Feng SHui Tipps für die Auswahl von Kunstwerken für Wohnräume

Wer an Kunst denkt, denkt meist an die schönen Künste, an Ästhetik und zeitlose Harmonie. Aber nicht alles, was künstlerisch wertvoll ist, eignet sich als Raumschmuck für die Privat-Wohnung oder das Eigenheim.

Grafik mit Sand-Textur von Günther Uecker, Foto: www.kunsthaus-artes.de/
Grafik mit Sand-Textur von Günther Uecker, Foto: www.kunsthaus-artes.de/

Ernst zu nehmende Kunstwerke sind im Gegensatz zu Kitsch nicht auf vordergründige Gefälligkeit ausgerichtet, sondern können auch unangenehm berühren. Für kunstsinnige Menschen stellt sich die Frage nicht, ob etwas als Kunst, Kitsch oder Banalität zu bewerten ist, sie haben einfach eine spezielle Antenne dafür.

Da die meisten Menschen diese Antenne nicht besitzen, ist etwas, was allen gefällt, wahrscheinlich keine Kunst. Echte Kunst macht sich von Natur aus rar, man darf daraus aber nicht schließen, dass alles, was selten oder gar einzigartig vorkommt, als Kunst zu bewerten ist. Es spricht nichts dagegen, hochwertige Kunstwerke auch unlimitiert herzustellen, wenn die Nachfrage entsprechend ist.

Beinhaltet das Kunstwerk „ästhetische Schwingungen“?

In der Praxis ist Kunst relativ elitär und einem kleinen Kreis von Kennern vorbehalten. Die große Masse fühlt sich nicht angesprochen, sie bevorzugt seichtere Kost. Was den einen erfreut, kann der andere gar nicht leiden. Ein Echtheits-Merkmal der Kunst ist es daher, dass sie von Kitsch-Liebhabern kritisiert und angefeindet wird. Selbst wenn die Inhalte von Kunstwerken harmlos oder gar nicht genau definierbar sind (wie es bei abstrakten Objekten oft der Fall ist), beinhalten sie eine bestimmte ästhetische Schwingung, die man nicht beschreiben kann. Kitschige Objekte werden von Kunstkennern niemals als schön empfunden, weil sie diese Schwingung nicht besitzen. Diese Schwingung ist das Eigentliche, was echte Kunstwerke so zeitlos und unermesslich kostbar macht. Die Inhalte sind gar nicht so wichtig, zumal das, was vor hundert Jahren noch aufregend war, heute geradezu bieder wirkt.

Ist die Botschaft des Kunstwerks dem Raum angemessen?

Acryl-Gemälde von Roswitha Schuhmacher-Kuckelkorn, Foto: www.kunsthaus-artes.de/ Acryl-Gemälde von Roswitha Schuhmacher-Kuckelkorn, Foto: www.kunsthaus-artes.de

Das Problem bei der Präsentation von Kunst in Wohnräumen ist, dass nicht alles, was ästhetisch ist, eine angenehme Botschaft aussendet. Bilder oder Skulpturen mit düsteren Inhalten, Darstellungen von Gewalt, Leid, Trauer, Einsamkeit, Wut, Gier und Koketterie können einen Raum negativ beeinflussen. Sujets dieser Art passen besser in öffentliche Ausstellungsräume, die nicht der persönlichen Erholung und Regeneration dienen. Bei der Auswahl von Bildern für den Privatbereich sollte man daher das Stimmungs-Barometer der in Frage kommenden Werke überprüfen.

Sehr gut geeignet sind Motive, die Ruhe, Konzentration, Heiterkeit, Freundlichkeit, Ermutigung, Erdung, Ordnung, Liebe, Balance, Dynamik und Freude ausstrahlen. Auch die Farben sind wichtig, dunkle und trübe Krakeleien können leicht beängstigend wirken auf der unbewussten Ebene. Möchte man die Darstellung lange anschauen? Löst sie Kopfschmerzen aus? Wirkt sie irritierend? Belebend? Humorvoll? Was ist der Künstler für ein Mensch, welche Werte vertritt er? Lebt er gesund oder selbstzerstörerisch? Wirkt das Motiv eher feminin oder maskulin? Plakativ oder subtil? Woran erinnert es? Welche Form von Energie wünsche ich mir an dieser Stelle?

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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