Erfahrungsberichte: Feng Shui Aussteiger packen aus

„Feng Shui Fakten“ – so lautet der Titel einer Website, die Erfahrungsberichte von Feng Shui Aussteigern veröffentlicht. Wir nutzen die Gelegenheit: In einem offenen Brief an den Betreiber der Webseite, Eckart Haase, wird der Versuch unternommen, Aufklärung zu betreiben und Feng Shui von Religion abzugrenzen.

Feng Shui Aussteiger
Ein Feng Shui Aussteiger? (Foto: Paul Gault)

Feng Shui ist gefährlich! Wie gefährlich, das verrät uns die Website www.feng-shui-fakten.de. Eckart Haase, selbst ernannter „Aufklärer“ in Sachen Pseudowissenschaft, Pseudomedizin, Esoterik und Okkultismus sowie berühmt berüchtigter Vampirjäger Fengshui-Beraterjäger, hat auf diesen Webseiten eine Reihe von „Erfahrungsberichten“ von „Feng Shui Aussteigern“ zusammengetragen und diese zu Fakten erklärt. Doch damit nicht genug: Andere Methoden wie QiGong, Reiki oder TaiChi bekommen ebenfalls „ihr Fett weg“.

Im Grunde richtet sich der Kreuzzug von Eckart Haase gegen alle Anwendungen aus dem asiatischen Raum, bei denen es um das „Chi“ geht, „eine undefinierte und unpersönliche Energie, die so allerlei bewirken soll“. Hintergrund für Haases Engagement ist die Erfahrung, dass immer mehr Menschen gemerkt haben, „dass diese Energie okkulten Ursprungs ist“ und somit „nicht gut“ (ergo: böse) ist.

Gleichsam ruft er Betroffene dazu auf, sich bei ihm zu melden, wenn sie erlebt haben, wie sehr sich Menschen in ihrer Umgebung zum Negativen verändern, wenn sie intensiv Feng Shui praktizieren. Die Mission der Plattform in einem Satz lautet also: „Es soll gezeigt werden, dass das Leben selbst zeigt, dass Feng Shui keine positive Sache ist.“

„Silke“, die selbst einmal Feng Shui praktiziert hat, scheint dem Aufruf von Eckart Haase gefolgt zu sein. Sie lässt sich unter www.feng-shui-fakten.de folgendermaßen zitieren:

Erfahrungsbericht von „Silke“

Es ist ein „harmloser“ Einstieg in die Abhängigkeit des Bösen. […] Der Anwender muss sein ganzes Leben danach ausrichten. Himmelsrichtungen, Rituale, Geister Opfer, damit der Geist dann Böses austreibt. Vergisst man allerdings das Opfer, kann der angebliche „Helfer“ böse werden. Auf unterschiedliche Art und Weise wird einem suggeriert, wenn du es so nicht ausführst, rufst du dir böse Geister ins Haus. So treibt sich das ganze Leben immer mehr in diese Abhängigkeit. Bis zum Sprechen mit dem Chi (Ki). Dann ist das Leben darauf ausgerichtet und das Chi (eine okkulte Energie) treibt einen ins Verderben.

Ich bin vom Feng Shui ausgestiegen und bin zum Glauben an Jesus Christus gekommen. Ich bitte jeden, der in Berührung mit Feng Shui gekommen ist, dasselbe zu tun. Jesus allein kann ein sinnerfülltes Leben schenken.

Ein weiterer Erfahrungsbericht stammt von „Barbara“, einer Heilpraktikerin, die sich jahrelang mit Feng Shui beschäftigt und professionelle Kurse absolviert hat:

Erfahrungsbericht von „Barbara“

Ich fand Feng Shui verständlich, die praktikablen Tipps leuchteten mir absolut ein. Allerdings musste ich nach einigen Jahren zugeben dass weder meine eigenen Lebensumstände noch die meiner Patienten besser wurden. Obwohl ich meine eigene Wohnung für eine positive Partnerschaft „beeinflusst“ hatte, ging mein Mann fremd und unsere Ehe zerbrach. […] Was sich aber veränderte, war die Welt in der man lebte. Die wurde nämlich mehr und mehr zu einer unsichtbaren Fantasiewelt, wo es um Energien und Beeinflussung ging.

