Lichtsmog: Auf der Suche nach der Dunkelheit

In Deutschland gibt es derzeit kaum noch einen Flecken, an dem der nächtliche Sternenhimmel ohne den störenden Einfluss künstlicher Lichtquellen beobachtet werden kann. Welche Probleme verursacht „Lichtsmog“ und was kann jeder von uns gegen die zunehmende Lichtverschmutzung tun?

Karte mit den Gebieten in Deutschland, die besonders stark von Lichtverschmutzung betroffen sind Karte mit Gebieten in Deutschland, die besonders stark von Lichtverschmutzung betroffen sind. (Quelle: Alexander Cremer – www.astrogalaxie.de)

Karte mit Gebieten in Deutschland, die besonders stark von Lichtverschmutzung betroffen sind. (Quelle: Alexander Cremer – www.astrogalaxie.de)

Wir möchten euch heute auf ein Umweltproblem aufmerksam machen, auf welches wir bei www.scienceblogs.de gestoßen sind und das alle Nichtastronomen unter uns zunächst vermutlich gar nicht als ein Problem bezeichnen würden. Die Rede ist von Lichtverschmutzung, auch „Lichtsmog“ genannt.

Was ist Lichtsmog?

Es handelt sich dabei um eine gerade in der dunklen Jahreszeit gut zu beobachtende Überstrahlung des Sternenhimmels, hervorgerufen durch künstliches Licht. Insbesondere in urbanen Ballungszentren sorgen Straßenbeleuchtungen, angeleuchtete Gebäude und Sehenswürdigkeiten, illuminierte Werbetafeln, Baustellenbeleuchtungen und dergleichen mehr für eine künstliche Aufhellung des Nachthimmels. Ein erheblicher Teil des erzeugten Lichts wird direkt oder indirekt durch Streuung und Reflexion an die Umgebung abgegeben und von zahlreichen Dunstteilchen in der Atmosphäre reflektiert. Die Folge dessen ist, dass es kaum noch Gegenden in Deutschland gibt, die nicht von Lichtsmog betroffen sind (siehe Karte oben).

Der südliche Nachthimmel ohne Lichtsmog (oberes Bild) im Vergleich zum gleichen Himmelsausschnitt mit Lichtsmog Der südliche Nachthimmel ohne Lichtverschmutzung (oberes Bild) im Vergleich zum gleichen Himmelsausschnitt mit Lichtsmog über einer 400.000-Einwohner-Stadt (Foto: jpstanley)

„Wo ist das Problem?“ mag der eine oder andere vielleicht denken. „Es ist doch schön, wenn ich nachts überall etwas sehen kann“. Im Winter mag diese Rechnung (abgesehen von der Energieverschwendung vielleicht) ja fast noch aufgehen, im Sommer jedoch wird künstliche Beleuchtung zur tödlichen Falle für zahlreiche Insekten.

Wissenschaftler haben beispielsweise bei einer Untersuchung des Nachtfalteranflugs an einem Strahler zur Beleuchtung einer Statue in Süditalien festgestellt, dass in den Sommermonaten etwa 5.000 Individuen pro Nacht angelockt werden, wovon ein Großteil zu Tode kommt. Ein einziger Lichtbogenscheinwerfer einer angestrahlten Fabrikhalle soll an einem Abend sogar bis 100.000 Insekten anlocken. Entsprechende Quellenangaben zu den wissenschaftlichen Arbeiten findet ihr hier.

In Gegenden mit unsachgemäß eingesetzten Beleuchtungsanlagen wie etwa Kugelleuchten werden auf Dauer sogar ganze Landstriche von nachtaktiven Insekten regelrecht entvölkert mit allen Konsequenzen, die sich daraus für die von den Insekten abhängigen Tiere wie etwa Fledermäuse oder Vögel ergeben.

Was kann jeder von uns gegen die zunehmende Lichtverschmutzung tun? In der aktuellen Ausgabe des Astronomie-Magazins „interstellarum Sternstunde“ gibt Dr. Andreas Hänel (Leiter des Osnabrücker Planetariums und Chef der Initiative „Dark Sky„) Tipps, worauf es bei der Vermeidung von Lichtsmog ankommt.

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Über Long Wang 326 Artikel
Meister Long Wang ist seit 2007 Teil des Everyday Feng Shui Redaktionsteams und bereichert seither als Experte für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) mit seiner fernöstlichen Perspektive auf die Welt unsere Plattform. Zu erreichen ist er unter l.wang@everyday-feng-shui.de

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