Feng Shui im Garten: Wohin mit dem Gemüse?

Spätestens dann, wenn Fasching vorbei ist, zieht es uns in den Garten. Der milde Winter in diesem Jahr macht möglich, dass die Gartensaison recht früh beginnen kann. Haben Sie vor, auch Gemüse im Garten einzupflanzen? Eine gute Idee, denn frisches Gemüse aus dem eigenen Garten tut unserer Gesundheit doppelt gut: Zuerst durch die Bewegung an der frischen Luft bei der Gartenarbeit und danach als Lieferant vieler Vitamine und Nährstoffe. Aber wo ist der beste Platz für ein Gemüsebeet im Garten? Lesen Sie, was Feng Shui dazu rät.

Gemüse aus dem eigenen Garten ist viel Mahr als nur Gaumenschmaus. Foto: © Hedwig Seipel
Gemüse aus dem eigenen Garten ist viel mehr als nur Gaumenschmaus.
Foto: © Hedwig Seipel

Ein Feng Shui Garten ist ein Garten für alle Sinne, in dem ruhige und dynamische Gestaltungselemente für eine lebensfrohe Stimmung sorgen. Damit passt Gemüse hervorragend in die Konzeption eines Feng-Shui-Gartens. Und keine Sorge, Sie müssen sich nicht auf Zitronengras, Asia-Salate oder sonstige Gemüsesorten aus dem fernen Asien beschränken. Im Gegenteil, einheimische Sorten, die sich unseren klimatischen Bedingungen und der Bodenqualität optimal angepasst haben, sind bekömmlicher und sollten bevorzugt werden.

Basis: den Garten aufteilen

Je nach Stil Ihres Gartens, haben Sie entweder einen festen Platz an einer bestimmten Stelle für Gemüse vorgesehen oder Sie haben sich für einen Natur-Bauerngarten entschieden, in dem Gemüse und Blumen in buntem Wechsel fast überall gedeihen dürfen.

Bei designorientierten Gärten bleibt die Freiheit, Gemüse überall einzupflanzen, recht eingeschränkt. Doch auch für diese Fälle gibt es Lösungen. Zahlreiche Gemüsesorten wie zum Beispiel Tomaten, lassen sich in Kübeln, Töpfen oder Kästen kultivieren. Damit bleiben sie transportabel und können nach Belieben im Garten verteilt werden.

Um sich mit den Kriterien für den Anbau von Gemüse aus Feng Shui Sicht näher zu beschäftigen, sollten wir uns zuerst einige Grundlagen der Feng Shui Gartengestaltung in Erinnerung rufen.

Die Basis für den Plan einer Gartengestaltung liefert das Bagua, das entsprechend den gemessenen Himmelsrichtungen auf den Grundriss des Gartens gelegt wird. Damit erhalten wir einen Überblick, welche Himmelsrichtungsbereiche den einzelnen Gartenflächen entsprechen. Wie Sie sicher bereits wissen, stehen die einzelnen Bereiche in unbewusster Verbindung mit unserem Inneren und allen Aspekten, die unser Leben ausmachen.

Entsprechungen der Himmelsrichtungen

  • Osten: Familie, Herkunft, eigene Wurzeln, Verwandtschaft
  • Südosten: Finanzen, materielles Glück, Wohlstand und Reichtum
  • Süden: Ruhm, Popularität, gesellschaftliches Ansehen, Darstellung nach außen, Luxus
  • Südwesten: Beziehung, Partnerschaft, Lebensgemeinschaft
  • Westen: Kinder, Kreativität, Projekte, Spontanität
  • Nordwesten: Hilfreiche Menschen, Hilfe geben und nehmen, soziale Unterstützung
  • Norden: Karriere, berufliche Entwicklung
  • Nordosten: Wissen, geistiger Reichtum, Intuition, Mentoren

Es ist unschwer zu erkennen, dass Gemüse in dieser Aufzählung fehlt. Das ist völlig korrekt, denn im Feng Shui geht es nicht darum irgendetwas an einer bestimmten Stelle zu platzieren und dann zu hoffen, dass unser Leben ein reines Vergnügen wird. Worum es geht, ist eine Unterstützung in allen Belangen die wir vorhaben. Feng Shui erledigt nichts für uns, es schafft nur Bedingungen, in denen uns das Tun leichter fällt und schneller zum Erfolg führen kann.

Richtig fragen

Warum pflanze ich Gemüse? Das ist hier die Frage. Foto: © Hedwig Seipel
Warum pflanze ich Gemüse? Das ist hier die Frage (Foto: © Hedwig Seipel)

Deshalb bringt es gar nichts zu fragen, wohin mit dem Gemüse. Die richtige Frage muss lauten: Warum pflanze ich Gemüse in meinem Garten ein?

