Feng Shui: Achtung beim Ferienhaus-Kauf!

Ein eigenes Ferienhaus zu besitzen, davon träumen viele Menschen nicht nur kurz vor der Urlaubssaison. Die Suche nach einer richtigen Ferienimmobilie gestaltet sich nicht immer einfach. Die Probleme liegen selten am schlechten Feng Shui, sondern häufig an den Rahmenbedingungen des Kaufvertrags. Diese Erfahrung musste leider auch eine meiner Kundinnen machen.

Damit ein Ferienhaus nicht zum Albtraum wird, ist beim Kauf einiges zu beachten. Foto: CC-0-Public Domain via pixabay.com
Damit ein Ferienhaus nicht zum Albtraum wird, ist beim Kauf einiges zu beachten.
Foto: CC-0-Public Domain via pixabay.com

Frau B. wollte dem grauen Winter in Deutschland entfliehen und unternahm eine mehrwöchige Reise nach Spanien. Dabei verliebte sie sich in eine auf großzügigem Grundstück frei stehende Finca. Die Voraussetzungen für gutes Feng Shui waren gegeben. Natürliche, bergige Formen, Ausblick aufs Wasser und scheinbar uneingeschränkte Freiheit bei der Grundstücksgestaltung ergaben ideale Bedingungen für die Landschaftsschule des Feng Shui.

Aus Termingründen konnte ich leider keine Besichtigung vor Ort machen, also schickte sie mir die Hauspläne und über Google schaute ich mir die Lage an. Zahlreiche Fotos, die sie vor Ort gemacht hat, machten die Unterlagen komplett. Die Grundanalyse war schnell gemacht und auch den Umbauwünschen stand aus Feng-Shui-Sicht nichts im Wege. War es also ein echter Glücksgriff? In der Zwischenzeit klärte sie alle Formalitäten über den örtlichen Makler und stand kurz vor dem Abschluss des Kaufvertrags.

Damit sie später keine Überraschung beim Umbau erlebt, habe ich ihr geraten, das Konzept für den Umbau, obwohl es sich nur um kleine Veränderungen handeln würde, vorab mit den Behörden zu klären. Dabei erlebte sie ihr blaues Wunder. Es stellte sich heraus, dass für die Finca, die in den achtziger Jahren erbaut wurde, keine offizielle Baugenehmigung vorlag. Diese würde auch nachträglich nicht erteilt, weil das Gebiet nicht als Bauland ausgewiesen ist. Bei der Finca handelte sich also um „urbanismo salvaje“ (wilde Bebauung). Ihre Enttäuschung war groß. In Gesprächen mit den Nachbarn erfuhr sie auch, dass alle Hausbesitzer in der Gegend bereits einen Abrissbescheid erhalten haben. Damit war der Grund für den äußerst attraktiven Preis der Finca auch geklärt. Frau B. sucht aktuell nach einem netten Ferienhaus in Deutschland.

Damit aus dem Ferientraum kein Albtraum wird, sollte man immer einen kühlen Kopf und offene Augen bei der Auswahl der Ferienimmobilie behalten, denn es gibt genügend Fallen, in die man tappen kann. Wenn man die rechtlichen und administrativen Kriterien nicht berücksichtigt, dann kann auch das beste Feng Shui nichts ausrichten.

Hier einige wichtige Hinweise dazu:

  1. Achtung Gesetze und Vorschriften!
    In jedem Land herrschen andere Gesetze und Vorschriften, die den Erwerb von Immobilien regeln. Ausländer dürfen nicht immer Haus und Grund kaufen oder sie haben besondere Auflagen zu erfüllen. Deshalb ist es ratsam einen deutschsprachigen, örtlichen Anwalt zu konsultieren und das Anliegen individuell klären.
  1. Achtung Vorvertrag!
    In Deutschland sind wir gewohnt, dass ein Vorvertrag recht problemlos wieder gekündigt werden kann und keine notarielle Verbindlichkeit besitzt. Anders kann es in Spanien oder Italien werden. Dort sind Vorverträge verbindlich, weil bei Privatimmobilien ein Notarvertrag nicht vorgeschrieben ist. Häufig sind auch mit einem Vorvertrag Anzahlungen von bis zu 30% der Kaufsumme üblich. Diese Anzahlung ist nach Auflösung des Vorvertrags futsch.
  1. Achtung Bruchbude!
    Was billig ist, muss nicht günstig sein. Bei sonnigem Wetter und 30 Grad sieht so manches Haus viel besser als es in Wirklichkeit ist. Deshalb sollte immer ein Gutachter vor dem Kauf die Immobilie unter die Lupe nehmen. Wichtig ist, dass der Gutachter neutral bleibt und nicht z.B. von dem Verkäufer empfohlen wird. In Spanien kann man sich an die örtlichen Banken wenden. Sie vermitteln dann einen anerkannten Gutachter.
  1. Achtung Nebenkosten!
    Der Kaufpreis ist nicht alles, was beim Erwerb einer Immobilie zu zahlen ist. Ähnlich wie in Deutschland sind auch im Ausland Maklercourtage, Gebühren, Erwerbssteuer und auch beglaubigte Übersetzungen fällig. Diese summieren sich auf bis zu 30 Prozent der Kaufsumme.

Auch die laufenden Nebenkosten eines Ferienhauses belasten den Geldbeutel unabhängig davon, ob man sich in dem Haus aufhält oder nicht. Hausrat-, Gebäude- und Brandschutzversicherungen sind unentbehrlich. Jemand, der nach den Rechten schaut, wenn man selbst abwesend ist, oder entsprechende Sicherheitsvorkehrungen lassen die Münze ebenfalls klingeln.

Mit etwas Vorsicht, guter Information und Geduld lässt sich sicher eine Traumimmobilie finden. Wenn dann auch noch das Feng Shui stimmt, dann steht einem sorglosen Urlaub nichts mehr im Wege.

Mit urlaubsreifen Grüßen

Hedwig Seipel

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Über Hedwig Seipel 112 Artikel
Hedwig Seipel wandelte 1998 ihr Leben um und machte ihr Hobby - die asiatische Lebensphilosophie - zum Beruf. Nach fundierten Ausbildungen im Feng Shui, Geomantie, Coaching und Training gründete sie eine eigene Praxis. Sie ist Sachbuchautorin, Dozentin, Seminarleiterin und Beraterin.

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