Nachdem ich Jesus Christus persönlich kennengelernt habe sind mir darüber die Augen aufgegangen. Man glaubt daran dass einzelne Ecken, Bereiche usw. mit Farben und Formen unterstützt werden können und dann etwas bewirkt wird. Es wird unterstellt, dass göttliche Energien genutzt werden und es ja egal sei, ob da nun Ki, Qi, Prana oder was auch immer am Werke sei. […]

Genau das, was jeder Feng Shui Berater an „sachlichen“ Erklärungen abgibt, ist reiner Aberglauben. Nur will man das als sogenannter aufgeklärter Mensch nichtmal vor sich selbst zugeben. Ich weiss es, weil ich früher selbst im Aberglauben des Feng Shui drinsteckte, wie so viele. Vorsicht, Gott ist jede Form von Aberglauben und Magie ein Greuel. Er duldet keine anderen Götter neben sich.

Offener Brief an Herrn Haase

Lieber Herr Haase,

niemand – jedenfalls kein uns bekannter Feng Shui Berater – ringt um die Seelen der Schafe von Gottes Herde hier auf Erden. Im Gegenteil: Im Feng Shui geht es um die menschliche Raumwahrnehmung. Unser Wohnumfeld und die Einrichtung, die uns beispielsweise in der eigenen Wohnung umgibt, wird als Werkzeug betrachtet, mit dem man gezielt seine Lebensqualität verbessern kann. Natürlich sollte man das Handwerkszeug richtig beherrschen. Mit einem Hammer kann man ja auch einen Nagel in die Wand hauen oder aber eine Menge Zerstörung anrichten.

Das von Ihnen angesprochene Chi betrachten wir nicht als Energie okkulten Ursprungs, sondern als „Schematisches Modell zur Darstellung der menschlichen Raumwahrnehmung„, ganz gleich ob diese Wahrnehmung nun auf bewussten oder unbewussten Prozessen beruht. Viele Feng Shui Berater verfolgen bei ihren Beratungsgesprächen einen ganzheitlichen Ansatz. D.h. sie betrachten die Bewohner eines Hauses, deren Lebensgeschichte, die Wohnsituation und viele weitere Aspekte ihres Lebens als Ganzes. Daraufhin werden in Abstimmung mit den Menschen, die es betrifft, Empfehlungen zur Optimierung des Wohnumfeldes gegeben.

Gerade im Hinblick auf die ganzheitliche Betrachtung der Lebensumstände von Personen lässt sich der Glauben an Jesus Christus, an Buddha, Allah, Jahwe oder an welchen Gott auch immer jederzeit mit der Anwendung von Feng Shui vereinbaren. Feng Shui Prinzipien sind kein Dogma. Sie beeinträchtigen nicht das Leben von Menschen, sondern dienen als Orientierungshilfe für die Gestaltung der physischen Welt, die uns umgibt. Wenn sich Menschen durch Feng Shui zusätzlich spirituell angeregt fühlen, um so besser. Die Menschen an dieser Stelle abzuholen, ist dann die Aufgabe der Religionen.

www.everyday-feng-shui.de

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Über Long Wang 326 Artikel
Meister Long Wang ist seit 2007 Teil des Everyday Feng Shui Redaktionsteams und bereichert seither als Experte für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) mit seiner fernöstlichen Perspektive auf die Welt unsere Plattform. Zu erreichen ist er unter l.wang@everyday-feng-shui.de

6 Kommentare

  1. Ich sage nur eines dazu: Jeder hat seine eigene Wahrheit. Es gibt weder falsch noch richtig.
    Es kommt auf den Blickwinkel eine jeden Betrachters an!
    Dem Leben ist eine bestimmte Intelligenz zugeordnet, es kommt nur darauf an, was der Mensch daraus macht.

  2. Sehr geehrter Herr Haase,

    vielleicht verirren Sie sich mal hierher und lesen auch meine bescheidene Meinung. Vorweg muss ich gestehen, dass ich gerade erst mit Qigong angefangen habe, von innerer Gelassenheit daher noch weiter entfernt bin und die respektable Zurückhaltung mit der der offene Brief (s.o.) geschrieben wurde nur kaum bieten kann.

    Als Jurist und überzeugter Demokrat sehe ich in Ihrer Internetseite den Beleg dafür, dass selbst über banalste und natürlichste Dinge gestritten werden kann und darf! Das ist aber auch das einzige Positive, dass ich Ihrem „Konstrukt“ abgewinnen kann.

