf 560 Kilowatt Leistung. Um diese Energie schnell bereitzustellen, werden vier Elektromotoren und sechs Flusszellen gleichzeitig genutzt.

Das schnittige Gefährt kommt in Form einer eleganten Sport-Limousine daher, besitzt vier Sitze und breite Seitentüren, die nach oben klappen. Das extravagante, stromlinienförmige Design und die Werbung mit den Rennwagen-Qualitäten werden Außendienst-Mitarbeiter, Pendler, Familien und Rentner wohl eher nicht ansprechen und sind auch nicht für Kleinhaushalte gedacht. Aber man sieht, was möglich ist, und dass man die vielen Einschränkungen vergessen kann, die normalerweise mit Elektroautos verbunden sind.

Zu revolutionär, um wahr zu sein?

Wegen der Geheimniskrämerei des Unternehmens, was den Treibstoff betrifft, werden immer wieder Zweifel an der Glaubwürdigkeit der publizierten Daten angemeldet. Der Prototyp wird für Testfahrten zur Verfügung gestellt, allerdings nur innerhalb der Schweiz. Die Reichweite von über 1.000 Kilometern wird von verschiedenen, unabhängigen Testfahrern bestätigt. Wie lange es noch bis zur Marktreife dauert, ist derzeit nicht absehbar. Mit der NanoFlowcell® Energie würden Stromleitungen überflüssig werden, denn der Strom könnte überall dort erzeugt werden, wo er gebraucht wird.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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