Burnout: eine Frage der Balance zwischen Yin und Yang

Erschöpfung kann entstehen, wenn die Balance verloren geht zwischen Veränderungen und Verwurzelungen. Beides ist wichtig, aber ein zu unstetes Leben ist ebenso schädlich wie zu viel Stagnation.

 

Foto: Andrew Nourse / flickr CC BY 2.0
Foto: Andrew Nourse / flickr CC BY 2.0

Zu viele Veränderungen wirken stressig

Veränderungen sind wichtig, können aber sehr kraftzehrend sein, wenn es zu viele sind oder wenn es zu lange dauert, bis wieder eine gewisse Ordnung einkehrt. Denn wir brauchen nicht nur neue Erfahrungen, sondern auch Ruhe, Sicherheit und vertrauenswürdige Lebensumstände. Wenn alles neu ist, haben wir noch keine Gewohnheiten entwickelt, die das Leben erleichtern. Vor allem bei Umzügen wird fast alles auf den Kopf gestellt. Nicht nur das Wohnumfeld, sondern auch der Freundeskreis, die Infrastruktur und vielleicht auch der Job sind Neuland. Alles ist unbekannt und ungewohnt und das bedeutet viel Psychostress, auch wenn keine harte Arbeit geleistet werden muss.

7 Arten von Erschöpfung und Erholung

Wir brauchen laut Yamina (siehe verlinktes Video, Youtube Kanal „Moin Yamina, Warum Nichtstun nicht erholt und was du stattdessen tun kannst“) sieben Arten von Energie. Wenn wir uns ausgelaugt fühlen, müssen wir herausfinden, welche Reserven gerade erschöpft sind.

1) Physische Energie, körperliche Verfassung

2) Mentale Energie, Gedanken, Verstand

3) Kreativität, Schöpferkraft, Ideenreichtum

4) Sinnesreize, neue Bekanntschaften und Erlebnisse, Genuss

5) Emotionale Energie, schöne und beglückende Gefühle

6) Soziale Energie, Freunde, Familie, Abeitskollegen, Nachbarn

7) Spirituelle Energie, Naturverbundenheit, Glaube an höhere Mächte

1) Physische Energie

Ein Energiemangel zeigt sich durch Müdigkeit, mangelnde Leistungsfähigkeit, schwere Glieder, fehlende Ausdauer, Schwindelgefühle oder nervöses Gezappel. Oft merkt man gar nicht, wie müde man ist, weil man sich zu viel oder zu wenig bewegt. Der Körper funktioniert wie eine Auto-Batterie. Er braucht ein gewisses Maß an Bewegung und wird durch zu langes Herumsitzen nicht kräftiger.

2) Mentale Energie

Ein Mangel äußert sich durch Sorgen, Unentschiedenheit, Selbstkritik, Unzufriedenheit, Zweifel, Zerstreutheit, frustrierende und trübe Gedanken. Denk-Pausen sind wichtig – besonders für Menschen, die nicht körperlich, sondern geistig und kreativ arbeiten. Auch geistige Unterforderung, Langeweile, uninteressante Lerninhalte und eintönige Büroarbeiten können zur Erschöpfung führen.

3) Kreative Energie

Die kreative Batterie ist leer, wenn uns nichts mehr einfällt und die Ideen nicht mehr sprudeln. Kreativität braucht Inspiration – entweder durch die Natur oder durch die Werke von Künstlern, Designern, Modeschöpfern, Handwerkern und Gestaltern aller Art. Alles, was schön und interessant ist, kann als Anregung dienen – ebenso wie beglückende Lern-Erfahrungen.

4) Sinneseindrücke

Ein turbulentes Umfeld mit vie Action, Lärm und visuellen Eindrücken kann sehr ermüdend sein, auch wenn wir uns eine Zeitlang aufgeputscht fühlen. Wir brauchen Erholung von unangenehmen Sinnesreizen wie Lärm, schlechten Gerüchen, künstlichen Lichtreizen, Kälte, Hitze, Nässe, Hunger, Durst, Staub, Gerüttel, Klimaanlagen, Menschenmengen, Ungeziefer und Wetterkapriolen.

5) Emotionale Energie

Die emotionale Balance ist oft mit zwischenmenschlichen Interaktionen verbunden. Je nachdem, ob bestimmte Kontakte mehr Ärger oder Freude bereiten, sollte man sie bevorzugen oder vernachlässigen. Zum Wohlbefinden gehört freilich viel mehr als angenehme Mitmenschen. Zum Beispiel eine schöne Umgebung und bequeme Kleidung, gutes Essen und finanzieller Wohlstand. Emotionale Ungleichgewichte verschwinden am schnellsten, wenn man sie im Körper spürt und nicht verdrängt – ohne sie lange zu analysieren.

6) Soziale Energie

Kontakte werden ermüdend, wenn man nicht so sein kann, wie man ist, oder wenn die Beziehungen nicht ausgeglichen sind. Zum Beispiel wenn einer mehr nimmt als gibt, keine Eigenverantwortung übernimmt, sich gehen lässt oder Süchten verfällt. Manchmal ist es besser, keinen Partner zu haben, als sich auf jemanden einzulassen, der zu viel Energie kostet und die persönlichen Freiheiten stark einschränkt. Die Fähigkeit, sich abzugrenzen, ist eine wichtige Voraussetzung, damit man nicht von parasitären Mitmenschen vereinnahmt wird.

7) Spirituelle Energie

Gläubige Menschen finden Rückhalt und schöpfen Energie aus ihrem Glauben – an wen oder was auch immer. Ob wir das nun Gott nennen, universelle Schöpfermacht, Verbundenheit mit allem was ist, Einssein mit der Natur und dem Rest der Schöpfung, spielt keine Rolle. Die stärkste Quelle ist der Frieden mit sich selbst, die innere Ruhe und die Gewissheit, dass niemand allein ist auf dieser Welt, sondern dass Engelwesel oder andere Leitfiguren hinter ihm stehen.

Alle sieben Energie-Bereiche hängen zusammen

Nicht immer, aber meistens, ist man nicht nur in einem Bereich erschöpft. Wenn zum Beispiel ein körperliches Gebrechen vorliegt, funktioniert auch den Denken und Fühlen nicht bestens. Wenn man die Aura eines Menschen betrachtet, liegen die Bereiche nicht beliebig nebeneinander oder übereinander, sondern sie sind hierarchisch angeordnet. Die spirituelle Energie ist die äußerste Hülle und die körperliche Energie die innerste. Immer dann, wenn wir nicht richtig angebunden sind an die geistig-spirituelle Quelle, hapert es auch bei der Kreativität, beim Denkvermögen, beim Wohlbefinden und bei sportlichen Leistungen. Spirit darf hier nicht mit dem menschlichen Verstand verwechselt werden. Letzterer ist sehr beschränkt und besitzt oft keine hohe Schwingung. Im Allgemeinen dominiert die mentale Hülle die physische Hülle, aber es auch umgekehrt möglich, die Gedanken klarer zu freier zu machen, indem man den Körper bewegt. Um die sieben Bereiche zu verbinden, können Balance-Übungen helfen.

Link-Tipp: Feng-Shui bei Burnout

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Über Johanna Fritz 132 Artikel
Johanna ist freiberufliche Grafik-Designerin und Künstlerin. Sie berät das Team von Everyday Feng Shui bei der Website-Gestaltung und unterstützt bei redaktionellen Themen rund ums Wohnen und Einrichten. Johanna ist unser "Stil-Guru" und ihr erreicht sie unter j.fritz@everyday-feng-shui.de

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