Der Bananenbaum – Wesen und spirituelle Bedeutung

Ein Bananenbaum ist keine Anschaffung fürs Leben. Die exotischen Obst-Pflanzen werden zwar größer als so mancher echter Baum und tragen schwere Frucht-Büschel, gehören jedoch zu den Stauden-Gewächsen und sind sehr kurzlebig.

Bananenbaum oder besser: Bananenstaude, Musa acuminata
Bananenbaum oder besser: Bananenstaude, Musa acuminata (Bildquelle: CC BY-SA 2.0 Dinesh Valke / Flickr)

Merkmale: Von den „Paradiesfeigen“, wie sie auch heißen, gibt es zirka 70 Arten mit über 1.000 Zuchtsorten, darunter auch Zwergbananen für die Zimmerkultur. Doch nicht alle tragen essbare Früchte. Die riesigen, dekorativen Blätter, die wie große Federn, lappige Segel oder Fahnen aussehen, haben einen markanten Stiel. Sie werden bis 300 cm lang bei einer Breite von 30-60 Zentimetern. Der gewellte Rand ist oft eingerissen. Der zentrale Stängel der Pflanze, der nur scheinbar wie ein Baum-Stamm aussieht, besteht aus festen, dicht zusammengesteckten Hüllblättern und kann bis 10 Meter hoch werden. Die Früchte wachsen büschelweise an einer tragfähigen Liane, die wie ein Seil nach unten hängt. Die ersten und einzigen Blüten sind wundersame, große Gebilde und erscheinen nach zirka 6-8 Jahren. Sie leuchten in verschiedenen Farbschattierungen, von Gelb über Rot bis Violett. Nach der Fruchtbildung stirbt die Pflanze ab. Da sich jedoch ständig neue Wurzelaustriebe bilden, muss man keine neuen Stauden anpflanzen.

Standorte: Bei der Sortenwahl ist zu beachten, dass sie speziell für das Zimmer, den Wintergarten oder den Garten geeignet sind. Bananen werden in Mitteleuropa meist als Kübelpflanzen gezogen, können in milden Regionen aber auch im Freiland gepflanzt werden, wenn man einen sonnigen und windgeschützten Platz findet und für einen Winterschutz sorgt. Im Innenraum haben die Stauden keine lange Lebenserwartung, weil sie sehr schnell wachsen und bald zu groß werden. Die Standort-Anforderungen für die ganzjährige Zimmerhaltung sind schwer zu erfüllen: Hell und luftig soll es, aber ohne Zugluft und ohne Staunässe. Die Luftfeuchtigkeit soll mindestens 50% betragen. Weiters ist zu bedenken, dass die großen Blätter nicht nur das Licht weggnehmen, wenn sie vorm Fenster stehen, sondern auch viel Wasser verdunsten und daher die Luftfeuchtigkeit in die Höhe treiben.

Verwendung:  Bananenbäume dienen oft nur als Zierpflanzen. Die Früchte gehören zu den beliebtesten und gefragtesten Obstsorten. Sie können unreif geerntet werden und sind leicht zu transportieren. Die im Handel verbreiteten „Dessertbananen“ können grundsätzlich samt Schale gegessen werden, wenn sie aus Bioanbau stammen und vollständig reif sind. Die bei uns seltener erhältlichen Kochbananen sind roh nicht genießbar. Die Bananenblüten werden als „Bananenherzen“ bezeichnet und sind ebenfalls essbar. Aus den Fasern der Pflanze können Seile, Garne und Textilien hergestellt werden. Die Blätter sind für Korbmöbel und andere Flechtwaren, als Einweg-„Kochgeschirr“ und als Verpackungsmaterial geeignet.

Holz-Eigenschaften: Die riesigen Stauden bilden kein verholzenden Pflanzenteile aus. Es gibt keine Äste, sondern die Blättern wachsen direkt aus dem Scheinstamm heraus. Auch die Wurzeln sind holzfrei. Die dicken Lianen, an denen die Bananen hängen, sehen wie Wirbelsäulen aus und sind getrocknet als Deko-Elemente erhältlich.

