Manipulationen erkennt man daran, dass man keine echte Wahl hat, sondern in eine bestimmte Richtung gedrängt wird. Man erlebt sie im Internet, im Handel, in der Politik, in den Medien – und leider auch in der Berater-Szene.
1) Energie folgt der Aufmerksamkeit
Um uns von unseren eigentlichen Interessen und Zielen abzubringen, werden wir ständig mit Ablenkungen, Täuschungen und Lügen konfrontiert. Wer den ganzen Tag lang mit Banalitäten beschäftigt ist und auch in den Medien mit stumpfsinniger Unterhaltung bombardiert wird, kommt kaum zum Nachdenken. Wenn wieder mal irgendein lächerliches Thema die Schlagzeilen bestimmt, sollten wir uns fragen, wovon eigentlich abgelenkt wird.
2) Unterstellen von Problemen
Mit dieser Methode arbeiten auch einige Coaches, Energetiker, Wünschelrutengeher und Lebensberater. Auch so mancher Schulmediziner schreckt nicht davor zurück, seinen Patienten unnötige Angst zu machen, um umfangreiche Untersuchungen und Behandlungen verkaufen zu können. Und falls die Panikmache nicht reicht, werden mitunter auch echte Probleme künstlich erzeugt, um die entsprechenden Lösungen zu präsentieren.
3) Salami-Taktik
Wer etwas durchsetzen möchte, was eigentlich nicht durchsetzbar ist, kann versuchen, sich dem Ziel in kleinen Schritten zu nähern. Sozusagen scheibchenweise. Es gibt jedes Mal einen Aufschrei, aber keinen allzu großen. Und wenn sich alle an die unliebsame Veränderung gewöhnt haben, kommt eine moderate Verschärfung, die zwar wiederum auf Widerstand stößt, aber nicht als allzu harter Schritt wahrgenommen wird. Man könnte auch sagen: Der Frosch merkt nicht, dass sein Ende naht, wenn der Kochvorgang langsam genug ist.
4) Versprechen von langfristigen Verbesserungen
Typisches Beispiel: Damit irgendwann Frieden ist, müssen wir Krieg führen. Ein Großteil der Bevölkerung fällt auf diese Geschichte herein und schickt sogar die eigenen Kinder in den Krieg. Anderes Beispiel: Damit man gesund bleibt, soll man unzählige Behandlungen über sich ergehen lassen – bis hin zu vorsorglichen Brust-Amputationen. Weniger drastisch, aber weit verbreitet ist das Geschäft mit Versicherungen. Damit nicht unglücklicherweise finanzielle Nachteile entstehen soll man bitte ab sofort regelmäßig Geld an eine Versicherung abliefern.
5) Behandlung wie unmündige Kinder
Auf Kindergartensprache stößt man nicht nur in der Werbung und an den Supermarktkassen, sondern auch im Gesundheitswesen. Nach dem Betreten einer Arztpraxis haben die Patienten nur noch Fragen zu beantworten und zu gehorchen. Dementen Senioren mag diese Verkindlichung gefallen, aber für intelligente Menschen ist sie eine Beleidigung. Besonders schlimm wird das Dumm-Geschwätz vor politischen Wahlen, wenn Kugelschreiber, Luftballons und Leckerlis verteilt werden – an wahlberechtigte Erwachsene!
6) Schüren von Emotionen
Fast alle Medien – auch die kritischen und alternativen – versuchen mit reißerischen Schlagzeilen Emotionen zu schüren und Aufmerksamkeit zu gewinnen. Und es bleibt nicht bei der Titelzeile: Auch die Inhalte sind meist stark polarisierend, beunruhigend oder hetzerisch formuliert. Wer seine Nerven schonen möchte, bevorzugt Artikel mit ruhiger und sachlicher Ausdrucksweise.
7) Dumm halten und Vorschriften tarnen
Es gibt viele Gründe, warum es nicht von Vorteil ist, wenn viele Menschen sehr intelligent und kritikfähig sind. Überqualifizierte Mitarbeiter sind eher lästig als nützlich. Wer im Internet unterwegs ist, wird häufig zum „Lernen“ aufgefordert. Aber nicht, weil es sich um wissenswerte Inhalte handelt, sondern weil die User bestimmte Vorgeben befolgen müssen, um voranzukommen. Das zu Lernende ist in Wirklichkeit ein Befehl. Im Offline-Leben ist es nicht viel anders. Entweder man „lernt“ – sprich man hält sich strikt an die Regeln – oder man verliert den Job, die Ausbildung oder die Sozialleistung. Ein echtes Lernangebot sollte keine Nötigung sein!
8) Erzeugen von scheinbarer Gleichförmigkeit
Wenn man sich die Modetrends ansieht, scheint es sehr wenig Individualität zu geben. Das Angebot entspricht nicht der Nachfrage. Wie oft schlendert man verwundert durch Geschäfte und fragt sich, wer diesen endlosen Plastik-Kram kaufen soll. Wer braucht das und wem gefällt es? Die fehlenden Kunden sprechen für sich. Dennoch ändern die meisten Händler ihr Angebot nicht, sondern präsentieren hartnäckig ihre gleichförmigen Waren. Die Kunden sind gezwungen, aus dem zu wählen, was vorhanden ist. Das ist jedoch keine echte Wahlfreiheit.
9) Schuldzuweisungen
Aktuelles Beispiel: Der Mensch ist angeblich schuld an Klimaveränderungen. Unter diesem Deckmantel sind beliebige Maßnahmen möglich. Anderes Beispiel: Wer zu wenig verdient ist selber schuld, weil er nicht mehr verdient – sprich angeblich nicht genug leistet für die Gesellschaft. Wir haben schon lange ein verstecktes „Sozialkreditsystem“. Wer spurt, kommt nach oben. Und wer nicht, der ist selber schuld an diversen Nachteilen. Daher versuchen viele Menschen, sich anzupassen und möglichst unauffällig zu bleiben.
10) Überwachung und Datensammlung
Während die Masse der Bevölkerung mit irrelevanten Informationen gefüttert wird, sammeln die wirklich Mächtigen alle Daten, die mit Finanzen, Gesundheit, Konsumverhalten, sozialer Vernetzung und Medienkonsum zu tun haben. Auf diese Weise bleibt alles unter Kontrolle und es kann schnell an den entsprechenden Hebeln gegengesteuert werden, falls sich jemand unerwünschte Freiheiten erlaubt.
Zum Weiterlesen: Die 10 Strategien der Manipulation nach Noam Chomsky
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