Floating House: Leben auf dem Wasser

Wer hat nicht schon einmal vom Haus am See geträumt? Aber wer hat schon das Glück, tatsächlich auf einem Wassergrundstück zu leben? Da ist es vielleicht ratsam, noch einen Schritt weiter zu gehen. Dann steht das Haus nicht am See, sondern auf dem Wasser: als schwimmendes Haus.

Waternest 100 - ein modernes "Floating House" der Firma EcoFloLife
Waternest 100 – ein modernes „Floating House“ der Firma EcoFloLife
(Bildquelle: www.ecoflolife.com)

Sie nennen sich zwar noch Hausboote, haben aber mit dem althergebrachten Kahn nicht mehr viel gemeinsam. Moderne Hausboote oder auch „Floating Houses“ sehen aus wie komplette Eigenheime, wie sie auch an Land zu finden sind. Einziger Unterschied: Statt Fundament haben sie einen Unterbau, der das Haus auf dem Wasser trägt. Ob an der Ostsee, am Rhein oder an der Müritz – dauerbewohnbare Hausboot-Siedlungen gibt es inzwischen an vielen Orten.

Früher galt, wer seinen Hausstand auf ein Boot verlegte, als recht eigentümlicher Mensch. Heute scheint es höchstens noch eine Frage des Geldes zu sein, ob man sich ein Leben auf dem Wasser leisten kann. Hausboote und schwimmende Häuser erleben geradezu einen Boom.

Führerschein fürs Haus

Übrigens bedeutet ein Leben im Hausboot nicht unbedingt, einen wechselnden Wohnort zu haben. Ganz im Gegenteil, manche Hausboote sind gar nicht für die Fahrt auf dem Wasser ausgelegt. Sie sind fest an einem Ort vertäut. Für sehr große Hausboote gelten nämlich besondere Bedingungen. Und die besagen, dass das schwimmende Haus einen festen Liegeplatz haben muss und gar nicht umherfahren darf.

Für ein großes Hausboot braucht man zwar im Zweifel eine Baugenehmigung, dafür kann es aber steuerlich günstig sein. Kürzere Modelle können dagegen als Sportboot klassifiziert sein. Das hat zum Beispiel zur Folge, dass man vor dem Einzug zunächst mal einen Sportbootführerschein braucht.

Ist das Hausboot nun ein schöner Luxus oder eine echte Alternative zum Eigenheim an Land? Möglich ist jedenfalls auch das nachhaltige Leben im Haus auf dem Wasser. Es gibt ein energieautarkes Design-Modell aus komplett recycelbarem Material. So wird ein Leben in und mit der Natur möglich. Allerdings dürfte das kaum zu bezahlen sein.

Vielleicht möchte man aber gar nicht ständig auf dem Wasser, sondern doch lieber auf der Erde wohnen. Dann bleibt aber immer noch eine Reise mit dem Hausboot zu empfehlen. Eine Fahrt über kleine Flüsse und Seen durch Frankreich, Irland, Dänemark, Holland oder vielleicht auch durch Berlin, Brandenburg oder über die mecklenburgische Seenplatte kann ausgesprochen vielseitig und dabei sehr entspannend sein.

Entschleunigte Reise zu Wasser

Gerade für Stadtbewohner ist eine Reise mit dem Hausboot eine wunderbare Gelegenheit, im Urlaub die Alltagshektik vollkommen zu vergessen. Mit dem Hausboot geht es eben ziemlich langsam voran. Dafür ist man so nah dran an der Natur, wie es sonst beim Reisen kaum möglich ist. Da man sich dabei dennoch ständig fortbewegt, sind die Sinneseindrücke reichlich. Das ist ganz etwas anderes, als wenn die Landschaft hinterm Autofenster vorbeizieht.

Mal was anderes: Urlaub auf einem Hausboot
Mal was anderes: Urlaub auf einem Hausboot (Foto: Benjamin Vander Steen)

Es geht übrigens auch ganz einfach, ohne Motor, aber mit schwimmender Unterkunft: Im Trethausboot. Dieses Modell hat wirklich überhaupt nichts mehr mit dem eingangs beschriebenen schwimmenden Haus zu tun. Dafür ist es besonders umweltfreundlich. Denn betrieben wird es mit reiner Muskelkraft. Dabei ist es gar nicht einmal so langsam. Jedenfalls wird berichtet, dass sich eine Reisegeschwindigkeit von sechs Stundenkilometern ohne jeden Schweißausbruch halten lässt.

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Über Astrid Albrecht-Sierleja 152 Artikel
Astrid Albrecht-Sierleja verfügt als langjährige Malerin und Lackiererin über ausgesprochen praxisorientiertes Wissen und kennt als Produkt-Designerin die Vielfalt gestalterischer Möglichkeiten im Wohn- und Arbeitsbereich. Astrid erreicht ihr unter a.albrecht@everyday-feng-shui.de

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