Barfußlaufen: Besser gehen ohne Schuhe

Manche Menschen schwören auf Schuhe mit einer dicken, runden Sohle. Andere bevorzugen sogenannte Fünf-Finger-Schuhe, in denen jeder Zeh einzeln untergebracht ist. Beide Varianten sollen das Barfußgehen imitieren und damit den Rücken entlasten. Wie wäre es, stattdessen einfach die Schuhe auszuziehen?

Ohne Schuhe: Barfuß der Natur ein Stück näher sein
Ohne Schuhe: Barfuß der Natur ein Stück näher sein (Foto: Aurélien Glabas)

Wir stecken unsere Füße üblicherweise in mehr oder weniger bequemes Schuhwerk. Wer mit Rückenproblemen zu kämpfen hat – und das sind hierzulande wohl die meisten Erwachsenen –, wird sich vielleicht ein hochwertiges orthopädisches Modell leisten oder zu den eingangs erwähnten Abroll-Schuhen greifen. Die Erfahrungsberichte dazu fallen ganz unterschiedlich aus. Anfangsschwierigkeiten beim Gehen in den Schuhen mit den dicken Sohlen sind aber offenbar üblich. Zudem sind zuletzt Zweifel aufgekommen, ob die Spezialschuhe Rückenpatienten überhaupt guttun. Möglicherweise überfordern sie die Fußmuskulatur der Betroffenen und bewirken das Gegenteil. Diese Probleme gibt es bei den Schuhen mit den fünf einzelnen Zehen nicht. Dafür erinnern sie im Design zumeist stark an Gummi-Badeschuhe und eignen sich damit kaum fürs Büro oder den Theaterbesuch. Es gibt eine zwar auch nicht gerade elegante, dafür aber naheliegende und kostenlose Variante, das gesunde Barfußgehen zu praktizieren: die Schuhe so oft wie möglich auszuziehen.

Barfußgehen verhindert Rückenschmerzen

Das klingt simpel und banal. Tatsächlich aber gehört zunächst eine Portion Mut dazu. Wer zu Hause die Schuhe auszieht, riskiert kalte Füße. Und wer dann sogar barfuß auf den Balkon oder in den Garten geht, wird sich öfter als üblich die Füße waschen müssen. Doch das regelmäßige Gehen ohne Schuhe zahlt sich aus, denn es ist echtes Training für die Füße, die sich jahrelang rundum gut verpackt und auf festen Sohlen bewegt haben. Viele kleine Fußmuskeln verkümmern auf diese Weise im Laufe der Zeit. Das Ergebnis diagnostiziert dann der Orthopäde: Senk-, Spreiz- oder Knickfüße, die schließlich auch noch für eine falsche Körperhaltung und damit für Schmerzen in Knie, Hüfte und Rücken sorgen. In diesem Sinne können Kinder gar nicht oft genug barfuß gehen, damit ihre Fußmuskeln möglichst kräftig bleiben.

Barfußlaufen ist besonders für kleine Kinder wichtig. Es stärkt die Fußmuskulatur
Barfußlaufen ist besonders für kleine Kinder wichtig. Es stärkt die Fußmuskulatur
(Foto: roseannadana / Flickr)

Das Barfußgehen trainiert aber nicht nur die Fußmuskeln, es ist auch ein angenehmes, spannendes und sinnliches Erlebnis. Immer mehr Barfußparks laden dazu ein, das Gehen auf unterschiedlichen Untergründen auszuprobieren. Für die Schuhe gibt es an der Einstiegsstelle zumeist Schließfächer, und am Ende des Pfads gibt es Gelegenheit für ein säuberndes Fußbad. Während Kinder kaum Hemmungen haben, mit nackten Füßen durchs flache Wasser, über Erde, Holz, Steine oder auch rund geschliffene Glasscherben zu gehen, kostet das Erwachsene bisweilen schon etwas Überwindung. Wer es aber einmal probiert hat, wird über die Empfindungsfähigkeit der eigenen Fußsohlen staunen und den Barfußgang wie eine Fußreflexzonenmassage genießen. Angespannte Gesichter am Ende eines Barfußpfads wird man jedenfalls nicht entdecken. Im Gegenteil, das Abstreifen der festen Fußbekleidung und die mutigen Schritte über ungewöhnliche Böden wirken geradezu befreiend und sorgen in der Regel für große Entspannung.

www.everyday-feng-shui.de

 

Quellen:

Beitrag teilen:
Über Astrid Albrecht-Sierleja 152 Artikel
Astrid Albrecht-Sierleja verfügt als langjährige Malerin und Lackiererin über ausgesprochen praxisorientiertes Wissen und kennt als Produkt-Designerin die Vielfalt gestalterischer Möglichkeiten im Wohn- und Arbeitsbereich. Astrid erreicht ihr unter a.albrecht@everyday-feng-shui.de

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*