Perma-Kultur ist nicht nur eine besonders nachhaltige Methode, Gärten und Felder zu bestellen, sondern auch eine Lebens-Philosophie. In Perma-Kultur-Gärten wächst nicht alles in Reih und Glied, sondern scheinbar durcheinander, so wie die unberührte Natur es uns vorzeigt.
Man geht davon aus, dass es zu jeder Pflanze passende Nachbarn und auch nützliches Unkraut gibt, die sie auf natürliche Weise stärken, Schädlinge von ihr fern halten und ihr beim Gedeihen helfen. Die Begründer der Perma-Kultur-Richtlinien haben die natürlichen Öko-Systeme viele Jahre lang beobachtet und kombinieren die Pflanzen entsprechend miteinander, so dass keine Mono-Kultur entsteht, kein Unkraut gejätet werden muss und man sich alle künstlichen Hilfsmittel erspart. Zum Beispiel bilden Mais, Bohnen und Kürbisse eine perfekte Lebensgemeinschaft mit verschiedenen Synergie-Vorteilen. Die Kürbisse decken den Boden ab und die Bohnen benutzen den Mais als Bohnen-Stangen. Beim Perma-Kultur-Konzept wird die Erde nicht umgegraben, und die Ernte-Reste werden nicht vom Boden entfernt, sondern man verwendet die Mulch-Materialien als Humus für die neue Aussaat. Dazu lässt man die Pflanzen-Reste auf dem Boden trocknen und verrotten und erreicht damit eine flächige Kompostierung. Extra düngen ist also auch nicht erforderlich, allerdings kann man den Flächen-Kompost gezielt mit nährstoffreichen Pflanzen, zum Beispiel Brennnessel-Jauche, aufbessern. Unter der Deck-Schicht bleibt die Erde auch ohne Gießen feucht, sie wird bei Regen nicht ausgewaschen, es können sich allerlei Boden-Tierchen einnisten und auch das Unkraut wird zurückgehalten. Der Boden entwickelt sich ähnlich wie ein Wald-Boden, er wird schön saftig und locker. Der einzige „Nachteil“ ist, dass Perma-Kultur-Anlagen wie ungepflegt aussehen, obwohl sie das in Wahrheit nicht sind. Denn damit die Nutzpflanzen sich so durchsetzen wie gewünscht, ist viel Beobachtung und Spezial-Wissen erforderlich.
Perma-Kultur spart nicht nur viel Arbeit, sondern bringt auch bessere Erträge
Mit Perma-Kultur lassen sich nicht nur qualitativ bessere Erträge erzielen, sondern es ist auch quantitativ mehr aus dem Boden herausholen – und das, ohne ihn auszulaugen. Der bekannte österreichische Agrar-Rebell Sepp Holzer hat auf seinem Bergbauern-Hof im Lungau bewiesen, dass man auf 1500 Metern Seehöhe sogar Kiwis, Kirschen und Äpfel ernten kann, wenn man es richtig angeht. Er ist heute fast nur noch als Lehrender tätig, denn die Nachfrage nach Perma-Kultur-Wissen ist riesengroß. Wer zu Hause klein damit anfangen möchte, kann zum Beispiel das Unkraut, das um Nutz-Pflanzen herum sprießt, nach dem Ausrupfen als Bodendecker liegen lassen. Auf diese Weise gelangen die Nährstoffe des Unkrautes direkt am Ort zurück in den Kreislauf. Und außerdem wird so bald nichts Unerwünschtes mehr nachwachsen. Statt die Erde in Kisten und Töpfen komplett zu erneuern, kann man verschiedene Pflanzen-Reste als unterste Schichte verwenden. Sie bilden ein lockeres Gefüge und dienen gleichzeitig zur Drainage. Kartoffel zehren den Boden nicht nur stark aus, die Schalen und das Kochwasser liefern auch wertvollen Dünger, den man direkt in den Kreislauf zurückgeben kann. Unkraut, das nicht übermäßig wuchert und passabel aussieht, muss man überhaupt nicht entfernen. Und überhaupt: Was ist schon ein Unkraut? Ein Blick in ein Pflanzen-Bestimmungs-Buch oder auf eine -Website könnte Sie eines Besseren belehren!
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Arch. Dipl.Ing. Irmgard Brottrager, Ganzheitliche Architektur und Europäisches Fengshui in Graz, Link zur Homepage:
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