Ameisen natürlich bekämpfen: 5 Tricks die funktionieren

Was tun, wenn sich Ameisen in die Wohnung verirren und mit Feuereifer beginnen, sich einzunisten? Die Tierchen sind zwar winzig klein, dafür aber umso schneller, zahlreicher und lästiger.

Es gibt sehr viele Ameisenarten. Hier sind schwarze Ameisen zu sehen. Foto (C) -stachelbeer / flickr CC BY 2.0
Es gibt sehr viele Ameisenarten. Hier sind schwarze Ameisen zu sehen. Foto (C) stachelbeer / flickr CC BY 2.0

Ameisen haben eine „Gruppenseele“ – falls man von Seele sprechen kann. Sie bestehen aus Millionen Mitgliedern, handeln aber wie ein Individuum. Dies lässt sich leicht überprüfen, indem man ein Einzeltier tötet. Man wird sehen, dass weit entfernte Tiere, die den Vorfall sicher nicht beobachtet haben, wie panisch herumzulaufen beginnen.

Im folgenden Video kann man eine gigantische Ameisen-Architektur bewundern, die man normalerweise nicht zu Gesicht bekommt:

Was fressen Ameisen?

Was suchen Ameisen in der Küche oder in der Speisekammer? Sie werden meistens von Lebensmitteln angezogen, die offen herumstehen oder auf den Boden gefallen sind. Auch tote Insekten können zu Ameisen-Magneten werden. Vor allem „fliegen“ sie auf Süßes. Zu ihren natürlichen Leibspeisen zählt der Honigtau, den man auch als Läusekot bezeichnen kann. Der Speiseplan der Ameisen ist ziemlich gut erforscht, weil sie auch in Terrarien gehalten werden und dann entsprechend gefüttert werden müssen. Im Terrarium wird der Läusekot durch Honigwasser ersetzt. Neben Kohlenhydraten haben die Krabbeltiere auch einen Eiweißbedarf, der mit Insekten gedeckt wird. Außerdem werden kleine Samen verspeist.

Sind Ameisen nützlich oder schädlich im Garten?

Sie sind jedenfalls auch nützlich, sagen wir es mal so. Und gehören zu jedem Garten dazu. Solange sich das Ökosystem im Gleichgewicht befindet, erfüllen sie diverse Aufgaben, die die Gesundheit der Pflanzenwelt fördern. Sie fressen zum Beispiel überflüssige Unkraut-Samen und die Eier von zahlreichen schädlichen Insekten. Manche Pflanzen sind darauf angewiesen, dass ihre Samen von Tieren verbreitet werden. Ameisen verschleppen viele Samen und tragen dadurch zur Verbreitung bei.

Ameisen werden allerdings zu Schädlingen, wenn sie mit Blattläusen zusammenarbeiten und diese förmlich züchten, um sie danach „melken“ zu können. Sie leben in Symbiose mit Blattläusen und fressen den Honigtau – ein klebriges Sekret, das die Läuse absondern. Wo Ameisen sind, sind meist auch Blattläuse und beide vermehren sich rasant. Außerdem siedeln sie sich gerne an ungünstigen Plätzen an, wo sie mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Zum Beispiel am Küchenbalkon, unter Terrassenplatten und in Gewächshäusern.

Wie bringt man sie nun aus dem Haus?

Wenn man Ameisen loswerden möchte, gibt es grundsätzlich fünf Möglichkeiten:

  1. Man versperrt ihnen den Weg: Diese Methode ist erfolgreich, wenn es nur eine einzige oder eine überschaubare Anzahl von Ameisenstraßen gibt, die blockiert werden müssen. Am einfachsten geht das, wenn die Ameisen durch eine Fuge oder Lücke im Mauerwerk kommen, die man dicht verschließen kann. Wenn diese Möglichkeit nicht besteht, muss man eine wirksame Barriere aufbauen. Im Handel ist zum Beispiel ein spezieller Leim für Gehölze erhältlich, der Ameisen daran hindern soll, an den Stämmen hinaufzukrabbeln. Auf Bodenflächen kann man es mit Kreide, Puder, Zimt, Pfeffer, Nelkenpulver, Zitronensaft, Gurkenschalen oder Chili-Pulver probieren. Man muss hier allerdings damit rechnen, dass sich die Tiere neue Wege suchen.
  2. Man beseitigt das Nest: Das Nest kann sich zum Beispiel in einem Pflanzenkübel verstecken. In diesem Fall muss man den gesamten Kübel ausleeren an einem geeigneten Ort (zum Beispiel unter einer Hecke oder an einem Waldrand). Um einen ganzen Staat loszuwerden, muss man die Königin töten oder entfernen.
  3. Man vertreibt sie mit Duftstoffen: Ameisen kommunizieren über Pheromone und kommen nicht zurecht, wenn sie mit Gerüchen konfrontiert werden, die sie nicht vertragen. Hier wird vor allem der Geruch von Essig, von Zimt und ätherischen Ölen empfohlen.
  4. Man hungert sie aus: Hier ist es wichtig, alle Pflanzen zu entfernen, die von Blattläusen befallen sind. Auch Hygienemaßnahmen und die Beseitigung von Abfällen können wirken.
  5. Man verwendet Köder und lenkt sie damit woanders hin: Als Köder eignen sich süße Flüssigkeiten wie Zuckerwasser, Fruchtsäfte und gezuckertes Bier. Die Gefäße können zur Falle werden, wenn sie so geformt sind, dass die Ameisen ertrinken. Wenn man beispielsweise eine Gießkanne als Gefäß verwendet, kann man den Inhalt recht einfach in einen Abfluss gießen.

Vorbeugende Maßnahmen

Damit die Tierchen erst gar nicht ins Haus möchten, sind Ordnung und Hygiene angesagt. Wenn alle Vorratsbehälter dicht verschlossen sind und sich auf den Böden keine Krümel oder dergleichen befinden, ist die Wohnung uninteressant. Gefährdete Flächen – zum Beispiel Fensterbretter oder die Schwellen von Terrassentüren – kann man mit Zitronen- oder Essig-Reiniger abwischen.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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