Effiziente Selbstversorgung mit Obst-Waldgärten

Nachhaltige Permakultur mit maximalem Ertrag: Waldgärten sind moderne Mischkulturen mit Obstbäumen, Beerensträuchern, Stauden, Gemüse- und Kräuterbeeten.

Gezähmtes Dickicht, Foto: solylunafamilia / flickr CC BY 2.0
Gezähmtes Dickicht, Foto: solylunafamilia / flickr CC BY 2.0

Ökologische Gartenkonzepte nach dem Vorbild der Natur

Vollständig abgeholzte Flächen sind nicht natürlich. Während gewöhnliche Wälder recht dunkel werden und nur eine spärliche Vegetation am Boden zulassen, sind moderne Waldgärten lichter konzipiert. Obstbäume werden nicht so hoch und mächtig wie Forstbäume, die für die Holzgewinnung bestimmt sind. Die Kombination aus Obstbäumen, Beerensträuchern, Kletterpflanzen, Pilzen und Wildkräutern ist der Natur abgeschaut. Schließlich findet man in normalen Mischwäldern nicht nur Birken, Buchen und Eichen, sondern auch fruchttragende Gehölze wie Vogelkirschen, Kornelkirschen, Holunder, Walnussbäume, Maronibäume, Haselnuss-Sträucher, wilde Apfelbäume, Wildrosen (beziehungsweise Hagebutten), Kirschpflaumen, Ebereschen, Wilden Wein und Sanddorn-Büsche. Meistens nur am Wandrand oder in Waldlichtungen.

Ideal für kleine Hofläden und für die Selbstversorgung

Permakultur-Anlagen bereiten relativ wenig Arbeit, weil nicht so stark in die natürlichen Abläufe eingegriffen wird wie bei konventioneller Landwirtschaft. Sie sind für Großbetriebe nicht geeignet und fördern daher eine Bewirtschaftung durch kleine Familienbetriebe, die ihre Waren direkt vermarkten – sei es auf Wochenmärkten oder direkt ab Hof. Zwischenhändler und Lebensmittelkonzerne haben hier nichts zu melden. Wer einen Garten besitzt, kann einen Großteil der benötigten Lebensmittel selbst herstellen und den Rest bei benachbarten Kleinbauern einkaufen.

Friedliche Revolution durch vegane und biologische Lebensmittel

Es ist nicht wichtig, welche politischen Parteien wir wählen, solange keine echten Alternativen zur Wahl stehen. Es ist jedoch enorm bedeutsam, in welche Güter wir unser Geld investieren und wofür wir uns beim Konsum entscheiden. Unsere Zukunft wird hauptsächlich durch unsere Kaufentscheidungen gelenkt! Wenn wir uns eine intakte Natur wünschen und die regionalen Betriebe stärken möchten, sollten wir uns täglich für nachhaltige Lebensmittel entscheiden und alle Konzernprodukte zurückweisen!

Stabile Ökosysteme mit maximalem Nutzwert

In der Natur gibt es kein lebloses Brachland, sondern jedes Fleckchen wird genutzt. Es werden keine Mindestabstände eingehalten, sondern alles wächst dicht nebeneinander. Alle Pflanzen sind aufeinander abgestimmt und finden im Laufe der Jahre eine perfekte Balance, die lange stabil bleibt. Der Energieaufwand ist minimal und beschränkt sich meist auf die Ernte. Sogar die Aussaat wird von der Natur übernommen. In Kulturgärten kommt man ohne Eingriffe nicht aus, aber sie halten sich bei Permakulturen sehr in Grenzen. Gießen, Unkrautjäten und Düngen sind nicht erforderlich. Ein Höchstmaß an Biodiversität wird durch einen mehrschichtiger Aufbau erreicht: Hohe Bäume, niedrige Bäume, Unterholz, Rankpflanzen, Stauden, Kräuter, Bodendecker-Pflanzen, Wurzelpflanzen und Pilze. Damit alle Pflanzen genug Licht bekommen, sind Lichtungen und Sonnengassen vorgesehen. Die Natur darf bei der Gartenplanung „mitreden“ und wird nicht bekämpft. Wenn man hauptsächlich mehrjährige Pflanzen verwendet und Arten, die sich von selbst aussamen, entsteht eine gezähmte Wildnis mit erstaunlicher Artenvielfalt.

Empfehlenswerte Pflanzen für Selbstversorger-Waldgärten

Es kommt natürlich auf die Region an. Im Mittelmeerraum sind andere Kulturen möglich als in Mitteleuropa. In Gebirgsregionen gedeihen andere Pflanzen als in Weinbaugebieten oder Ländern mit pannonischem Klima. Angestammte, alte Sorten sind empfehlenswerter als moderne Züchtungen.

Obstbäume: Weinbergpfirsiche, Äpfel, Birnen, Kirschen, Walnüsse, Zwetschgen, Aprikosen (Marillen), Feigen, Indianerbananen, Felsenbirnen, Mirabellen, Quitten, Haselnuss, Mispel.

Kletterpflanzen: Weintrauben, Klettergurken, Kiwi, Chinabeere (Schisandra), Stangenbohnen, Erbsen, Hopfen.  

Kräuter: Goldnessel, Waldmeister, Giersch, Scharbockskraut, Geflecktes Lungenkraut, Löwenzahn, Zitronenmelisse, Salbei, Bärlauch, Knoblauchsrauke, Sauerklee, Brennnessel, Taubnessel, Vogelmiere, Blutampfer, Kamillen, Liebstöckel, Thymian, Oregano, Schnittlauch, Schnittsellerie, Gartenmelde.

Gemüse: Baumtomaten, Rucola, Mangold, Kürbis, Gurken, Zucchini, Kartoffel, Fenchel, Paprika, Erbsen, Bohnen, Fisolen, Kohlrabi, Rosenkohl, Brokkoli, Baumspinat.

Knollen und Wurzelgemüse: Topinambur, Pastinaken, Karotten, Rote und Gelbe Rüben, Knollensellerie, Zwiebel, Knoblauch, Erdbirne, Meerrettich.

Beeren: Himbeeren, Brombeeren, Japanische Weinbeere, Kiwi, Weinranken, Johannisbeeren, Gojibeeren, Aroniabeeren, Maulbeeren, Cranberries, Berberitze, Hagebutten, Heidelbeeren, Erdbeeren, Holunderbeeren, Stachelbeeren, Maibeeren, Sanddorn, Jostabeeren und Andenbeeren (Physalis).

Pilzkulturen: Champignons, Parasol, Shiitake, Kräuterseitlinge, Braunkappen, Schopftintlinge, Austernpilze und Limonenpilze.

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Blumen für Bienen und Insekten: Taglilie, Allium, Rosen, Vergissmeinnicht, Akelei, Hortensien, Azaleen, Rhododendron, Funkien, Purpurglöckchen, Kamelien, Margeriten, Glockenblumen, Flockenblume, Mohnblume, Kornblume, Rotklee, Schafgarbe, Sonnenblumen, Knabenkraut, Lichtnelken, Lupinen, Bartnelken, Sonnenhut, Stockrosen, Lavendel, Astern und viele mehr.

Andere Nutzpflanzen: Efeu für selbstgemachte Waschmittel, Weiden und Taglilienblätter für Körbe, Heilkräuter für Naturheilmittel.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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