Putzen fürs Wohlbefinden und zur Entspannung

Der Regen hinterlässt hässliche Spuren auf dem Fensterglas, im Bücherregal sammelt sich der Staub, und vom Küchentisch fallen täglich neue Krümel auf den Boden. Zu putzen gibt es zu Hause immer etwas, und die meisten Menschen erfreut das gar nicht. Dabei kann das Putzen nicht nur die Wohnung, sondern auch die Seele erfrischen.

Haben Sie schon einmal etwas "unter den Teppich gekehrt"? Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Entdecken auch Sie die erfrischende Wirkung eines echten Hausputzes! Haben Sie schon einmal etwas „unter den Teppich gekehrt“? Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Entdecken auch Sie die erfrischende Wirkung eines echten Hausputzes! (Foto: Dan Brady)

Putzen gilt gemeinhin allerdings nicht nur als lästige und unangenehme Tätigkeit. Es genießt auch keinerlei soziale Anerkennung. Wer erklärt, dass er im Zweifel auch putzen ginge, möchte damit ausdrücken, sich für nichts zu schade zu sein. Tatsächlich erscheint der soziale Abstieg im Vergleich zu den meisten anderen Beschäftigungen enorm. Zu dieser allgemeinen Wahrnehmung passt das Bild vom Fenster putzenden Fernsehmoderator Jörg Pilawa, das gerade durch die bunten Seiten der Medien ging. Wenn Prominente öffentlich putzen, dann tun sie das entweder als Werbeaktion oder für einen guten Zweck.

Putzen geschieht unbeobachtet

Wenn Professionelle öffentlich putzen, geschieht das dagegen völlig unbemerkt. Reinigungskräfte sind in der Regel quasi unsichtbar – was ihnen in Kriminalgeschichten oft wichtige Rollen beschert. Sie können vieles beobachten, ohne dabei selbst wahrgenommen zu werden. Denn die meisten Menschen schauen weg, wenn andere Menschen in ihrer Nähe putzen. Zuzuschauen wäre regelrecht peinlich.

Mit diesem und anderen Phänomenen rund ums Putzen beschäftigt sich die Schweizer Ethnologin Katharina Zaugg seit vielen Jahren. Sie hat Bücher geschrieben und eine eigene Putzfirma samt Putzschule gegründet. Die Schweizerin vermittelt so die Idee des achtsamen Putzens, das ökologisch unbedenkliche und nachhaltige Putzmittel einschließt. Vor allen Dingen aber ist es ihr Verdienst, die Begriffe Putzen und Wellness miteinander verbunden zu haben. Als „Mutter des Wellness-Putzens“ wird Katharina Zaugg bisweilen bezeichnet. Wer sich etwas näher mit ihrem ganzheitlichen Ansatz beschäftigt, kann durchaus in Versuchung geraten, es sofort mit dem Putzen fürs Wohlbefinden zu versuchen.

Eine wichtige Kulturtechnik

Auch Nicole Christine Karafyllis beschäftigt sich mit dem Putzen und den gesellschaftlichen Fragen rund um das Thema. Die Philosophieprofessorin bekennt, leidenschaftlich gern zu putzen. Dabei handele es sich keineswegs um eine sinnlose Tätigkeit, sondern vielmehr um eine zu pflegende Kulturtechnik. Die Philosophin erkennt diesbezüglich in unserer Gesellschaft allerdings deutliche Bildungslücken.

Tatsächlich gehört zum Putzen nicht nur handwerkliches Geschick. So helfen zum Beispiel naturwissenschaftliche Kenntnisse, dem Staub und Schmutz effektiv und nachhaltig zu begegnen. Denn mit dem Wissen um Schmutzart, Oberflächenmaterial und Putzmittel lässt sich der Dreck einfach entfernen.

Wer gründlich putzt, gerät dabei ordentlich ins Schwitzen. Kein Wunder also, dass Putzen auch als effektives Fitnessprogramm zu betrachten ist. Gleichzeitig eignen sich die Zeiten mit Schwamm, Wasser und glatter Oberfläche auch als Gelegenheit zur Meditation. Bei Problemen mit der Motivation bietet es sich vielleicht an, Freunde zur gemeinsamen Putzaktion zu gewinnen. Zusammen alle Fenster der Wohnung zu reinigen, macht mindestens so viel Spaß wie gemeinsam die Joggingstrecke zu bewältigen.

Alle Kinder putzen gern

Kinder beim Geschirr abwaschen Kinder beim Geschirr abwaschen (Foto: clogozm)

Übrigens macht das Putzen Kindern (bis zu einem gewissen Alter) immer Spaß. Ob Wischmopp, Staubsauger oder Fensterleder – Kinder reißen sich darum, dem Dreck an den Kragen zu gehen. Vielleicht handelt es sich also beim Putzen um ein Grundbedürfnis, dem wir in unserer Kindheit noch unbefangen und mit Freude begegnen. Erfahren wir dann aus der Umwelt, dass Putzen und Spaß nicht zusammengehören, entwickeln wir im Laufe der Zeit die allgemein übliche ablehnende Haltung. Diese wieder abzuschütteln, kann sehr befreiend sein.

Lesetipp: Entrümpeln befreit – mehr dazu hier.

Quellen:

www.planet-wissen.de – Wellness beim Putzen
www.wdr5.de – Putzen als Passion
www.focus.de – Professorin: „Große Bildungslücke beim Putzen“

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Über Susanne Raven 116 Artikel
Susanne ist freie Autorin und als Feng Shui Enthusiastin seit 2007 Betreiberin von Everyday Feng Shui. Die gelernte Logopädin hat sich zum Ziel gesetzt, traditionelles Feng Shui im deutschsprachigen Raum populärer zu machen. Susanne erreicht ihr unter info@everyday-feng-shui.de

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