Esstisch-Gestaltung und Tisch-Dekoration wirksam einsetzen

Die Gestaltung des Ess-Tisches trägt mit dazu bei, Lebensmittel energetisch aufzuladen und den Vorgang der Nahrungsaufnahme aufzuwerten. Genauso wie jede Verpackung auf der informellen Ebene ihre Wirkung ausübt, ist auch das Ambiente beim Essen nicht gleichgültig. Auf der feinstofflichen Ebene wirkt alles als Information.

Foto: (C) homestilo, Evelyn Müller for Casa Claudia Magazine
Foto: (C) homestilo, Evelyn Müller for Casa Claudia Magazine

Bei der Beurteilung von Qualitätswein ist es selbstverständlich, auch die Art der Lagerung und die Form des Weinglases mit einzubeziehen. Denn die Produkte sind nach der Herstellung nicht fertig, sondern nehmen immer noch Informationen auf. Kochtöpfe können auch auf der materiellen Ebene Schadstoffe abgeben. Besonders gefährlich sind Töpfe, die mit Aluminium beschichtet sind, ebenso Konserven-Dosen, die überhaupt nur aus Aluminium bestehen. Grundsätzlich sollte jede Verpackung vermieden werden, die einen unangenehmen Geruch abgibt und das ist bei Blech und Plastik der Fall. Kochgeschirr aus Glas und Keramik verhält sich neutral. Bei emailliertem Stahlblech weiß man aus Erfahrung, dass die Lack-Schichte bald rissig wird und unappetitliche Ablagerungen sich breitmachen. Antihaft-Beschichtungen bestehen aus Kunststoff, können also keine natürlichen Informationen abgeben. Bei Überhitzung können sogar giftige Dämpfe entweichen. Töpfe aus Edelstahl sind Standard, es sollte sich allerdings um eine stabile Qualität und keine fragwürdige Legierung handeln. Boden und Deckel dürfen sich bei starker Hitze-Einwirkung nicht verformen.

Beim Ess-Geschirr kann man materialmäßig nicht viel falsch machen, Plastik und Pappe sind natürlich zu vermeiden, sind sind keine hochwertige Unterlage. Die Teller, Schalen und Becher sollten formschön sein, wobei Übergewichtige überprüfen sollten, inwieferne die Proportionen und das Dekor nicht Botschaften enthalten, die in irgendeiner Form Überflüssiges darstellen (zu groß, zu dickwandig, unnötige Verzierungen, zu bauchig …) Man kann es bei der Tischdekoration auch übertreiben und vor allem der barocke Einrichtungsstil korrespondiert oft mit ungesunder Leibesfülle. Und falls Ihnen die Frage auf der Zunge liegt, nein, von runden Tellern und roter Farbe wird man nicht dick! Manche Feng-Shui-Berater glauben ja, dass Rot den Appetit anregt, aber es gibt auch Studien, wonach die Knallfarbe eher wie ein Warnsignal wirkt und man daher geneigt ist, nicht so viel zu essen. Je größer die Gefäße sind, umso eher ist man geneigt, sich zu viel auf den Teller zu laden. Hochwertige Gebrauchskunst in Form von Salzsteuern, Pfeffermühlen, Untersetzern, Kerzenständern, Blumenvasen, Stövchen, Serviettenringen, Platz-Sets und Zahnstocher-Dosen kann den Essplatz sehr bereichern, wenn man sich wie in einem gehobenen Restaurant fühlen möchte. Aber echte Feinschmecker werden ein eher schlichtes und natürliches Ambiente bevorzugen, das vom Essen nicht zu sehr ablenkt. Hauben-Lokale sind in der Regel zwar elegant, aber nicht überladen eingerichtet.

Je mehr Dekoration jemand benötigt, um sich wohl zu fühlen, umso anfälliger ist er für Ersatzbefriedigung. Das Einfache genügt ihm nicht und diese Einstellung spiegelt sich dann auch bei der Zubereitung der Speisen. Schlicht bedeutet nicht kulturlos, denn das Auge isst auf jeden Fall mit. Ein aufgeschnittener und auf einem Teller angerichteter Apfel sieht appetitlicher aus als einer, der direkt einer folierten 6er-Packung entnommen wird. Getränke sollte man nur im Notfall aus der Flasche oder der Kartonpackung trinken, ansonsten manierlich in nicht zu hohen Gläsern anrichten, damit sich das Aroma entfaltet. Wichtig ist, dass man beim Essen gründlich entspannen, abschalten und genießen kann, daher sollte man sich auch nicht am Schreibtisch oder gar während der Arbeit verköstigen. Wenn man berufstätig ist, kann man seine Rohkost auch auf einer Parkbank im Freien verzehren und dabei frische Luft tanken. Der häusliche Esstisch sollte hell und gut zu lüften sein. Zimmerpflanzen sind zwar nicht erste Wahl, weil sie schwächer sind als Outdoor-Gewächse. Außerdem sind Wohnräume oft bereits zu feucht und mit Schimmelpilz-Sporen belastet. Aber einzelne Töpfe oder Vasen mit frischen Schnittblumen können zu nüchterne Räume wirksam beseelen.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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