Bananenplantage in Indien
Bananenplantage in Indien (Bildquelle: CC BY 2.0 Jakub Michankow / Flickr)

Elemente: Luft

Naturheilkunde: Die Früchte sind sehr beliebt als Snack, Reiseproviant, Dessert und für verschiedene Obst-Gerichte zu allen Jahreszeiten. Sie spielen eine wichtige Rolle als vitaminreiche Babynahrung, Schonkost und Fitness-Nahrung und sind Bestandteil von vielen Diäten. Sie gehören auch zu den überlieferten Heilmitteln der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Spirituelle Bedeutung: Die exotische Obstpflanze mit den sonnengelben Früchten hat eine lange Geschichte und gehört zu den ältesten Kulturpflanzen. Die Krümmung der Banane, die entfernt an eine Mondsichel erinnert, entsteht dadurch, dass ein Teil von der Schwerkraft angezogen wird und sich der andere Teil zum Licht reckt. Die länglichen Früchte mit dem glitschigen Innenteil gelten als Phallus-Symbol, Sex-Symbol und Fruchtbarkeitssymbol. Fast jeder mag ihren süßem Geschmack und genießt die breiige Konsistenz, die auf der Zunge zergeht. Die Essenz der Banane stärkt die Yang-Energie, hat eine beruhigende und stimmungsaufhellende Wirkung. Wenn man an Banane denkt, denkt man gerne auch an verspielte Äffchen, Spaß und Lebensfreude. Ein weiterer Aspekt der Banane ist der weiche Kern in der harten Schale bzw. der zwiebelartige Aufbau des Schein-Stammes. Auch bei den schweren Frucht-Büscheln tritt der scheinbare Widerspruch zu den weichen Blättern wieder auf. Diese einerseits schlappen und hängenden Formen gepaart mit einem geradezu riesigen Wuchs, den strammen Früchten und der überraschenden Fruchtbarkeit sind typisch „männliche“ Qualitäten.

Mythologische Bedeutung: Die Bananenstaude hat in vielen Kulturen eine mythologische Bedeutung und wird oft mit Fruchtbarkeit, Wohlstand und Reichtum in Verbindung gebracht. Hier einige Beispiele aus verschiedenen Kulturen:

  • In der hinduistischen Mythologie gilt die Banane als „Frucht der Götter“ und ist ein Symbol für Fruchtbarkeit, Wohlstand und Überfluss. Sie wird oft mit der Göttin Parvati und ihrem Sohn Ganesha, dem Elefantengott, in Verbindung gebracht.
  • In der afrikanischen Mythologie gibt es verschiedene Legenden und Mythen, in denen die Banane als heilige Frucht verehrt wird. In einigen Kulturen gilt sie als Geschenk der Götter, in anderen als Symbol für Fruchtbarkeit und Wohlstand.
  • Die Maya betrachten die Banane als Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit. Sie wird oft mit dem Regengott Chac in Verbindung gebracht, der für den Segen der Felder und die Bewässerung verantwortlich ist.
  • Die chinesische Mythologie verwendet die Banane oft als Symbol für Langlebigkeit und Unsterblichkeit. Die Blüten und Früchte der Bananenstaude sollen magische Kräfte besitzen und zur Herstellung von Elixieren verwendet werden.
  • In der polynesischen Mythologie wird die Banane oft als Symbol der Göttin Hina angesehen, die als Göttin der Fruchtbarkeit und des Mondes verehrt wird. Sie soll die Banane vom Himmel gebracht haben, um den Menschen bei der Ernährung zu helfen.
  • Die christliche Kunst verwendet die Banane manchmal als Symbol für die Unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria verwendet. Man sagt, dass die Form der Banane an ein Boot erinnert, das Maria auf ihrem Weg zu Jesus darstellt.

In vielen weiteren Kulturen gilt die Banane als Symbol für Gastfreundschaft und Wärme, da sie in tropischen Regionen vor allem als Nahrung und Schattenspender dient.

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Irmgard Brottrager, Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur,

Ganzheitliche Raum-Gestaltung und Europäisches Fengshui

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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