15 Regeln für effizientere Kommunikation

Gespräche nehmen oft sehr viel Zeit in Anspruch und führen doch zu nichts. Auch mit sozialen Netzwerken kann man Stunden verplempern, ohne auf einen grünen Zweig zu kommen. Wie so oft gilt auch hier: Weniger ist mehr!

Foto (C) Hamza Butt / flickr
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In Sachen Kommunikation Tipps zu geben, ist grundsätzlich nicht einfach, weil jeder seinen eigenen Kommunikationsstil hat, der eng mit seiner Art zu denken verbunden ist. Am besten lernt man durch Nachahmung und eigene Erfahrung. Wer seine Kommunikation verbessern möchte, sollte daher in erster Linie MEHR kommunizieren. Mit möglichst verschiedenen Menschen und auch schwierige Situationen nicht scheuen. Jeder hat seine kommunikativen Schwächen. Es gibt wohl kaum jemanden, der jederzeit mit jedem klarkommt und sich auch von heftigen Attacken nicht aus der Ruhe bringen lässt. Es gibt fürwahr sehr schwierige Gesprächspartner. Auch viele kranke Menschen mit geistigen Einschränkungen. Alkoholiker, Depressive, Demente und Traumatisierte. Leute aus völlig fremden Schichten und Kulturkreisen. Extreme Charaktere von total schüchtern bis komplett aufdringlich, unbehaglich verstockt und erschreckend laut.

Nachfolgend ein paar allgemeine Regeln, die die Kommunikation erleichtern können:

1) Nichts persönlich nehmen. Auch dann nicht, wenn man mit Namen, mit „Du“ oder „Sie“ angesprochen wird und alle möglichen Behauptungen mit der eigenen Person verbunden werden. Das was andere von mir denken oder sich ausmalen ist einzig und allein ihre Geschichte und nicht meine. Man muss niemanden aufklären oder zurechtweisen. Jeder darf sich einbilden, was er will. Ich muss niemandem MEINE Wahrheit und Perspektive näher bringen oder ihn gar davon überzeugen.

2) Nur antworten, wenn es überhaupt Sinn macht, auf eine Frage einzugehen. Denn viele Fragen sind so gestellt, dass sie für den Gefragten ohne Belang sind. Es zahlt sich nicht aus, auf eine Themenstellung einzugehen, die nur im Kopf des Fragestellers existiert.

3) Nur fragen, wenn man wirklich für alle Varianten von Antworten offen ist. Nicht fragen, wenn man nur eine Bestätigung möchte oder etwas Bestimmtes NICHT hören möchte.

4) Schweigen ist oft Gold. Wenn man merkt, dass die Wellenlänge überhaupt nicht passt oder jemand mit Projektionen daher kommt, kann es besser sein, den Mund zu halten.

5) Direkt und klar kommunizieren. Um etwas zu erreichen, was man möchte, ist es oft am besten, wenn man es deutlich ausspricht und bei jeder Gelegenheit wiederholt. Zielbewusst und bestimmt, auch gegen Widerstände, aber ohne jeden Druck. Nur wenn die direkte Art zu gewagt erscheint, sollte man sich herantasten.

6) Gedanken lesen. Das kann natürlich keiner, aber es ist von großem Vorteil, wenn man genau zuhört und ein Gefühl dafür bekommt, wie der Gesprächspartner tickt. Nur wer viel zuhört, erfährt viel!

7) Die Redezeit einschränken. Man muss nicht länger zuhören als man den Text interessant findet. Wenn das Gegenüber auf Signale des Desinteresses nicht reagiert, ist es legitim, ihn zu unterbrechen oder das Gespräch überhaupt zu beenden. Ob das nach 3 Minuten oder erst nach 30 Minuten passiert, ist egal. Auch im Internet muss man nicht jeden Artikel zu Ende lesen und jedes Video bis zur letzten Minute anhören.

8) Für Stimmung sorgen. Viel wichtiger als der Inhalt ist oft die Art, wie man etwas sagt und wie man es mit Gesten untermalt. Freundlichkeit und Humor kommen meistens gut an, können aber auch ungünstig sein, wenn es etwas zu sagen gibt, was eine ernste Miene erfordert.

9) Nur das aussagen, was der andere gerade wissen muss, um zu verstehen. Ohne Umschweife und lange Erklärungen. Egal, ob es sich um sachliche Informationen oder Mitteilungen über Gefühle handelt.

10) Ablenkungen unterbinden. Täglich erleben wir unzählige Versuche, uns von dem abzubringen, was wir tun wollen. Überall lauern Leute, die um unsere Aufmerksamkeit buhlen. Das sollen wir uns ansehen, mit dem ein paar Worte wechseln, hier noch ein Spielchen spielen, dort noch beitreten. Netzwerkepflege ist nett, wenn man Zeit hat, aber nicht zielführend, wenn man etwas auf die Reihe bekommen möchte.

11) Keine komplexen Themen am Telefon besprechen. Inhalte mit vielen Zahlen und Fachausdrücken kommuniziert man am besten schriftlich. Was man sich im Kopf nicht merken kann, gehört auf ein Papier (oder auf den Bildschirm).

12) Auf den Punkt kommen. Bevor man ein Gespräch beginnt, sollte man wissen, was man überhaupt will. Die Anzahl der Gesprächsziele sollte so überschaubar sein, dass man sie nicht aus den Augen verliert. Zur Sicherheit hilft ein Stichwortzettel!

13) Nicht spekulieren. Was man nicht weiß, muss man abklären. Es ist reine Zeitverschwendung, sich mit Vermutungen aufzuhalten.

14) Keine Meetings ohne Vorbereitung. Zu jeder Besprechung gehört eine „Tagesordnung“, die den Teilnehmern vorher bekannt gegeben wird. Personen, die nicht wichtig sind oder nichts dabei verloren haben, kosten nur Zeit.

15) Die Erreichbarkeit einschränken. Es gibt keine Pflicht, sich jederzeit anreden zu lassen, egal ob telefonisch, persönlich oder per Email. Man muss nicht mal Briefe aufmachen, wenn der Absender uninteressant ist. Vor allem in der Großstadt ist es nicht möglich, auf alles einzugehen, was rundherum passiert. Um in Ruhe gelassen zu werden, hilft eine klar distanzierte Körpersprache.

Foto (C) PR Fundsachen / flickr
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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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