Schnecken reduzieren ohne Chemie

Schnecken treiben vor allem im Frühling und Frühsommer ihr Unwesen, aber die Eiablage erfolgt im Sommer und Herbst. Viele Gärtner/innen meinen, dass man außer Absammeln und Vernichten nicht viel tun kann. Dem ist nicht so!  

 

Foto: Korf-Adri, flickr / CC BY 2.0 DEED
Foto: Korf-Adri, flickr / CC BY 2.0 DEED

Ursachenforschung

Wenn bestimmte Tierarten Überhand nehmen und zu Schädlingen werden, ist die Natur aus dem Gleichgewicht geraten. Diese Tierarten zu bekämpfen gleicht der Bekämpfung von Krankheitssymptomen, statt nach den Ursachen zu fragen. Welche Ursachen für die massenhafte Vermehrung von Schnecken, vor allem von Nacktschnecken, lassen sich finden?

  • Wenig natürliche Feinde
  • Großes Angebot an zarten Jungpflanzen und mürben Pflanzen-Abfällen
  • Versteckmöglichkeiten
  • Frühe Aussaat-Termine
  • Kultursorten mit wenig Widerstandskraft
  • Anhaltende Feuchtigkeit

Die nützliche Seite

Schnecken beseitigen nicht nur Abfälle, sondern auch Kot und Kadaver in Windeseile. Sie räumen den Garten auf und entfernen alles, was ihrer Meinung nach zu schwach ist, zu wenig Platz hat oder generell fehl am Platz ist. Nacktschnecken sieht man kaum auf reifem Kompost, sondern vermehrt an Jungpflanzen und frischen Abfällen. Obwohl sie Gras sonst nicht mögen, machen sie sich auch über Rasenschnitt her. Starke Pflanzen werden in der Regel nicht angegriffen.

Schnecken haben kein Mitleid

In der Natur erfolgt eine natürliche Selektion, die von Schnecken unterstützt wird. Die schleimigen Weichtiere mögen weder Hitze noch Kälte. Obwohl Mulchen sehr nützlich ist, um das Erdreich feucht zu halten, wirkt es sich einladend auf Schnecken aus. Nacktschnecken leben in der Regel weniger als ein Jahr lang, sie können aber auch überwintern und ein weiteres Jahr überleben. Die Eiablage beginnt Ende Juni und endet im Spätherbst. Gehäuseschnecken werden meist zwei Jahre alt. Die Beete bereits im Herbst umzustechen, kann bei der Reduzierung von Gelegen helfen.

Was schwächt die Pflanzen?

In der Regel werden vor allem Pflanzen angefallen, die von Natur aus nicht wachsen würden oder nicht durchsetzungsfähig sind. Schneckenschutz beginnt daher beim Saatgut. Wenn man trotzdem zarte Salate anbauen möchte, sollte man dies nur an geschützten Orten tun. Die Pflanzen können außerdem durch Kälte, Hitze, Dürre, Staunässe, zu wenig Platz, zu wenig Dünger, zu viel Schatten, ungeeignete Bodenverhältnisse, Monokultur, ungünstige Pflanzen-Nachbarn oder Unwetter geschädigt werden.  

Erste Maßnahmen

Die Schleimer sind vor allem nach Regenfällen und in der Nacht aktiv. Bei Trockenheit und Hitze kommen sie nur mühsam voran. Und obwohl es im Wald feucht und kühl ist, sind sie hier selten unterwegs. Die Population hängt von der Vermehrung ab, dem Futterangebot und von der Sterberate. Dort, wo sich Schnecken häufen, sind meist auch Gelege in der Nähe. Als erste Maßnahme kann man die Unterschlupfe suchen und beseitigen. Bretter und Trittsteine zwischen den Beeten ziehen die Tiere wie magisch an. Ebenso Hohlräume zwischen Steinen und unsaubere Rasenkanten, längeres Gras oder Pflanzen mit überhängenden Blättern. Bretter können auch gezielt als Fallen benutzt werden, um die Tiere tagsüber absammeln zu können, nachdem sie sich vor der Sonne verkrochen haben.

Nützlinge schonen

Zu den natürlichen Feinden von Schnecken gehören Igel und Spitzmäuse, bestimmte Vögel (Amseln, Stare, Krähen, Raben, Störche, Eichehäher, Rotkehlchen und Elstern), Kröten und Blindschleichen, Laufkäfer und Glühwürmchen. Viele Gärtner setzen auf Laufenten, aber hier muss man bedenken, dass diese sehr gefräßig sind und nicht nur Schnecken, sondern auch Nützlinge reduzieren. Schnecken an Hühner zu verfüttern ist keine gute Idee, weil Krankheiten ausgelöst werden können. Auch für Katzen und Hunde sind zu viele Schnecken nicht gesund.

Weitere Tipps

  • Gepflegte Wege ohne Spalten und Unkraut.
  • Den Rasen kurz halten.
  • Naturbelassene Rückzugsorte schaffe fern vom Gemüsebeet.
  • Beete nicht schutzlos neben Rasenflächen, neben Gebüsch oder Steinhaufen anlegen.
  • Kleine Beete mit Schneckenzaun schützen.
  • Unkraut in den Beeten regelmäßig entfernen.
  • Nur mit trockenen Materialien mulchen. Feuchter Grasschnitt zieht Schnecken an.
  • Abgestorbene Pflanzenteile entfernen.
  • Selektion bei den Jungpflanzen. Nur die stärksten nehmen und so spät wie möglich ins Beet setzen.
  • Einzelne Jungpflanzen mit Schneckenkrägen oder Schneckenhüten schützen.
  • Gelege ausfindig machen, zum Beispiel beim Umstechen oder an verdächtigen Stellen.
  • Tigerschnegel und Gehäuseschnecken schonen.
  • Nachtschnecken durchschneiden und unter die Erde buddeln.
  • Mischkultur mit stark riechenden Pflanzen wie Thymian, Rosmarin, Oregnao und Lavendel. Basilikum und Salbei wirken leider nicht.
  • Rotblättrige Sorten bevorzugen bei Salaten, Kohlarten, Rüben und Süßkartoffeln.
  • Gießen nur am Vormittag, zu Mittag und am frühen Nachmittag.
  • „Nester“ mit Ansammlungen von zahlreichen Schnecken freilegen und zerstören.
  • Komposthäufen nicht in der Nähe der Beete anlegen.
  • Blätter sollten möglichst nicht auf dem Boden liegen oder bis zum Boden herabhängen.
  • Einzelne Töpfe können geschützt werden, indem man sie auf Klötze stellt und den Untertopf mit Wasser füllt. Schnecken können nämlich nicht schwimmen.
  • Boden ausreichend düngen und nicht zu intensiv bebauen, damit die Jungpflanzen schnell in ihre Kraft kommen.
  • Pflanzen nicht zu dicht aneinander setzen.




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Über Johanna Fritz 137 Artikel
Johanna ist freiberufliche Grafik-Designerin und Künstlerin. Sie berät das Team von Everyday Feng Shui bei der Website-Gestaltung und unterstützt bei redaktionellen Themen rund ums Wohnen und Einrichten. Johanna ist unser "Stil-Guru" und ihr erreicht sie unter j.fritz@everyday-feng-shui.de

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