Spirituelles und Intuitives Feng-Shui

Traditionelles Feng-Shui spricht nicht jede/n an, weil es sehr kopflastig ist und sich an festgeschriebenen Regeln orientiert, die weder nachvollziehbar noch praxistauglich sind. Zum Glück gibt es ganzheitliche Methoden, bei denen kein kompliziertes Formelwerk im Mittelpunkt steht, sondern der ganz individuelle Mensch und sein Bewusstsein.

Foto: Brian Jeffery Beggerly / flickr CC BY 2.0
Foto: Brian Jeffery Beggerly / flickr CC BY 2.0

Wahrnehmen statt Rechnen

Weitreichende Schlüsse aus Geburtsdaten, Hausnummern, Familiennamen und Straßennahmen zu ziehen, geht vielen Feng-Shui-Interessierten zu weit. Bei dieser Vorgangsweise ist der Mensch eigentlich überflüssig, denn man braucht nur seine Zahlendaten und eine Planzeichnung und keine weiteren Informationen. Die Feng-Shui-Analyse verkommt zu einer kryptischen Rechenaufgabe – ähnlich einem Horoskop. Liegt der Eingang in der „falschen“ Himmelsrichtung, droht Ungemach. Viel Böses, Ungünstiges und Fatales ist allein durch den Grundriss gegeben – egal wer das Haus bewohnt und wie es aussieht. Kein Wunder, dass viele Feng-Shui-Kunden regelrecht Angst bekommen vor den Auswertungen. Vor allem, wenn sich das Bett über einer „Todeszone“ befindet. Und wer weiß, was für aufwändige Veränderungen laut Feng-Shui angezeigt sind! Au wei, au wei! Feng-Shui sollte eine Hilfestellung für häusliches Wohlbefinden sein und kein Orakel mit guten und schlechten Karten!

Der Raum als Spiegel des aktuellen Bewusstseins

Im Prinzip lassen sich alle Wahrnehmungen, die man in einem Raum machen kann, energetisch deuten. Idealerweise ist der Berater oder die Beraterin feinfühlig genug, um Schwachstellen direkt wahrzunehmen, ohne Kompass, Numerologie und Bagua-Analyse. Ja, letzteres ist das Karomuster mit der Wohlstandsecke, Beziehungsecke, Karriereecke, Kreativ-Ecle und so weiter, das die meisten Menschen kennen. Diese Schablone und andere Regelwerke können die Analyse unterstützen, sollten aber nicht den Ausschlag geben. Im Endeffekt kommt es darauf an, wie hoch das Energieniveau im Raum ist, ob die Energie gut fließt und ob „Blockaden“ bemerkbar sind. Nicht jeder Mauervorsprung, der das Fortkommen behindert, ist automatisch eine Blockade. Optimale Grundrisse gibt es kaum und daher kommt es immer darauf an, wie man mit den Gegebenheiten umgeht. Auch lange Flure lassen sich sinnvoll nützen – zum Beispiel als Galerie für Kunstwerke. Oder als durchdachte Garderobenfläche, die meistens sowieso viel zu klein ist.

Alles ist im Fluss

Wenn die Energie in den Räumen gut fließt und alle Lebensbereiche stimmig gestaltet sind, steht einem erfüllten Leben nichts im Wege. Harmonie hat etwas mit dem richtigen Maß zu tun. Die Wohnung sollte weder zu voll noch zu unpersönlich sein, sondern nur Dinge enthalten, die wir wirklich mögen und die aktuell noch von Nutzen sind. Im Allgemeinen kommen verkorkste Wohnungen nicht zufällig ins Leben, sondern sie stellen eine Aufgabe dar, die gemeistert werden möchte. Ein wichtiger Schlüssel zum Glück ist nicht der perfekte Grundriss, sondern die Fähigkeit, die Dinge so anzunehmen, wie sie kommen, und das Beste daraus zu machen. Veränderungen im Außen geschehen ganz von selbst, wenn die Zeit gekommen ist. Wer bereits öfter umgezogen ist und ganz verschiedene Immobilien bewohnt hat, weiß, dass man fast mit allen Lebensumständen zurechtkommen kann.

Wenn etwas frei wird, kommt Neues in Leben

Viele Menschen beschäftigen sich mit Feng-Shui, weil sie mit ihrem Leben nicht zufrieden sind und Veränderungen einleiten möchten. Feng-Shui ist für diesen Zweck nur bedingt geeignet. Zwar kann man damit rechnen, dass sich allerlei verändert, sobald man Veränderungen am Wohnumfeld vornimmt. Aber chronische Probleme brauchen mehr Bewusstsein und ein höheren Energie-Niveau, um nachhaltig gelöst zu werden. Hier kann Feng-Shui zumindest einen Anstoß geben, um bestimmte Bereiche zu überdenken. Zum Beispiel die Eingangssituation oder die Blickbeziehungen nach draußen, wenn das Beziehungsleben verbessert werden soll. Die Eingänge sind ein sehr häufiges Problem. Bei Wohnungen fehlen die Vorzonen. Man fällt quasi mit der Tür ins Haus. Die Flure und Dielen sind meist viel zu klein für eine größere Anzahl von Besuchern. Es gibt zu wenig Stauraum für Schuhe und so weiter. Wenn man größere Veränderungen anregen möchte, sollte man versuchen, ein gewisses „Vakuum“ zu erzeugen. Das können freie Bereiche und größere Öffnungen sein, die magnetisch wirken für neuen Input. Auch ein störender Baum, der gefällt wird, kann frischen Wind ins Leben bringen und neues Wachstum anregen.

Linktipp: Was genau ist eigentlich intuitives Feng-Shui?

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Über Johanna Fritz 130 Artikel
Johanna ist freiberufliche Grafik-Designerin und Künstlerin. Sie berät das Team von Everyday Feng Shui bei der Website-Gestaltung und unterstützt bei redaktionellen Themen rund ums Wohnen und Einrichten. Johanna ist unser "Stil-Guru" und ihr erreicht sie unter j.fritz@everyday-feng-shui.de

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