Schon gewusst? Wir befinden uns im Jahr des Lichts. „Light for Change – Licht für Wandel“ heißt das Motto des von den Vereinten Nationen ausgerufenen Themenjahrs. Ein Anlass, einmal über das Licht nachzudenken.

Ohne Licht gäbe es kein Leben. Allerdings mangelt es uns so selten an ausreichend Licht, dass wir das kostbare Gut kaum zu schätzen wissen. Die Sonne scheint jeden Tag, und wenn sie unsere Umgebung nicht hell genug erleuchtet, drücken wir auf den Lichtschalter.
Licht in der Wissenschaft
Künstliches Licht gibt es aber nicht nur für all die Fälle, in denen uns die natürliche Lichtmenge nicht ausreicht. Komplizierte Lichttechnologie findet sich in Medizin, Chemie, Physik. Mit Licht wird in der Medizin operiert, es ermöglicht Forschern den Blick in lebendige Zellen, mit Licht werden CDs beschrieben, und riesige Datenmengen werden mit Licht über enorme Entfernungen „blitzschnell“ verschickt.

Die Liste der lichttechnologischen Entdeckungen und Anwendungen ließe sich lange fortsetzen. Dabei begannen die bahnbrechenden Entwicklungen erst vor gut hundert Jahren. Auch diese Tatsache soll im UN-Themenjahr gewürdigt werden. Der volle Titel lautet dementsprechend „Internationales Jahr des Lichts und der lichtbasierten Technologien“.
Es geht aber nicht nur um die Wunderwelt der Technik, sondern durchaus auch um die Schattenseiten. So wird bei der Herstellung und dem Einsatz von künstlichem Licht jede Menge Energie verschwendet, während in armen Ländern die einfachste Beleuchtung fehlt.
Zuviel Licht schadet
Hierzulande klagen dagegen viele über Lichtsmog, weil unsere Städte viel zu viel und ohne Unterlass Helligkeit produzieren. Licht hängt wie eine große, leuchtende Glocke über den Städten und sorgt noch kilometerweit in der Umgebung für nächtliche Helligkeit. Das stört die Natur, und auch dem Menschen kommt zunehmend sein Hell-Dunkel-Rhythmus abhanden.
Dennoch: Licht ist lebensnotwendig. Der Mensch braucht das Sonnenlicht zum Beispiel, um das für die Knochen wichtige Vitamin D bilden zu können. Aber auch für unsere Stimmung und das Wohlbefinden ist Sonnenlicht nötig. Ein Mangel kann sogar Depressionen befördern. Für Hochstimmung sorgen dagegen „Lichtduschen“ oder auch der herrliche Anblick von leuchtend gelben Rapsfeldern vor dem strahlenden Himmelsblau.

Zurück zum Lichtüberfluss. Dieser ist recht jung, denn allzu lange gibt es das künstliche Licht noch gar nicht. Bis vor etwa 130 Jahren brannten Kerzen oder andere offene Flammen zur Beleuchtung. In den Räumen muss es dadurch ziemlich schlechte Luft gegeben haben, die sicherlich so manches Leiden beförderte. Tauschen möchte man heute nicht mehr mit den Menschen in der Zeit vor dem künstlichen Licht. Es gibt also durchaus Grund, die Erfinder von damals zu ehren. Licht macht unsere Städte, Straßen und Häuser erst lebenswert und behaglich.
Kreativität durch Licht
Der Lichtplaner Reinhard Vedder ist fasziniert von den Möglichkeiten moderner Lichttechnologie. In der LED-Technik sieht er vor allen Dingen ein großes Kreativitätsspektrum. Denn sie ermögliche neue gestalterische Effekte für Gebäude. Allerdings wird auch der Lichtplaner bei der Frage der Nachhaltigkeit der hochgelobten LED-Technik vorsichtig.
Sicher ist Vedder sich nicht, ob sich künftig nicht doch noch negative Aspekte der Technik herausstellen werden. Er erinnert an die als Energiesparlampen bekannten Kompaktleuchtstofflampen, bei denen sich erst nach Markteinführung Schadstoffrisiken herausstellten. Für den Privatbereich empfiehlt der Lichtexperte übrigens – nachdem die klassische Glühbirne ja per EU-Verordnung abgeschafft wurde – durchaus Halogenlampen mit angenehm-warmem Licht.

Zum Jahr des Lichts gibt es an vielen Orten jede Menge Vorträge, Ausstellungen, Diskussionen, Führungen und allerhand weitere Veranstaltungen. Eine chronologische Übersicht findet sich unter www.jahr-des-lichts.de.
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