Wie lässt sich gesunde Strahlungswärme im Haus erzeugen?

Herkömmliche Konvektor-Heizungen sind weder effizient noch behaglich, weil nur die Luft erwärmt wird und diese schnell zur Decke steigt. Der Fußboden und die Oberflächen bleiben kalt. Bei Strahlungs- oder Wärmewellen-Heizungen wird die Wärme direkt auf die Oberflächen übertragen, während die Luft relativ kühl bleibt. Trotz geringerer Raumluft-Temperatur fühlen sich die Räume gemütlicher an und man benötigt auch weniger Heiz-Energie. 

Feuerstelle, Foto (C) Associated Fabrication / flickr
Feuerstelle, Foto (C) Associated Fabrication / flickr

Da die Wärme-Übertragung nicht von der Luft-Zirkulation abhängig ist, wird weniger Staub aufgewirbelt. Die bestrahlten Flächen werden sofort warm, man muss nicht warten, bis sich die ganze Raumluft erwärmt hat. Auch die bei Luftheizungen problematischen Energieverluste beim Lüften fallen weniger ins Gewicht, weil die Flächen so schnell nicht auskühlen. Man unterscheidet zwischen Niedertemperatur- und Hochtemperatur-Strahlern. Zu den Niedertemperatur-Heizungen gehören Solar-Speicherwände (Trombe-Wände), Wand- und Fußbodenheizungen. Zu den Hochtemperatur-Strahlern zählen neben den Infrarot-Heizungen auch die guten, alten Glühbirnen. Kachelöfen, Kaminwände und Hypokausten-Heizungen sind ein Mittelding. Früher, als man nicht in jedem Raum einen Ofen befeuerte, verwendete man vorgewärmte Ziegelsteine, um die Schlafzimmer zu temperieren.

Strahlung geht unter die Haut

Wenn der Körper schön warm und gut durchblutet ist, funktionieren alle Körperfunktionen besser. Frösteln, Frieren und zugige Verhältnisse sind nicht gesund, weil sich der Körper nicht ganz entspannen kann und viel eigene Energie verbraucht. Zu niedrige Temperaturen fördern eine zusammengekauerte Haltung und beengen in weiterer Folge auch das Bewusstsein. Im Winter sterben mehr Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als im Sommer. Dabei nimmt man an, dass die Kälte ein wesentlicher Belastungsfaktor ist. Flächen-Heizungen wie Kachelöfen, Infrarot-Heizungen, Hypokausten, Wand- und Fußboden-Heizungen bringen gesunde Strahlungswärme mit mollig warmen Oberflächen ins Haus. Die Strahlen gehen direkt in den Körper und wärmen ihn von innen heraus – ähnlich wie Sonnenstrahlen.

Infrarot-Licht, Foto (C) Emily Allen, empracht / flickr
Infrarot-Licht, Foto (C) Emily Allen, empracht / flickr

Formschöne Infrarot-Heizungen

Infrarotheizungen haben den Vorteil, dass sie nicht nur wohltuende Strahlungswärme liefern, sondern auch unabhängig sind von Brennstoffen, Heizkesseln und den damit verbundenen Wärme-Leitungen. Es fallen auch keine Wartungskosten an. Sie sind in verschiedenen Formen erhältlich, die gar nicht wie Heizungen aussehen, sondern wie Wandbilder, Schreibtafeln, Glasflächen, Spiegel oder Skulpturen in Erscheinung treten. Sie können auch wie Leuchten von der Decke hängen oder in die Decke integriert sein. Sie brauchen wenig Platz und lassen sich ganz unauffällig in die Raum-Gestaltung integrieren.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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