Fast jeder Mensch in der „zivilisierten“ Welt hat Kariesschäden im Mund. Nicht einmal 1% der Deutschen hat ein kariesfreies Gebiss. Dennoch ist es kaum möglich, Informationen über die Ursachen zu finden. Warum ist das so?
Foto (C) grisei / flickr
Nachdem ich vor einer Woche einen Artikel über eine mögliche „Karies-Diät“ geschrieben habe, bin ich besonders hellhörig. Gestern habe ich mir interessiert das Video einer ehemaligen Zahnärztin angehört, die zu wissen glaubt, woher Karies kommt. Mit heftigen Belehrungen erklärt die gute Frau (die ich an sich sehr schätze) was zu tun ist, um Karies zu vermeiden. Das Vitamin K2 sei ausschlaggebend, behauptet sie, zusammen mit einer basischen Ernährung. Aha! Das ist was Neues! Denn bisher hatte ich zwischen K1 und K2 nicht unterschieden. Also recherchiere ich im Internet, was das Besondere an K2 ist. K2 ist von Natur aus nur im Fett weidegängiger Tiere und in fermentierten Lebensmitteln enthalten, währen K1 fast überall vorkommt. Ein K2-Mangel sei weit verbreitet, während ein K1-Mangel kaum möglich sei. Allerdings habe nur das japanische Soja-Gericht Natto wirklich genug K2. Natto? Schon jemand mal was davon gehört? Der Mindestbedarf liege bei 200 bis 300 Mikrogramm, bei älteren Menschen noch darüber.
Wie die meisten vielleicht wissen, gibt es keine tierischen Produkte, die basisch verstoffwechselt werden. Und auch Sojaprodukte sind nicht basisch. Es ist also nicht möglich, Unmengen von fettem Fleisch zu verschlingen und sich gleichzeitig basisch zu ernähren. Aber egal, es gibt ja Natto! Was ist nun Natto? Ein fermentiertes Sojabohnen-Gericht mit schleimiger Konsistenz. Zwar kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand von den vielgerühmten, kariesfreien Urvölkern täglich Natto verzehrt oder haufenweise Tiere schlachtet, aber viele Japaner sollen tatsächlich täglich Natto zu sich nehmen – obwohl es abstoßend rieche und abscheulich schmecke. Vielen Dank für die Aufklärung! Ich bin bereit, der heißen Spur weiter zu folgen. Denn dann müssen die Japaner ja besonders gesunde Zähne haben, oder? In Japan ist der Kariesbefall trotz unterdurchschnittlichem Zuckerkonsum überdurchschnittlich hoch, lese ich an anderer Stelle weiter. Na so was! Das hänge damit zusammen, dass die Fluoridierungs-Maßnahmen mangelhaft seien! Klar, am Medikamentenmangel wird es liegen! Für Natto gibt es natürlich auch nur eine Alternative, wenn man mit 100 Jahren noch kräftig zubeißen möchte: K2-Vitamin-Pillen!
Foto (C) Alexis mit Standfuß / flickr
Ich forsche weiter im Internet, komme aber nicht voran und gebe es bald ermattet auf. Die Mundhygiene scheint keine große Rolle zu spielen, sehe ich in einer Statistik. Leute, die sich eifrig die Zähne putzen, haben vielleicht ein appetitlicheres Gebiss, aber kein wesentlich gesünderes. Auch was die Ansteckung mit Karies-Bakterien betrifft, findet man widersprüchliche Meinungen. In der alternativen Szene geht man davon aus, dass Bakterien keine Rolle spielen und dass man sich auch nicht anstecken kann. Schließlich gibt es genug Beispiele von Gesundheitshelfern, die sie niemals anstecken bei ihren Patienten, auch wenn diese schwer „ansteckende“ Krankheiten haben. Wenn Eltern ihre Kinder mit Karies „anstecken“, kann man davon ausgehen, dass die Kinder unter den selben krankmachenden Bedingungen leben wie die Eltern – vor allem in Bezug auf die Ernährung, aber auch was die emotionalen und geistigen Ursachen von Karies betrifft. Im Internet fällt auf, dass man kaum relevante Studien zum Thema findet. Obwohl Karies so weit verbreitet ist, scheint an den Ursachen nicht ernsthaft geforscht zu werden, sondern nur an Medikamenten, um die Karies zu bekämpfen. Das Augenmerk liegt also allein auf der Symptom-Bekämpfung, während die Ursachen völlig im Dunklen bleiben.
Mein persönliches Fazit: Wer an seiner Gesundheit interessiert ist und sich nicht mit Medikamenten vergiften möchte, ist auf sich selbst gestellt und muss alleine herausfinden, was den Zähnen schadet und was nicht. Der Verdacht jedoch, dass wir für dumm verkauft werden und die Verantwortlichen für die Zuteilung der Forschungsgelder gar kein Interesse daran haben, eine wirtschaftlich derart lukrative Seuche wie Karies zu beseitigen, bleibt im Raum. Man soll lieber Gummibärchen essen statt Obst, und ähnlichen Blödsinn kann man im Internet nachlesen, denn jede Art von Zucker, auch der Fruchtzucker, knabbert an den Zähnen. Wenn wir nun auch kein Obst mehr essen dürfen, bleibt nur noch das Gemüse, um sich basisch zu ernähren. Aber wer sich nur von Gemüse ernährt, dem fehlen angeblich die wesentlichsten Vitamine, nämlich B12, D und K2! Zwar stellt man blöderweise bei Veganer selten Vitaminmängel fest, aber das liegt vermutlich daran, dass die Vitamine jahrelang gespeichert werden. Denn schließlich hat ja jeder mal Fleisch gegessen und daher die lebenswichtigen Vitamine in seiner Leber gespeichert. Die Frage, was die werten „Wissenschaftler“ eigentlich wissen, sei erlaubt! Denn selbstverständlich wird auch genau das Gegenteil behauptet. Nämlich, dass die Leber nur wenig B12 speichern könne und man es daher ständig zuführen müsse – in Form von Tierleber oder Pillen. Ähnlich ist es beim Vitamin D. Man darf nicht ungeschützt in die Sonne, sondern braucht chemikalischen Sonnenschutz gegen Hautkrebs, der dazu führt, dass man Vitamin-D-Pillen schlucken muss, weil man zu wenig Sonne auf die Haut lässt. Und was hat das nun alles mit dem Lebensstil der Urvölker zu tun, bei denen Karies weitgehend unbekannt ist?
Kinder, glaubt nicht alles, was man euch erzählt! Auch ich bin natürlich fehlbar und es kommt vor, dass ich nicht jede Information überprüfe. Aber ich nenne mich weder Wissenschaftlerin noch Ärztin, und ich habe keinerlei finanzielle Forschungsmittel aus Steuergeldern zur Verfügung, um der Menschheit was Gutes zu tun! Sondern ich teile einfach meine persönlichen Interessen und gebe meinen derzeitigen Wissensstand weiter. Und ich fühle mich ehrlich gesagt ziemlich ohnmächtig, dass ich euch mehr nicht bieten kann. Es ist offenbar beim besten Willen nicht möglich, als normaler Erdenbürger, der nicht „vom Fach“ ist, an brauchbare Informationen heranzukommen mit vertretbarem Aufwand.
*
*
Irmgard Brottrager, Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur,
Ganzheitliche Raum-Gestaltung und Europäisches Fengshui
*
*
Hinterlasse jetzt einen Kommentar