Die Vorteile von einheimischen Pflanzen in Park & Garten

Für die ökologische Vielfalt und Stabilität ist es wichtig, dass möglichst viele verschiedene Pflanzen in Gemeinschaft leben und sich gut vernetzen. Dies funktioniert umso besser, je anpassungsfähiger die Pflanzen sind.

icht immer ist die Baum-Bestimmung so einfach, wie in diesem Fall. Foto (C) Maja Dumat / flickr CC BY 2.0
icht immer ist die Baum-Bestimmung so einfach, wie in diesem Fall. Foto (C) Maja Dumat / flickr CC BY 2.0

Es ist wie bei den Menschen. Einwanderer, die die Sprache und die Kultur nicht gut kennen, sind oft schwer integrierbar und sorgen für Konflikte. Auch Haus- und Nutztiere, die nicht in die Region passen, können das ökologische Gleichgewicht stören und benötigen mehr Betreuung als Wildtiere. Sie müssen geimpft und kastriert werden, weil sonst ein heilloses Chaos entstehen würde. Eingewanderte Arten wie die roten Nacktschnecken richten riesige Schäden an und sind kaum noch auszurotten.

Warum einheimische Pflanzen besser sind als gebietsfremde

Jede Region besitzt ein spezielles Kleinklima und ist gut für bestimmte Pflanzen, die ideal zur vorhandenen Gesellschaft passen. Alteingesessene Pflanzen sind an das Klima angepasst und daher wesentlich widerstandsfähiger als importierte Gewächse aus andersartigen Regionen. Sie werden von den angestammten Insekten und Vögeln besser angenommen, verrotten problemlos und vermehren sich in einem gesunden Ausmaß, ohne zu wuchern oder wichtige Arten zu verdrängen. Außerdem sind sie weder eine Gefahr für die größeren Tiere, noch sind sie durch diese Tiere in ihrem Bestand gefährdet.

Was sind Neobiota?

Alle Pflanzen- und Tierarten, die von Natur aus nicht in der Region vorkommen, werden als Neobiota bezeichnet. Die Neo-Pflanzen heißen Neophyten und die Neo-Tiere Neozoen. Nicht alle importierten oder unabsichtlich verschleppten Pflanzen bereiten Probleme, sondern sie können sich auch anpassen und langfristig etablieren. Eine Pflanze gilt als integriert, wenn sie sich über Generationen hinweg selbstständig vermehrt und harmonisch mit den bestehenden Gewächsen vernetzt. Bei einigen ist jedoch bekannt, dass sie sich negativ auf das Umfeld auswirken oder dass sie außerhalb von Kulturanlagen nicht überleben. Auch wenn exotische Pflanzen einen großen Reiz ausüben, sollte man sich doch vorher erkundigen, ob sie auf der Liste der invasiven Arten stehen oder unerwünschte Auswirkungen haben. Sie können dazu führen, dass die Böden veröden, die Vielfalt zurückgeht und aufwändige Sanierungsmaßnahmen notwendig werden.

Ökologisches Gleichgewicht entsteht durch Vernetzung

Für die Natur ist die Vernetzung sehr wichtig, die bei Pflanzen hauptsächlich über die Wurzeln erfolgt. Reine Zierpflanzen, die unfruchtbar sind, keine Früchte tragen und keine Nahrung für Tiere bieten, führen ein isoliertes Dasein. Pflanzen, die von Natur aus nicht in Region gehören, neigen zu Frostschäden und die Vegetationsperiode ist oft nicht lang genug, damit sie ausreifen können. Sie führen ein kümmerliches Dasein und werden zum Magnet für allerlei Schädlinge. Aber auch das Gegenteil ist möglich. Manche Pflanzen werden viel zu groß und verbreiten sich ausufernd. Oder sie verändern den Boden in einer Weise, dass kaum noch was wachsen kann. In der Nähe von Thujen beispielsweise ist der Boden derart verdichtet, dass keine anderen Gehölze gedeihen.

Einheimische Wildpflanzen säen sich von selber aus und passen sich über Generationen immer besser an die Verhältnisse an. Sie sind bereits seit Jahrhunderten ansässig und haben verschiedene Eigenheiten ausgebildet, die typisch sind für die Region. Wildpflanzen suchen sich von selbst die besten Standortbedingungen und sorgen dafür, dass die Böden fruchtbar bleiben.

Buchempfehlung

Von Margret Gruber-Stadler ist ein neues Buch erschienen, das sowohl bei der Auswahl von Bäumen als auch bei der Bestimmung hilfreich ist. Es konzentriert sich ganz auf einheimische Arten, die mit hervorragenden Bildern dargestellt sind. Der Text ist auf ein Minimum reduziert, was das „Lesen“ enorm beschleunigt. Jedem Gehölz werden vier Seiten gewidmet und die über tausend Fotografien sagen mehr aus als langatmige Beschreibungen mit unzähligen Fachausdrücken. Die naturverbundene Autorin ist eine begabte und ambitionierte Fotografin mit Wurzeln in der Steiermark und in Tirol. Sie hat alle wichtigen Merkmale festgehalten, so dass man die Bäume zu jeder Jahreszeit erkennen kann. Der praktische Bildband trägt den Titel „Heimische Bäume bestimmen in allen vier Jahreszeiten“ und ist im gewöhnlichen Buchhandel erhältlich. Wer Genaueres über eine Art erfahren möchte, recherchiert am besten im Internet.

Einheimische Bäume ins beste Licht gerückt, Cover (C) Freya Verlag
Einheimische Bäume ins beste Licht gerückt, Cover (C) Freya Verlag
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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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