Kompass-Messung im Feng Shui (Teil1)

Um eine Feng Shui Analyse korrekt zu erstellen, werden bestimmte Daten benötigt. Zu den wichtigsten Messdaten gehört die Kompass-Messung, mir der die Ausrichtung eines Gebäudes oder Grundstücks bestimmt wird. Von der Genauigkeit und Korrektheit dieser Messung hängt das Endergebnis der Analyse ab. Leider passieren häufig Fehler beim Umgang mit dem Kompass. Lesen Sie, wie sie die wichtigsten fünf Fehler vermeiden können und was zu beachten ist, damit die Messung stimmt.

Der Kompass wurde in China entdeckt. Diese Tatsache bleibt unbestritten, auch wenn heftig darüber diskutiert wird, für welche Zwecke man den Kompass zuerst gebraucht hat: Waren es die Seefahrer für die Navigation oder die Astrologen und Feng Shui Meister für ihre Vorhersagen? Die möglichen Argumente wollen wir hier nicht ausbreiten, sondern nur die Frage nach dem richtigen Kompass beantworten.

Fehler Nr. 1: Der falsche Kompass.

Zugegeben, es ist eine Fangfrage. Es gibt nämlich keinen falschen Kompass, es sei den, das Gerät wäre defekt. Theoretisch kann man mit jedem Kompass die Ausrichtung eines Hauses messen. Die Unterschiede liegen darin, wie genau die Messung ist und wie einfach ich messen kann.

Wenn Sie an dieser Stelle denken, für Feng Shui wird unbedingt ein Lo Pan, der geomantische Kompass benötigt, dann stimmt das zwar, ist aber keine Bedingung für eine einfache Kompass-Messung. Ein Lo Pan ist viel mehr als nur ein Kompass und sollte erst dann eingesetzt werden, wenn man gelernt hat, mit den vielen Ergebnissen, die sich auf dem Lo Pan ablesen lassen, umgehen und sie zu einem Analyseergebnis zusammenführen zu können. Nur um die geografische Ausrichtung zu bestimmen, brauchen Sie keinen Lo Pan. Dafür wäre die Anschaffung für einige Hundert Euro einfach unverhältnismäßig. Hier reicht ein „normaler“ Kompass aus.

Einen Kartenkompass erhalten Sie u.a. im www.fengshui-beratershop.de Foto: H.Seipel
Einen Kartenkompass erhalten Sie u.a. im www.fengshui-beratershop.de
Foto: H.Seipel

Von allen gängigen Modellen auf dem Markt ist ein sogenannter Kartenkompass am besten geeignet. Dies ist in seiner einfachen Bauweise, guter Ablesbarkeit und rechteckigen Form begründet.

Auf einem Kartenkompass wird die Skalierung immer in Grad angegeben und die Markierungen sind gut lesbar angebracht. Der gerade Abschluss auf einer Seite ermöglicht eine korrekte Haltung in der Hand. Darauf kommen wir im zweiten Teil der Beitragsreihe noch genauer zu sprechen.

Ein üblicher Wanderkompass. Foto: CC-00, pixabay.com
Ein üblicher Wanderkompass. Foto: CC-00, pixabay.com

Sehr häufig wird bei einer Feng Shui Analyse ein üblicher Wanderkompass benutzt. Auch der ist prinzipiell geeignet aber bei weitem nicht so komfortabel zu benutzen. Seine Nachteile sind: Maßgebend ist hier die sogenannte Marschzahlenskala statt Gradzahlenskala. Das erkennen Sie auf der Aufteilung, die bis 400 statt bis 360 geht. Die Gradskala wird gewöhnlich nur ganz klein am inneren Ring angebracht. Die runde Form des Kompasses erschwert die Kontrolle einer exakten Haltung des Gerätes in der Hand. Die Benutzung der Peilvorrichtung, die beim Wandern tolle Dienste leistet, ist bei der Messung der Ausrichtung eines Hauses kaum zu gebrauchen.

