Besser schlafen: Wie entstöre ich meinen Schlafplatz?

Die meisten Probleme am Schlafplatz sind hausgemacht und nicht auf äußere Einflüsse zurückzuführen. Leider werden Planungsdefizite oft erst dann bemerkt, wenn das Bauvorhaben abgeschlossen ist.

Foto: Wutthichai Charoenburi / flickr CC BY 2.0
Foto: Wutthichai Charoenburi / flickr CC BY 2.0

Um die Schlafplätze möglichst störungsfrei zu gestalten, empfiehlt es sich, über dieses Thema nachzudenken, BEVOR die Einrichtung bis ins Detail durchgeplant ist oder die Wohnung bereits bezogen ist. Denn alle nachträglichen Veränderungen sind schwierig und mit besonderem Aufwand verbunden. Nicht jeder Schlafplatz ist gleich gut. Vor allem Schlafzimmer, die direkt an Küchen und Bäder grenzen, sind störanfällig. Da die meisten Menschen ihre Häuser nicht selber bauen, sondern fertige Mietobjekte beziehen, ist guter Rat oft teuer.

1) Störende Elektro- und Funk-Geräte entfernen oder vom Netz nehmen

  • Radiowecker und sonstige Radiogeräte
  • CD-Player
  • Handy
  • Notebook
  • PC
  • Externe Laufwerke
  • Drucker, Scanner und Faxgeräte
  • Fernseher
  • Videorekorder
  • Diverse Adapter
  • Babyphone
  • WLAN-Router
  • Video- und Überwachungskameras
  • Nachtspeicheröfen
  • Rundfunkantennen
  • Elektrische Heizkissen und Heizdecken
  • Elektrische Massagegeräte
  • Laternen vor dem Schlafzimmerfenster
  • Mikrowellenherde
  • Heizplatten
  • Elektoherde und Backrohre
  • Ventilatoren

Funkwecker und Nachttischlampen gelten als unbedenklich. Wer auf ein eingeschaltetes Handy nicht verzichten kann, sollte es so weit wie möglich weglegen. Wenn man nachts das gesamte Stromnetz ausschaltet, benötigt man eine batteriebetriebene Taschenlampe, um sich in der Dunkelheit zurechtzufinden. Durch den Einbau einer so genannten Netzfreischaltung im Elektrokasten wird der Strom allerdings nicht komplett ausgeschaltet, sondern die Spannung wird auf ein Minimum reduziert. Diese Installation ist nachträglich nur mit großem Aufwand möglich, weil ein eigener Stromkreis dafür erforderlich ist. Ein spezielles Problem sind Kühlschränke. Es ist nicht sinnvoll, sie in der Nacht auszuschalten und sie machen auch noch Geräusche. Hier hilft nur ein möglichst großer räumlicher Abstand.

Alle angeschlossenen Stecker, Stromkabel und Elektrogeräte stehen unter Spannung, egal ob Strom fließt oder nicht. Zusätzlich zu diesen elektrischen Feldern entstehen magnetische Felder, wenn die Geräte eingeschaltet werden oder wenn der Strom aus anderen Gründen fließt – zum Beispiel im Bereich von Hochspannungsleitungen, Trafohäuschen und Mobilfunksendern. Ob diese Felder gesundheitsschädlich sind, ist umstritten. Elektrosensible Menschen können elektrische Felder direkt spüren. Sie lassen sich außerdem mit speziellen E-Smog-Messgeräten nachweisen. Dass hohe Spannungen nicht nur schädlich, sondern gefährlich sind, wird niemand bestreiten. Gewöhnlicher Haushaltsstrom hat eine Spannung von 230 Volt. Für bestimmte Elektrogeräte wie E-Herde reicht diese Spannung nicht aus. Dreiphasen-Wechselstrom – auch Starkstrom genannt – hat 400 Volt. Es ist natürlich nicht günstig, wenn eine Starkstomleitung direkt hinter dem Bett vorbeiläuft oder wenn sich der Schlafplatz unter dem Stromanschlusskasten im Dachboden befindet.

2) Abgeschirmte und geerdete Elektroinstallationen

  • Verwendung von abgeschirmten Elektrokabeln
  • Abschaltbare Steckdosenleisten
  • Verwendung von Schukosteckern (geerdet) statt flachen Steckern (nicht geerdet)
Antikes Holzbett, Foto: Hiltibold / flickr CC BY 2.0
Antikes Holzbett, Foto: Hiltibold / flickr CC BY 2.0

3) Metallische Materialien meiden

  • Federkernmatratzen
  • Bettgestelle aus Eisen
  • Leuchten und Beistellmöbel aus Metall
  • Heizkörper aus Metall
  • Wasserleitungen aus Metall in Bettnähe
  • Metallständerwände
  • Metallische Wand- und Deckenpaneele
  • Bilder- und Spiegelrahmen aus Metall

Leitfähige Materialien können vorhandene elektromagnetische Felder verstärken. Einzelne Schrauben am Bett spielen keine große Rolle, aber es ist natürlich besser, wenn keine vorhanden sind. Möbelstücke aus Metall, die weiter als 5 Meter entfernt sind, gelten als unproblematisch. Wichtig ist, dass sich im Umkreis von ein bis zwei Metern keine oder nur sehr kleine Metallteile befinden.

4) Abschirmung von heftigen Stromquellen und Sendestationen

Wer das Pech hat, zu nahe neben einer Hochspannungsleitung, einer Bahntrasse, einer Trafo-Station oder einer Mobilfunkstation zu wohnen, kann sich nur mit Abschirmmatten und speziellen Vorhängen behelfen, die in der Wand anzubringen sind, von wo die Störquelle kommt. Von gewöhnlichen Dachständerleitungen sollte man einen Mindestabstand von zwei bis sechs Metern einhalten. Auch Erdkabel können gefährlich sein, wenn es sich um 110KV-Leitungen handelt. Hier sollte der Abstand mindestens 10 Meter betragen. Windräder sind problematisch, weil sie einen Infraschall abgeben, der zu chronischer Schlaflosigkeit führen kann.

5) Den Raum vollständig abdunkeln

Der menschliche Hormonhaushalt reagiert auf Licht und Dunkelheit. Daher ist es bei Vollmond und in den kurzen Sommernächten oft schwieriger, in den Schlaf zu finden als bei Neumond und im Winter. Daher sollten alle Fenster verdunkelbar sein, was bei Dachfenstern nicht immer ganz einfach ist.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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