Wu Wei Zi: TCM-Pflanze mit 5 Geschmacksrichtungen

Die Schisandra-Beeren, wie sie auch heißen, sind ein traditionelles, chinesisches Heilmittel, das seit über 2000 Jahren verwendet wird. Wu Wei Zi wächst auch in heimischen Gärten und soll unter anderem bei Burnout helfen, wie eine neue Studie belegt.

Schisandrabeeren Schisandrabeeren, Foto (C) Wendy Cutler / flickr

Merkmale: Die Schisandra chinensis – so der offizielle Name – ist eine mehrjährige Lianen-Pflanze mit verholzenden Trieben, die sich dicht verzweigen und eng verflechten.Weitere Synonyme sind: Chinesische Limonenfrüchte, Chinesische Vitalbeeren, Klettermagnolie, Spaltkörbchen, Chinesische Beerentrauben, Chinabeeren und Schizandra (mit z geschrieben). Die roten, runden Früchte erinnern entfernt an rote Ribisel. Sie erreichen einen Durchmesser bis 8 mm und enthalten je 1-2 Samen. Die großen, glänzenden Blätter sind lanzettförmig zugespitzt und hängen an rötlichen Stielen. Bevor sie im Herbst zu Boden fallen, nehmen sie eine gelbe Farbe an. Die ausdauernden Kletterpflanzen gehören zu den Sternanis-Gewächsen und ranken sich bis 10 Meter in die Höhe. Die Zuordnung zu den Magnoliengewächsen ist veraltet. Die Blüten sind meistens weiß, aber es gibt auch rot blühende Spaltkörbchen.

Standorte: Jeder, der einen Garten besitzt, kann die ertragreichen Pflanzen anbauen, denn sie sind mäßig bis sehr frosthart (je nach Sorte) und daher auch in Mitteleuropa einsetzbar. Ursprünglich sind sie in China, Korea, Sibirien und Japan zuhause. Sie gedeihen an Hausfassaden ebenso wie an freistehenden Klettergerüsten. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Hitze und Trockenheit, aber auch Staunässe werden nicht vertragen.

Verwendung: Die exotische Rankpflanze macht sich nicht nur als Fassaden-Begrünung nützlich, sondern ist vor allem wegen ihrer gesundheitlichen Wirkungen begehrt. Aus den Beeren werden Trockenfrüchte, Tees, Säfte, Extrakte und ätherische Öle hergestellt. Mit Schisandra überwucherte Flächen sind üppig grün und blickdicht zugewachsen. Sie kriecht auch auf dem Boden dahin und ist bei den Vögeln beliebt. Neben den Beeren – die sich auch roh verzehren und lutschen lassen wie Kaubonbons – werden auch die Blätter verwendet.

Elemente: Alle 5 Elemente nach chinesischem Feng Shui: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser.

Naturheilkunde: Wu Wei Zi heißt übersetzt so viel wie „Kraut der 5 Geschmäcker“ oder 5-Aroma-Frucht“. Die Schale und das Fruchtfleisch der Beeren schmecken süß-sauer, während die Samen salzig-bitter-scharf schmecken. Das gleichzeitige Vorhandensein aller Geschmacksrichtungen ist sehr speziell und wirkt appetitzügelnd. Die 5 Geschmäcker entsprechen den fünf Elementen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die Pflanze hat eine jahrtausendelange Tradition als TCM-Arznei, die Erfahrungen im Westen jedoch sind bescheiden. Obwohl es viele wissenschaftliche Studien gibt, die auf gesundheitliche Wirkungen hinweisen, klingen die schulmedizinischen Bewertungen recht verhalten. Die Beeren sind auf jeden Fall unbedenklich als Nahrungsmittel. Kapseln mit Fruchtpulver und Trockenbeeren sind als Ergänzungsmittel rezeptfrei erhältlich. Auch die Pflanzen selbst sind problemlos erwerblich bei verschiedenen Anbietern. Wer auf Nummer sicher gehen und sich nicht nur an traditionellen Anwendungen orientieren möchte, sollte sich genauer erkundigen bezüglich Dosierung und Anwendungsdauer (es gibt zahlreiche Publikationen im Internet) oder einen Heilkundigen (Arzt oder Naturheilpraktiker) zu Rate ziehen. Zum Beispiel findet man Hinweise, dass der Verzehr für Schwangere und Epileptiker nicht ratsam ist. Von chinesischen Forschern gibt es eine neue Studie auf die Wirkung bei so genanntem „Burnout“ (chronisches Erschöpfungssyndrom). Bei Versuchen an Ratten führte die Behandlung mit  isoliertem SCP von Wu Wei Zi zu signifikanten Verbesserungen des Stoffwechsels. Näheres ist unter folgendem Link nachzulesen: Studie zum chronischen Erschöpfungssyndrom.

Weitere TCM-Anwendungsgebiete: Allgemein kann man davon ausgehen, dass eine Pflanze, die vielseitig schmeckt, auch vielseitige Wirkungen hat. Denn die sekundären Pflanzenstoffe bzw. Phytochemikalien machen sich oft durch Farben und Aromen bemerkbar. Die Schisandra-Pflanze gilt als „Kraut der höchsten Kategorie“und gehört in China neben Ginseng und Jiaogulan zu den bekanntesten und meist verwendeten Volksheilmitteln. TCM-Gelehrte schätzen die Beeren zur Anregung der Körpersäfte und Stärkung des Lungen-Qi, der Nieren, der Milz, der Leber und des Herzens. Die Früchte unterstützen gleichzeitig die Yin- und die Yang-Energien und werden bei verschiedenen Schwächesymptomen empfohlen. Sie sollen weiters blutreinigend, durchblutungsfördernd, aphrodisierend, beruhigend, ausgleichend, konzentrationsfördernd und verjüngend wirken, sowie gut für das Gedächtnis, die Augen und die Ohren sein. Auch krebshemmende Wirkungen werden diskutiert. Neben den Vitaminen A, B6, C und E sind wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten wie Eisen, Kupfer, Mangan, Nickel, Molybdän, Titan und Zink sowie Magnesium, Kalium und Phosphor.

Weitere Infos zu Wu Wei Zi unter: Schizandra – Feng Shui Bonbon zum Steigern der Libido

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Über Johanna Fritz 131 Artikel
Johanna ist freiberufliche Grafik-Designerin und Künstlerin. Sie berät das Team von Everyday Feng Shui bei der Website-Gestaltung und unterstützt bei redaktionellen Themen rund ums Wohnen und Einrichten. Johanna ist unser "Stil-Guru" und ihr erreicht sie unter j.fritz@everyday-feng-shui.de

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