Kommunikation mit Pflanzen

Pflanzen werden meistens unterschätzt und wie Dinge behandelt. Nutzpflanzen und Zimmerpflanzen brauchen besonders viel Aufmerksamkeit und treten daher gerne mit Menschen in Kontakt.

 Foto: Herry Lawford / flickr CC BY 2.0
Foto: Herry Lawford / flickr CC BY 2.0

Kommunikation durch Bewegung

Pflanzen sind vermeintlich stumm und bewegen sich kaum. In Wirklichkeit bewegen sie sich ständig, nur so langsam, dass es von menschlichen Augen nicht wahrgenommen wird. Wenn man ihre Bewegungen im Zeitraffer verfolgt, erkennt man, dass sie auf das Tageslicht und auf die Umgebung reagieren. Auch unter der Erdoberfläche regt sich viel. Die Wurzeln sind ständig dabei, sich auszurichten und zu verzweigen. Junge Pflanzen können erstaunliche Wachstumsschübe hervorbringen, unterirdisch und oberirdisch. Ein Wurzelwachstum von einem Millimeter pro Stunde ist nichts Außergewöhnliches. Auch Blüten können sich rasant öffnen und schließen. Man denke nur an die Taglilien, deren Blüten nur einen einzigen Tag alt werden. Einige Pflanzen reagieren direkt auf Berührungen und schließen ihre Blätter, wenn man ihnen zu nahe kommt. Mimosen zum Beispiel, der brasilianische Sauerklee und fleischfressende Pflanzen. Die meisten Gewächse mögen einen dauerhaften Standort und werden nicht gerne umgestellt, umgetopft oder verpflanzt.

Kommunikation durch Geräusche

Pflanzen besitzen Sensoren, mit denen sie Schallwellen aufnehmen können. Man darf davon ausgehen, dass sie Wasser rauschen und Insekten summen hören. Und dass sie die Stimmen ihrer Betreuer erkennen. Sie können auch selbst Geräusche von sich geben. Zum Beispiel, indem sie knacken.

Kommunikation durch Verfärbungen

Mit Verfärbungen können Pflanzen zum Beispiel anzeigen, ob sie einen Nährstoffmangel haben. Ob dass die Lichtverhältnisse nicht passen. Zweifarbige Blätter passen ihre Blattmuster direkt an die Beleuchtung an. Sie können mal gelber und mal grüner, mal blasser und mal kräftiger, mal röter und mal silbriger sein. Junge Blätter sind meistens sehr hell und werden von Tag zu Tag dunkler, um am Ende ihrer Lebensdauer einen Braunton anzunehmen.

Kommunikation durch Duftstoffe

Pflanzen besitzen bis zu hundert Duftvokabeln, die sie wie eine herkömmliche Sprache einsetzen können. Sie können bei Bedarf nützliche Insekten anlocken, um lästige Schädlinge loszuwerden. Damit sich die Schädlinge nicht verheerend ausbreiten können, werden die Nachbarpflanzen gewarnt.

Kommunikation durch chemische Stoffe

Pflanzen können diverse Botenstoffe abgeben über ihre Blätter, Blüten und Wurzeln. In der freien Natur sind alle benachbarten Pflanzen über das Wurzelwerk verbunden. Sie bilden ein gemeinsames Biotop und bemühen sich um ein harmonisches Miteinander, das mit ständigen „Updates“ ausbalanciert wird. Sie suchen sich passende Gefährten und bewegen sich in deren Richtung, während sie sich von unpassenden Arten abwenden. Dieses gesellschaftliche Miteinander mit Zuneigungen und Abneigungen lässt sich besonders gut in Wäldern beobachten.

Kommunikation durch Abwehrmechanismen

Viele Pflanzen können brennen, stechen, jucken, kleben oder vergiften, um Fressfeinde in Schach zu halten. Diese Mechanismen kosten viel Kraft und daher reagieren die Pflanzen nur dann abweisend, wenn sie sich wirklich bedroht fühlen. Sie kennen ihre menschlichen Betreuer und schaden ihnen in der Regel nicht. Es kann sein, dass eine Pflanze plötzlich zu kränkeln beginnt, wenn man die Absicht hat, sie wegzugeben oder zu verschenken. Mechanische Berührungen sind ein ganz wesentlicher Faktor, der sich auf das Wachstum auswirkt. Rankpflanzen können Haltmöglichkeiten förmlich „sehen“, noch ehe sie daran gestoßen sind. Sie wissen erstaunlich genau, in welche Richtung sie wachsen müssen, um eine Abstützung zu finden. Jeder Zweig bahnt sich seinen Weg, ohne sich mit anderen Zweigen zu verknoten. Die meisten Pflanzen reagieren erschrocken auf Berührungen, weil sie sehr leicht zu Verletzungen führen können. Vor allem Keimlinge und Jungpflanzen sollte man möglichst nicht anfassen.

Können Pflanzen Schmerzen empfinden?

Vermutlich nein. Es deutet jedoch vieles darauf hin, dass die Störungen und Bedrohungen in ihrem vitalen Energiefeld wahrnehmen und darunter „leiden“ können. Wenn sie zum Beispiel zu stark beschnitten oder verletzt werden, kann es sein, dass sie verkrüppelt verwachsen oder sich nicht mehr erholen. Misshandlungen hinterlassen oft lebenslange Spuren und führen zu einer verminderten Lebenskraft. Nicht alle Teile einer Pflanze sterben gleich schnell. Während die Wurzeln binnen kürzester Zeit tot sein können, kann die Lebensenergie in Samen und abgeschnittenen Zweigen ausreichen, um neue Wurzeln auszutreiben. Man kennt das auch von Obst-, Gemüse- und Salatpflanzen. Der Frischegrad lässt stündlich nach, aber unter idealen Bedingungen ist sogar eine monatelange Lagerung möglich. Alte Zwiebeln, Karotten, Ingwerwurzeln, Kartoffeln und Knoblauchzehen treiben sogar dann noch aus, wenn sie äußerlich vertrocknet aussehen.

Zum Weiterlesen: Man kann die Erbse trainieren, fast wie einen Hund Wie Pflanzen kommunizieren

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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