Der Holunder-Baum – Wesen und spirituelle Bedeutung

Der Hollerbusch, kurz „Holler“, wird auch Holder oder Fliederbeere genannt. Er ist ein uralter Haus- und Schutzbaum und liefert uns ein besonders gesundes Wildobst.

Holunderblüten, Foto (C) Jessie Hirsch / flikr
Holunderblüten, Foto (C) Jessie Hirsch / flikr

 

Merkmale: In Mitteleuropa sind 3 Arten heimisch: der Schwarze Holunder, der Rote Holunder und der Zwergholunder. Der kleine Baum oder Strauch bringt gelblich-weiße, duftende Dolden-Blüten hervor, die aus zahlreichen kleinen Einzelblüten bestehen. Er wächst sehr schnell, ist sehr regenerationsfähig und kann bis 15 Meter hoch werden. Die großen Fiederblätter bestehen aus spitzovalen oder lanzettförmigen Einzelblättern, die einen gesägten Rand aufweisen. Es bildet sich eine buschige Krone mit dichtem Laubwerk. Die schwarzen, blauen oder roten Früchte sehen aus wie Beeren und sind roh leicht giftig.

Standorte: Holunder gedeiht auch im Halbschatten und Schatten. Er ist gut schnittverträglich und lässt sich in gemischte Hecken integrieren. Man sieht ihn wild an Weg- und Waldrändern, als Zierstrauch in Gärten und als Obstbaum auf Plantagen, am Land ebenso wie in städischem Umfeld. Der traditionelle Platz ist direkt neben dem Haus oder Stall.

Verwendung: Die gekochten Beeren sind eine aromatische Delikatesse und für die Saftgewinnung sehr gefragt. Auch die Blüten sind essbar. Aus den getrockneten Blüten und dem Holzmark kann Räucherware hergestellt werden. Die Beeren werden auch als violettes Färbemittel benutzt. Aus den Blättern lässt sich ein gelbgrüner Farbstoff gewinnen, die Rinde hingegen färbt schwarz.

Holz-Eigenschaften: Das helle Holz ist fest und zäh. Die relativ dünnen Äste mit der rissigen Rinde bestehen aus hohlen Holzröhren, in denen sich weißes Mark befindet. Man kann Flöten damit herstellen oder die gelochten Scheiben als Schmuck verwenden.

Holunderbeeren, Foto (C) BLESS_PICTURES / flikr
Holunderbeeren, Foto (C) BLESS_PICTURES / flikr

 

Elemente: Erde und Feuer

Naturheilkunde: Dem Holunder werden traditionell eine Fülle von Heilwirkungen zugeschrieben. Unter anderem gilt er als Hausmittel bei Husten, Schnupfen, Fieber und Entzündungen. Rohe Früchte wirken abführend und verursachen Bauchschmerzen oder gar Erbrechen in größeren Mengen. Der schwere Duft der Blüten ist nicht jedem angenehm und kann benommen machen. Neben den Blüten und Früchten werden auch die Wurzeln und die Rinde für Heilzwecke verwendet. Die grünen Pflanzenteile sind giftig. Das „Judasohr“ (auch als „Chinesische Morchel“ bekannt) zählt zu den heilkräftigen Vitalpilzen und ist ein essbarer Baumpilz, der vorzugsweise den Holunder besiedelt.

Spirituelle Bedeutung: Der Holler-Baum hat eine sehr lange Geschichte in verschiedenen Kulturen. Unter anderem wurde er als Schutzpflanze, heiliger Baum und Wohnsitz der germanischen Göttin „Frau Holle“ verehrt, die als Himmelsgöttin über die 4 Elemente und die Jahreszeiten regiert und auch für das Totenreich zuständig ist. Als Sippenbaum neben dem Haus und am Friedhof soll er böse Geister abwehren. Holunderzweige helfen nicht nur bei der Geisterabwehr, sondern auch beim Vertreiben von Wühlmäusen, wenn man sie in die Erdlöcher steckt. Vor einem Holler sollte man den Hut abnehmen, um der Göttin Holla (oder Holda) die Ehre zu erweisen. Holda bedeutet „die Holde“, die strahlende und Licht bringende Mutter- und Fruchbarkeitsgöttin voller Weisheit und Güte, die Frauen bei der Schwangerschaft und Geburt unterstützt. Als Baum der Ahnen und Schwelle zum Totenreich hilft der Holunderbaum, um Zugang zur Anderswelt zu bekommen und in Kontakt mit den Ahnen zu treten. Auch Erdwesen wie Zwerge und Gnome sollen unter Hollerbüschen zu Hause sein. Daher sollte man nichts abschneiden, ohne vorher die Wesenheiten um Erlaubnis zu fragen. Die Essenz des Baumes wirkt beruhigend, kräftigend und reinigend. Sie bringt Klarheit ins Leben und hilft uns, den richtigen Weg zu finden.


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Irmgard Brottrager, Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur,

Ganzheitliche Raum-Gestaltung und Europäisches Fengshui 

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

1 Kommentar

  1. Hallo,
    Wie kann man die Schutzgeister unter dem Hollunderbaum besänftigen, wenn der Hausmiteigentümer einfach den schönen Baum unter meinem Schlafzimmerfenster arg zurückgeschnitten hat.
    Mit freundlichen Grüßen S. Blau

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