Neben den klassischen, mechanischen Geräten sind heutzutage digitale Kompasse und GPS-Geräte stark verbreitet. Auch diese sind prinzipiell geeignet, wenn man einige wichtige Punkte beachtet.

Bei digitalen Geräten ist die Kalibrierung extrem wichtig. Das bedeutet, dass beim Wechsel des Messplatzes zuerst neu kalibriert werden muss, um ein genaues Ergebnis zu erhalten. Wie man dabei vorzugehen hat, ist in der Beschreibung eines jeden Gerätes enthalten. Bei einer Feng Shui Messung müssen häufig mehrere Messpunkte getestet werden (aufgrund möglicher Störungen, auch dazu später mehr). Das bedeutet jedes Mal den Kompass neu kalibrieren. Und wenn Sie einen digitalen Kompass benutzen, stecken Sie immer Ersatzbatterie in die Tasche, denn mit leerem Akku kann man keine Messung machen.

GPS-Geräte sind, je nach Bauart und Bestimmung, auf Navigation ausgerichtet. Das bedeutet, sie messen nur dann genau, wenn man sich bewegt. Wenn Sie aber ruhig an einem Haus stehen bleiben, wird einfach die letzte Messung gespeichert und erst bei Bewegung wieder korrigiert. Große Ungenauigkeiten sind dadurch vorprogrammiert. Abgesehen davon, kann es schnell passieren, dass der Satellitenempfang zwischen eng stehenden Gebäuden unterbrochen wird und eine Messung nicht möglich ist.

Bei allen elektronischen Geräten ist außerdem zu beachten, ob die Relation zum magnetischen oder geografischen Nordpol abgelesen wird. Standardmäßig sind die Geräte nämlich auf die geografische Ausrichtung, die bei der Navigation unumgänglich ist, eingestellt. Weil aber Feng Shui ausschließlich mit der magnetischen Ausrichtung arbeitet, muss das Gerät umgestellt oder das Ergebnis um den Deklinationswert korrigiert werden. Alles in allem bleibt recht kompliziert und führt zu möglichen Fehler.

Fazit: für eine einfache Messung der Ausrichtung von Gebäuden oder Grundstücken ist ein mechanischer Kartenkompass am besten geeignet.

Fehler Nr. 2: Messung in Räumen

In einem Raum korrekte Kompass-Messung durchzuführen, gleicht einem Roulett-Spiel. Nur mit sehr viel Glück erhalten wir die richtige (Grad)Zahl und die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Wert bei einer Kontrollmessung  wiederholt, ist äußerst gering.

Die unüberschaubare Fehlerquote liegt in den unzähligen Elektroleitungen, technischen Geräten und viel Metall, die im Raum vorhanden sind. Das alles wirkt sich auf die magnetische Kompassnadel aus und lässt sie nach Belieben tanzen.

Davon sind auch leere Räume, z.B. in einem Neubau, nicht frei. Auch wenn keine Technik vorhanden ist und sogar die Sicherung ausgeschaltet wird, bleibt das verbaute Metall in den Wänden und in der Heizung.

Deshalb muss man, egal wie das Wetter ist, rausgehen und die Messung an der frischen Luft durchführen. Doch auch hier lauern Störungsquellen, die wir uns in der nächsten Beitragsfolge näher anschauen.

Fazit: Einen korrekten Wert der Kompassmessung kann man nur beim Messen im Freien erhalten.

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Über Hedwig Seipel 112 Artikel
Hedwig Seipel wandelte 1998 ihr Leben um und machte ihr Hobby - die asiatische Lebensphilosophie - zum Beruf. Nach fundierten Ausbildungen im Feng Shui, Geomantie, Coaching und Training gründete sie eine eigene Praxis. Sie ist Sachbuchautorin, Dozentin, Seminarleiterin und Beraterin.

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