Die Energiequalitäten im Spätsommer

Laut „europäischem Fengshui“ beginnt Mitte August der Spätsommer. Dieses Segment im geomantischen Jahreskreis steht für die Richtungsqualität Südwesten, Element Luft/Feuer, Formarchetyp Karo/Raster, Tageszeit Nachmittag, Lebensalter reifer Erwachsener. 

„Europäisches Fengshui“ ist eine geomantische Methode westliches Ursprungs, basierend auf 4 Elementen und 8 Richtungsqualitäten. (Grafik ©  Irmgard Brottrager)
„Europäisches Fengshui“ ist eine geomantische Methode westliches Ursprungs, basierend auf 4 Elementen und 8 Richtungsqualitäten. (Grafik © Irmgard Brottrager)

In der zweiten Sommerhälfte beginnt der „Ernst des Lebens“ 

Ab Mitte August tritt die Natur in eine neue Phase. Die Vorwochen waren hauptsächlich von Wachstum gesprägt, nun wird es Zeit, die Fruchtbildung voranzutreiben und bis Herbst zur Reife zu bringen. Das Leben wird konzentrierter und ernster, ist zielgerichteter und pragmatischer. Die Lehr- und Wanderjahre sind vorbei, der Urlaub bereits Erinnerung, jetzt befindet sich der Mensch im besten Erwerbsalter, Produktivität und Arbeitsleistungen werden erwartet. „Der Ernst des Lebens“ zeigt sich auch in fixen Bindungen und dem Übernehmen von Verantwortung für jüngere und schwächere Menschen. Wir befinden auf der Yang-Seite des Lebensrades, ein typischer Spätsommer-Charakter wäre der männliche Familienernährer, der bis obenhin eingedeckt ist mit Aufgaben und Pflichten. Er hat wenig Zeit und Interesse für sogenannte unnützliche Dinge, ist arbeitssam, verlässlich und zupackend. Ein rationeller Typ, kühl, robust und angepasst. Ein Mann der Taten ohne große Worte. Er ist weder der, der sät, noch der, der erntet, sondern der, der dafür sorgt, dass aus der Saat eine gute Ernte wird. Die Ideen sind nicht von ihm, sondern er setzt das um, was andere für ihn erdacht haben. Er kümmert sich darum, dass alle ein Dach über dem Kopf und genug zu essen haben, dafür muss er sich nachsagen lassen, dass er im emotionalen und kommunikativen Bereich nicht der Begabteste ist.

Rationelle Hochhausarchitektur und Plattenbauten sind typisch für die Richtungsqualität „Südwesten“ nach „Europäischem Fengshui“  (Foto: 96dpi, Andreas Levers)
Rationelle Hochhausarchitektur und Plattenbauten sind typisch für die Richtungsqualität „Südwesten“ nach „Europäischem Fengshui“ (Foto: 96dpi, Andreas Levers)

Rasterburgen, Verkehrsanlagen, Nutz- und Zweckbauten sind Zeichen für „Südwest-Energie“

In der gebauten Umwelt erkennen wir den Südwest-Charakter am materiell orientierten Pragmatismus. All die eintönigen Raster- und Plattenbauten gehören in diese Kategorie, Hochhäuser und Gewerbehallen, Verkehrsanlagen und technischen Einrichtungen. Die typisch männlichen Qualitäten dieser Richtungsqualität dominieren leider in unserer patriarchalen Gesellschaft, daher werden sie oft als unmenschlich und bedrückend empfunden. Obwohl es natürlich diese Qualitäten auch geben muss, keine Qualität ist für sich gesehen besser oder schlechter als eine andere. Ohne die vielen arbeitssamen Geister, die ohne Ach und Weh ihre Dienste verrichten, würde vieles in unserer Welt nicht funktionieren. Sie sind die Säulen aller Produktivität, anonyme Menschen in Werkhallen und am Fließband, die vielen Lieferanten, „kleinen“ Handwerker und Buchhalter, aber auch die meisten technischen Berufe und viele Lehrerberufe zählen dazu. Alles, wo es um streng geordnete, sich wiederholende Prozesse geht, die bestimmten Gesetzmäßigkeiten folgen und wenig kreativ sind. „Ohne Fleiß kein Preis“, ist das Motto dieser Typen, und „Was es wiegt, das hat es“.

Der geomantische Jahreskreis bzw. das „Rad des Lebens“ nach „Europäischem Fengshui“  (Grafik ©  Irmgard Brottrager)
Der geomantische Jahreskreis bzw. das „Rad des Lebens“ nach „Europäischem Fengshui“ (Grafik © Irmgard Brottrager)

Die Gunst der Jahreszeit nutzen, im Einklang leben mit der Natur 

Wie können wir den Spätsommer am besten für unsere Projekte nutzen? Er ist eine gute Zeit, um die Ideen, die im Frühsommer, vielleicht während des Urlaubes gereift sind, auf den Punkt zu bringen und in die Tat umzusetzen. Was immer Sie erreichen wollen, im Spätsommer sollten Sie sich gezielt darauf vorbereiten und „Nägel mit Köpfen“ machen. Um vielleicht im Herbst bereits davon zu profitieren oder damit auf den Markt zu gehen. Denn der Herbst ist gut für das Geschäftliche, während der Süd-West-Charakter mehr an den momentanen Nutzen denkt als an den Gewinn. Er ist kein Unternehmertyp, sondern der ausführende Mitarbeiter im Unternehmen. Rationalisierung, Ordnung und Effizienz sind seine Stärken, also lohnt es sich, auch in diese Richtungen Überlegungen anzustellen. Wie lässt sich der Wirkungsgrad meiner Leistungen verbessern, worauf kann ich verzichten, wo wären noch Synergien zu nutzen? Wo bin ich vielleicht zu emotional, wo wäre mehr Distanz und Focussierung angebracht? Ideen, Kommunikation und Kreativität sind schöne Dinge, aber was schaut unterm Strich heraus dabei? Der jugendliche und übermütige Sommertyp, der sich verzettelte und nichts auf die Reihe bekam, ist nun passé, wir sind jetzt einen Schritt weiter, und wollen keine Luftschlösser mehr in den Sand setzen, sondern was weiterbringen im Leben, wie man so schön sagt! Je mehr wir im Einklang leben mit den wechselnden Qualitäten der Natur, umso leichter können wir unser GESAMTES Potential verwirklichen und nicht nur einen Teil davon! Menschen, denen es an vernünftigen und wirtschaftlichen Begabungen fehlt, sind genauso arm dran, wie Zeitgenossen, die zu viel davon haben. Das Ideal liegt in der Vielseitigkeit und im Ausgleich der verschiedenen Energien. Eine geomantische Analyse hilft dabei, Ungleichgewichte zu erkennen, wobei die natürlichen Anlagen und Lebensaufgaben des Einzelnen miteinbezogen werden.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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