Wenn Sie die Antwort kennen, und sie scheint leicht zu beantworten zu sein, dann finden Sie auch den richtigen Platz für Ihr Gemüse. Auch umgekehrt, wenn Sie bereits Essbares im Garten haben, dann können Sie schauen, was das für Sie und Ihr Leben tatsächlich bedeutet.

Schauen wir uns gemeinsam einige mögliche Antworten an.

  1. Ich habe Spaß daran, Pflanzen groß zu ziehen und sie dann zu ernten.
    Damit liegen Sie im Westen optimal. Etwas großzuziehen, zu erschaffen, etwas Neues zu machen, das sind Aspekte der neuen Projekte und der Kreativität. So gesehen, Sie kümmern sich um das Gemüse wie um eigene „Kinder“.
     
  2. Ich achte sehr auf gesunde Ernährung und überlege, wie ich mich am besten und sichersten ernähren kann.
    Sie machen sich also viele Gedanken darüber, was Ihrer Gesundheit gut tut. Sie setzen sich innerlich mit dem Thema auseinander und lernen ständig dazu. Mit dieser Absicht sind Sie im Nordosten zu Hause, weil es hier um Geist und Wissen geht.
     
  3. Mit eigenem Gemüse kann ich viel Geld sparen.
    Diese Antwort lässt sich sehr leicht zuzuordnen. Wenn’s ums Geld geht, dann geht es um den Südosten.
     
  4. Um das Gemüse kümmert sich die ganze Familie. Wir lieben es, gemeinsam in Garten zu arbeiten.
    Das Gemüse ist hier der Weg zum glücklichen Familienleben. Ein Beet im Osten würde das Vorhaben bestens unterstützen.
     
  5. Ich pflanze kein gewöhnliches Gemüse an, sondern achte darauf, dass es immer ganz spezielle, raffinierte Sorten sind.
    Hier soll das Gemüse das Bestreben nach etwas besonderem, herausragendem befriedigen. Der passende Bereich dafür ist im Süden.
     
  6. Ich habe ein Hobby und ich überlege, ob ich mein Hobby zum Beruf machen soll. Diese Frage beschäftigt mich immer, wenn ich im Garten arbeite und in Ruhe darüber nachdenke.
    Die Entscheidung für den beruflichen Weg muss in diesem Fall reifen. Am besten, wenn das Gemüse symbolisch im Norden reift.
     
  7. Mein Garten und vor allem der Gemüseanbau helfen mir, Abstand zum täglichen Berufsstress zu gewinnen.
    Gemüse als hilfreicher Freund wird im Nordwesten vorteilhaft platziert. Es hilft den Alltag zu vergessen und die Ruhe wieder zu finden.
     
  8. Ohne mein Gemüse könnte ich nicht leben. Was würde ich denn sonst tun?
    Diese Aussage ist nicht so einfach zuzuordnen. Doch sie entspricht einer engen Verbundenheit und ist mit Verlustängsten verbunden. Diese emotionale Einstellung begleitet immer enge Beziehungen und hat damit ihren Platz im Südwesten.

Die Beispiele zeigen, dass Gemüse überall im Garten den richtigen Platz haben kann. Voraussetzung dafür ist, dass Sie sich mit Ihrem Vorhaben genauer auseinander setzen und die Frage nach dem Warum beantworten. Es kann gut sein, dass gleich mehrere Antworten gelten. Das ist kein Problem, sie bauen einfach mehr Gemüse an verschiedenen Stellen ein.

Zum Schluss darf ein Hinweis nicht vergessen werden. Das beste Feng Shui ersetzt nicht das gärtnerische können. Wenn an einem Platz, den sie ausgewählt haben, keine günstigen Licht- oder Bodenverhältnisse herrschen, dann wird das Gemüse auch nicht wachsen. Aber vielleicht haben Sie doch noch nicht die richtige Zuordnung gefunden?

Ich wünsche Ihnen viel Freude im Garten und viel schmackhaftes Gemüse,

Hedwig Seipel
www.9-sternlein.de

 

 

 

 

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Über Hedwig Seipel 112 Artikel
Hedwig Seipel wandelte 1998 ihr Leben um und machte ihr Hobby - die asiatische Lebensphilosophie - zum Beruf. Nach fundierten Ausbildungen im Feng Shui, Geomantie, Coaching und Training gründete sie eine eigene Praxis. Sie ist Sachbuchautorin, Dozentin, Seminarleiterin und Beraterin.

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