Der Tulpenbaum gehört zu den außergewöhnlich edlen Schmuck-Bäumen. Er beeindruckt nicht nur mit wunderschönen Blüten und extravaganten Blättern, sondern liefert auch ein interessantes Nutzholz.
Merkmale: Die schnell wachsenden Zierbäume zählen zu dem Magnolien-Gewächsen. Auch gewöhnliche Tulpen-Magnolien werden oft als Tulpenbäume bezeichnet. Man unterscheidet nordamerikanische und chinesische Tulpenbäume. Es gibt auch eine afrikanische, nicht winterharte Art, die jedoch anders geformte Blätter und rote Blüten hat. Die amerikanische Version wird bis 40 Meter hoch und bis 450 Jahre alt. Die chinesische Variante erreicht bis 17 Meter Höhe. Die Krone bleibt relativ schmal, so dass sich der Umfang einer Säulen-Pyramide ergibt. Die großen ledrigen Blätter wachsen an 10 cm langen Stielen und werden bis 20 cm breit. Sie haben einen einzigartig gezacktem Umriss, der an eine stilisierte Tulpe erinnert. Im Herbst kommt es zu einer wunderbaren, goldgelben Laubfärbung. Auch die herrlich duftenden, zirka 5 cm großen, gelben Blüten mit den orangen Flecken sehen wie Tulpen aus. Sie erscheinen jedoch erst nach zirka 15 Jahren. Zuerst sind sie becherförmig geformt, später öffnen sie sich zur Glockenform. Der halbkugelige Umriss wiederholt sich sogar beim Wurzelwerk. Die Früchte bestehen aus gelbbraunen Zapfen und enthalten geflügelte Nüsschen.
Standorte: Windgeschützte und sonnige Lagen. Lockerer Boden mit reichlich Platz für die Wurzeln. Wächst im Wald, entlang Straßen und als Zierpflanze in Park-Anlagen.
Verwendung: Konstruktionsholz im Innenausbau. Möbel, Kunst-Gegenstände, Modellbau, Klavier- und Orgelbau, Papierherstellung, Verpackungen, Furniere.
Holz-Eigenschaften: Das relativ weiche und leichte Holz des Tulpenbaumes wird auch als Kanarienholz (Canary Wood), Tulipwood, American Whitewood, Gelbholz oder Gelbe Pappel bezeichnet. Es ist nicht witterungsbeständig, hat gerade Fasern, lässt sich gut trocknen und bearbeiten, kann sich aber leicht werfen und reißen. Die astfreien Stämme zeigen im Querschnitt einen breiten, sehr hellen Splint, der wie Pappelholz aussieht. Das olivbraune Kernholz ist deutlich dunkler.
Element: Wasser (amerikanische und chinesische Sorten) und Feuer (afrikanische Sorten).
Naturheilkunde: Alle Teile sind für den Menschen giftig. Liriodendron tulipifera ist als homöopathisches Mittel erhältlich. Die Rinde und die Blätter sind als Naturheilmittel gelistet, werden aber selten verwendet.
Spirituelle Bedeutung: Der Baum zeigt eine harmonische Kombination aus weiblichen und männlichen Formen, Verbindung von Yin und Yang, Vereinigung von Gegensätzen in einer reifen, ruhigen Form, die nicht aufreizend, sondern sehr ausgewogen wirkt. Diese Reife hat vielleicht mit der Geschichte des Baumes zu tun. Die Magnoliengewächse gehören zu den ältesten Blütenpflanzen-Arten überhaupt und werden auf 100 Millionen Jahre geschätzt. Die Formensprache ist laut Europäischem Fengshui der Wandlungsphase Frühsommer (bzw. Südosten) mit dem Themenkreis Paarung und Zweisamkeit zuzuordnen. Mit seiner feierlichen und edlen Ausstrahlung ist er auch hervorragend als Kult-Baum geeignet. Wegen seiner Größe kommt er für durchschnittliche Hausgärten nicht in Frage, aber mit seiner turm-artigen Silhouette, gibt er nicht nur einen idealen Treffpunkt für heitere Gemeinde-Feste ab, sondern funktioniert auch als lebendiger Maibaum-Ersatz.
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Irmgard Brottrager, Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur,
Ganzheitliche Raum-Gestaltung und Europäisches Fengshui
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