Reinigung und Regeneration von Trinkwasser-Brunnen

Einen eigenen Hausbrunnen zu haben, hat viele Vorteile. Allerdings braucht jeder Brunnen eine Wartung, um beständig sauberes Trinkwasser zu liefern. Denn früher oder später wird die Wasser-Qualität durch Ablagerungen beeinträchtigt.

Alter Stadt-Brunnen, Foto (C) Olivier Bacquet / flickr CC BY 2.0
Alter Stadt-Brunnen, Foto (C) Olivier Bacquet / flickr CC BY 2.0

Brunnen sind wie alle Wasserleitungen der Alterung ausgesetzt. Mit der Zeit verringert sich die Wassermenge und auch die Qualität des Wassers lässt immer mehr zu wünschen übrig. Unter „Brunnen-Regeneration“ versteht man die Entfernung von Ablagerungen, die die Leistung vermindern. Jeder Hausbesitzer ist für seine Wasserqualität selbst verantwortlich. Oft wird eine Reinigung des Brunnens nicht genügen, sondern es sind weitere Sanierungsmaßnahmen erforderlich.

Warum sich ein eigener Brunnen auszahlt

Die Vorteile eines eigenen Hausbrunnens liegen auf der Hand. Man ist unabhängig von der kommunalen Wasserversorgung, die Wasserkosten sind gering und man hat die volle Kontrolle über die Qualität des Wassers. Bei Leitungswasser weiß man ja nie genau, wie das Wasser aufbereitet wurde und welchen Weg es zurückgelegt hat, bis es aus dem Wasserhahn kommt. Beim Brunnenwasser sind die Wege viel kürzer und überschaubarer.

Verschiedene Arten von Verschmutzungen

Die meisten der aufgezählten Verunreinigungen kennt jeder aus eigener Erfahrung mit Wasserhähnen. Es bilden sich rötliche (Eisen), schwarze (Mangan) oder weiße (Kalk) Ablagerungen, die sich zu dicken Verkrustungen auswachsen, wenn sie nicht entfernt werden. Trübes Wasser kann ein Zeichen sein, dass der Kies-Filter nicht mehr funktioniert. Durch undichte Schachtringe und Deckel können Insekten, Schnecken oder sogar Ratten in den Brunnen eindringen. Im Wesentlichen kann man folgende Alterserscheinungen unterscheiden:

  • mechanische Verschmutzungen
  • biochemische Verunreinigungen
  • Verschmutzung der Filterschicht, die den Brunnen umgibt
  • Versinterungen (Verkalkungen) entstehen, wenn aus dem Grundwasser Calciumcarbonat ausgefällt wird.
  • Verschleimungen können durch zu viel Stickstoff, Schwefel, Pilze und Bakterien entstehen.
  • Versandung: Bei sandigen Böden kann die Schotterschicht, die als Filter dient, zunehmend verschlammen. Die Filterwirkung wird damit außer Kraft gesetzt.
  • Verkeimung durch biologische Überreste (Tiere, Pflanzen)
  • Verockerung ist die häufigste Alterungserscheinung. Als Verockerung bezeichnet man die Ausfällung von Eisenhydroxiden und Manganoxid. Eisenverockerungen haben eine rotbraune Farbe, Manganverockerungen eine schwarze Farbe.
  • Diverse Krustenbildungen
  • Ablagerungen vom Alumimiumverbindungen
  • Korrosion: Abhängig vom Material können bei metallischen Werkstoffen auch Korrosionen vorkommen.

Mängel bei der Bauweise und vorbeugende Maßnahmen

Die runden Brunnendeckel bieten sich für Blumenschmuck an, aber das ist keine gute Idee, weil dadurch Verunreinigungen begünstigt werden. Ebenso ist die Nähe von laubabwerfenden Bäumen, Komposthäufen und Misthäufen nicht von Vorteil. Damit das Wasser im Brunnen vital bleibt, ist eine Belüftung erforderlich mit Dunsthut und Insektengitter. Diese fehlt oft bei alten Brunnen. Außerdem können Dichtungen fehlen oder unwirksam geworden sein. Weiters muss jeder Brunnen vor Oberflächenwasser geschützt werden. Der Schacht sollte mindestens bis Spritzwasserhöhe aus dem Boden herausragen und eine solide, fugenlose Abdeckung besitzen.

Um Verockerung zu vermeiden kann eine unterirdische Enteisenung und Entmanganung (UEE) eingebaut werden. Die Bindung von Mangan und Eisen erfolgt, indem das Wasser mit Luftsauerstoff angereichert wird.

Verschiedene Brunnen-Arten

  • Schachtbrunnen werden mit Brunnenringen gebaut und besitzen einen Durchmesser von ein bis zwei Metern.
  • Rammbrunnen und Schlagbrunnen: Sie haben eine kurze Lebensdauer und fördern nur wenig Wasser zutage, weil der Querschnitt relativ klein ist. Sie werden hergestellt durch Einrammen eines Edelstahlrohres bis zum Grundwasser. Für die Gartenbewässerung sind sie vollkommen ausreichend, nicht jedoch für die gesamte Trink- und Brauchwasser-Versorgung eines Wohnhauses.
  • Bohrbrunnen durch Hammerbohrung sind erforderlich, wenn der Untergrund sehr hart oder felsig ist.

Vorgangsweise bei der Brunnenreinigung

1) Ablagerungen lösen

2) Feste Teile abtragen

3) Filterschicht durchspülen oder erneuern

4) Verschmutzens Wasser auspumpen

Eine Verbesserung der Wasserqualität ist auch durch Vertiefung des Brunnens möglich. Zur Feststellung von Schäden gibt es spezielle, ferngesteuerte Kameras, wie sie auch bei Kanälen verwendet werden. Wer immer einen sauberen Brunnen möchte, sollte eine regelmäßige Reinigung durchführen im Abstand von 1-5 Jahren . Im Internet findet man entsprechende Firmen, die auf Brunnenservice spezialisiert sind.

 

Reinigungsmittel und Methoden

Für eine ökologische Reinigung sollte man auf keinen Fall Chemikalien verwenden, auch wenn diese als harmlos angepriesen werden. Natürliche und naturidentische Wirkstoffe, die vollständig abgebaut werden, sind in Ordnung. Für die Säuberung der Oberflächen bieten sich Hochdruckreiniger an.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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