Channellings sind in: Kann das jeder?

Nicht nur das bekannte „medical medium“ Anthony William besitzt einen „Spirit“ als Ratgeber. Zahlreiche andere Botschafter vermitteln Informationen aus der geistigen Welt. 

 Foto: David Evers / flickr CC BY 2.0
Foto: David Evers / flickr CC BY 2.0

Telepathische Botschaften aus nicht-materiellen Welten

Ein Channel-Medium übersetzt Botschaften von Wesenheiten, die keinen Körper besitzen. Diese Wesenheiten zu identifizieren, ist nicht immer einfach. Es kann sich um eine innere Stimme handeln, das höhere Selbst, einen Geistführer, einen Außerirdischen, einen aufgestiegenen Meister, einen Engel oder um einen Verstorbenen. Verwechslungen mit irdischen telepathischen Eingebungen sind nicht auszuschließen. Viele Menschen vernehmen geistige Botschaften, wissen jedoch nicht, woher sie kommen.

Wie erfolgt die Kontaktaufnahme?

Wer schon öfter bei Life-Channellings im Internet zugesehen hat, weiß, dass die Kontaktaufnahme recht schnell erfolgt. Das Medium bietet sich als Kanal und bittet um Kontakt zu einer Wesenheit, die bestimmte Kriterien erfüllt. Das Geistwesen, das sich meldet, stellt sich kurz mit Namen vor. In der Regel hat die Wesenheit eine ähnliche Schwingung wie das Medium Das bedeutet in der Praxis, dass die Sprachmelodie ähnlich klingt. Die Stimmlage des sprechenden Mediums ändert sich nicht während des Channelns. Ein gewisser Unterschied sollte allerdings schon zu erkennen sein. Manche Medien sprechen sehr abgehakt – so als würden sie jedes einzelne Wort empfangen, ohne zu wissen, was als nächstes kommt. Oder wie Fremdsprachenübersetzer, die Satzteile zusammenpacken und Pausen einlegen, bevor sie weitersprechen.

Intuitives Sprechen ohne Nachdenken

Als Zuseher gewinnt man den Eindruck, dass es sich einfach um eine unbewusste und ungeplante Art des Sprechens handelt. Das Medium stellt sich auf eine bestimmte Schwingung ein und wartet auf eine Eingebung. Ist der Redefluss mal in Gang gesetzt, ergibt ein Wort das andere. Aus welcher Quelle die Informationen kommen, weiß vermutlich niemand so genau. Freies Sprechen ist auf jeden Fall eine interessante Alternative zu überlegtem Sprechen. Einfach mal hören, was dabei herauskommt, wenn man darauf losredet, ohne das zu wiederholen, was man bereits vorher gedacht oder erzählt hat. Sondern aufmerksam zu lauschen, was gesagt werden will. Wie man diesen Redefluss am besten anzapft, mag individuell verschieden sein. Manche schließen die Augen, manche konzentrieren sich auf ihr drittes Auge, manche gehen in eine tiefe Entspannung oder verändern ihren Atem.

https://www.youtube.com/watch?v=cvPIwqTGuE0

Was ist das Reizvolle daran?

Das Medium stellt sich für ein höheres Wissen zur Verfügung und gewinnt Einsichten, die es im Kontakt mit gewöhnlichen Menschen nicht bekommen könnte. Da die Schwingung des Geistwesens nicht wesentlich höher sein kann als die des empfangenden Mediums, handelt es sich vermutlich meistens um das „Höhere Selbst“, das sich mitteilt. Das „Höhere Selbst“ oder „Wahre Selbst“ kann man mit der Seele des Menschen gleichsetzen, die bei vollem Bewusstsein ist – inklusive allen unbewussten Anteilen. Das „Niedere Selbst“ besitzt nur ein sehr bescheidenes Alltagsbewusstsein und weiß daher wesentlich weniger als das wahre, vollkommene und göttliche Selbst. Möglicherweise deckt sich das Höhere Selbst auch mit dem, was man in der Psychologie „Überbewusstsein“ nennt und mittels Intuition angezapft werden kann. Das Medium spürt eine erhabene und aufbauende Schwingung, die voller Liebe ist und frei von Emotionen. Im Gegensatz zu menschlichen Beratern klingen höhere Wesen vollkommen ruhig, weise, klar und entschieden. Es kann allerdings auch sein, dass man an emotionale Wesen gerät, die aus der astralen Welt stammen.

Ist „Geführtes Schreiben“ dasselbe wie Channeln?

Viele Buch-Autoren berichten, dass sich sich beim Schreiben – und auch bei öffentlichen Vorträgen – geführt fühlen. Sie lassen sich ohne Konzept auf diese Führung ein und vertrauen darauf, dass sie die richtigen Eingebungen bekommen werden. Woher diese Führung kommt, wird nicht hinterfragt. Sätze werden mutig begonnen, ohne zu wissen wie sie enden werden. Vielredner können natürlich aus einem riesigen Vorrat an Satzbausteinen schöpfen, die sie immer wieder neu kombinieren. Was super pointiert und eloquent wirkt, ist oft keine geniale Kunst, sondern die Wiederholung von bereits erprobten Wortspielen. Vermutlich könnte jedoch kein Autor ein Buch schreiben, wenn er keinerlei Eingebungen hätte, sondern über jeden Satz nachdenken müsste. Die Fähigkeit, frei zu sprechen und sich beim Schreiben führen zu lassen, ist auf jeden Fall eine gute Voraussetzung, um als Channel-Medium erfolgreich zu sein.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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