    Die „Erfahrungsberichte“ mit denen Sie Ihre Seite würzen, weisen allesamt den gleichen Satzbau, die gleiche Wortwahl und die gleiche Argumentationsstruktur auf. Insb. bzgl. der Argumentationsstruktur finde ich es erstaunlich, dass offentlich nur solche Menschen durchtbare Erfahrungen mit Gigong und Feng-Shui machen die überzeugte Christen sind. Wie kommt das? Wenn Qigong grundsätzlich negative Wirkungen hat, müsste diese ja jeder spühren, oder? Ihnen müssten also ebenso auch Nicht- und Andersgläubige geschrieben haben. Dennoch weißen die Erfahrungsberichte zufällig den gleichen starken Bezug und Aufruf zu Jesus Chrisus auf wie er sich auch in ihren eigenen Ausführungen findet. Wirklich Zufall? Ich tue mir schwer damit, jemandem Lügen zu unterstellen, aber Herr Haase, ich bitte Sie… es liegt auf der Hand… :)

    Meine Meinung zu Ihren Feng-Shui Ausführungen, lässt sich kurz fassen: Okkultismus, Magie, Gott hasst Magie, böse Geister… Herr Haase, Ihr Argumenationsstil ähnelt dem eines mittelalterlichen Inquisitors der eine Frau deswegen auf dem Scheiterhaufen will, weil Ihre Kräuterkunde einzig und allein (!) Beleg für einen Teufelspakt ist.

    Bei Ihrem „Erfahrungsbericht“ mit Qigong haben Sie sich schon mehr Mühe gegeben. Er ist lang, sehr lang sogar. Sie haben ca. 5-8 Mal erwähnt, dass Qigong ihr Leben und insbesondere Ihr soziales Leben zerstört hat. Sie nehmen sich die Zeit diesen Punkt immer wieder und wieder zu betonen. Aber sie nehmen sich nicht die Zeit auch nur ein einziges Mal zu schreiben WIE!
    Im Endeffekt arbeiten Sie mir plumpester Manipulation und Propaganda. Sie nehmen den „Feind“ (QiGong) und stellen wüste und angstmachende Behauptungen auf wie „zerstört Leben“, „habe starke Schmerzen“, „mein Leben ist ein Alptraum“. Und da Ihnen dafür aber keine tiefere Erklärung als „Qigong ist schuld“ einfällt, wiederholen sie die Behauptung einfach gebetsmühlenartig. Ich will jetzt mal nicht sagen, an welche Art deutscher Propaganda ich mich erinnert fühle.
    Ich habe einfachste Belege um sie und ihr Motiv zu entlarven:
    -Wäre Qigong tatsächlich so furchtbar, müssten sie Erfahrungsberichte nicht selbst schreiben. Sie könnten ein Gästebuch einrichten und es würde sich von selbst mit Horrorgeschichten füllen. Wieso tun sie das nicht?
    -Ein Dogma an dem man sich (wie bei Religionen) festhalten kann, gibt es beim Qigong nicht. Was sollte also der Anreiz sein, dass so viele Menschen es praktizieren? Dass sogar geizige :) Krankenkassen es bezahlen? Sie kennen den Grund. Es ist der selbe wegen dem Sie kein Gästebuch haben.

    Da sie darauf verweisen, möchte ich nur kurz Bezug auf das Buch „Raus aus der Dunkelheit – Qigong ein Kult“ (oder so ähnlich) eingehen. Um das jetzt mal ganz klar zu sagen: Jemand der als Beweis für „das Böse“ im Qigong anführt, dass als er es prakzierte, das Licht ausgegangen und eine Glasvitriene explodiert sei, gehört für mich in die Psychiatrie.

    Ich bedauere also die furchtbaren Schmerzen an denen sie nun zu leiden glauben, aber hey, sie hatten mit Qigong angefangen, damit Ihr Knie besser wird und es IST besser geworden. :)

    Beste Grüße

  3. Eeehh?? Bescheuert?!
    Von wegen Aussteiger! Sind doch bloß gekaufte Meinungen oder sture, ignorante & sehr überzeugte Christen. Das Gleiche habe ich auch von „Erfahrungs“berichten über Qui Gong gelesen.

  4. Der verehrter Herr Haase leidet aufgrund des Märchens vom „Igel und Hase“ an chronischem Verfolgungswahn und sieht überall die bösen Stachel ;-).

  5. Jaja, der Herr Haase. Siehe Link, den ich bei Website angegeben habe. Er wettert gegen alles, das ultrakatholischen Einstellungen zuwider ist. Jetzt eben Feng Shui. Halleluhjah!

  6. Ach der Eckart Haase. Ich habe selten Menschen erlebt, die sich derart konsequent geweigert haben zuzuhören und zu denken. Stur ist da gar kein Ausdruck mehr :)

    Gerhard Zirkel

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