Der achte Monat des gregorianischen Kalenders beginnt. Benannt wurde er nach Augustus, dem ersten römischen Kaiser (63 v.Chr. – 14 n.Chr.), der dem Jahrhundert der römischen Bürgerkriege ein Ende gesetzt hatte. Innenpolitisch hatte er dadurch für eine lange Phase der Ruhe und Stabilität gesorgt. Grund genug, einen Monat nach ihm zu benennen.
Andere, ältere Bezeichnungen für diesen Monat sind Erntemonat, Ährenmonat, Sichelmonat, Ernting, womit wohl klargestellt ist, dass wir es mal wieder mit einer Zeit zu tun bekommen, die von allem anderen geprägt sein wird, nur nicht vom ‚abhängen‘ oder ‚chillen‘. Die Zeichen des Monats stehen viel mehr auf umtriebigem Durcheinander, auf Wandlung und Veränderung und auf Freiheitsbestreben.
Nervosität werden wir spüren, zuweilen wird sich Ungeduld breit machen, die nicht selten von Spontanität begleitet wird. Lebhaft wird es allemal, manchmal aber auch sprunghaft oder gar hektisch zugehen. Das alles hat mit Wandlung und Veränderung zu tun, mit dem Erkennen, dass sich etwas verändert hat und dass letztlich wir mit den neuen Gegebenheiten lernen müssen, umzugehen.
Da bleibt es nicht aus, dass das eine oder andere ausprobiert werden muss, dass neue Wege erkundet werden müssen, damit wir sie für tauglich befinden können. Wenn sich etwas als nicht passend oder nicht angemessen erweist, sollten wir uns nicht weiter in diese Richtung bewegen, sondern kehrt machen und etwas anderes versuchen.
Wichtig ist, dass wir die Veränderungen, die wir als sinnvoll erachten, nicht nur beginnen, sondern sie auch konsequent durchführen. Etwas Neues anzufangen und es dann halbherzig schleifen zu lassen, heißt, den Monat nicht verstanden zu haben, die Zahl3n des Monats nicht zu leben.
So weit so gut, so weit so schön. Doch was sollen wir verändern? Nach welchen Kriterien sollen wir uns richten? Viele Idealisten mögen sich jetzt zu Wort melden und die viel beschworene „Heile Welt“ propagieren. Ist es das, was wir anstreben sollten? Wer weiß?!
Bevor wir jetzt in operative Hektik verfallen, sollten wir wie so oft erst mal inne halten und den Blick schweifen lassen. Was geschieht um mich herum, was geschieht mit mir selbst? Woran bin ich beteiligt, wie bin ich in das Ganze integriert? Ist das, was ich erlebe, auch das, was ich erleben möchte? Ermuntern möchte uns der Monat zu einer solche Bestandsaufnahme. Wir dürfen uns und unser Umfeld rational betrachten und wir dürfen es auch auf uns wirken lassen. Denken wir also nach und wägen rational Für und Wider ab, spüren aber gleichzeitig hinein, um herauszufinden, wie wohl wir uns fühlen. ‚Kopf‘ und ‚Bauch‘ unter einen Hut zu bringen ist das Anliegen des neuen Monats.
Bewusstes Verstehen wird uns Klarheit bringen. Wir werden erkennen, welche Veränderungen notwendig sind, wovon wir uns verabschieden sollten, welche Freiräume wir schaffen müssen. Wir werden erkennen, welchen Weg wir einschlagen müssen, wohin die Reise uns führen soll. Nach reiflicher Überlegung, also unter Berücksichtigung von ‚Kopf‘ und ‚Bauch‘ sollte uns die Entscheidung leicht fallen und die weitere Vorgehensweise offensichtlich werden. Wir werden frohlocken, ungeahnte Möglichkeiten zur Entfaltung werden sich auftun. So viele Dinge wollen näher beleuchtet werden, so viele Gedanken wollen weitergedacht werden.
Erst denken, dann handeln, ist gut. Aber wir sollten auf der Hut sein, damit Denken nicht zum Selbstzweck wird, damit wir nicht anfangen, alles zu ‚zerdenken‘. Wenn theoretischen Betrachtungen keine praktischen Ausführungen folgen, machen wir etwas falsch. Wir können uns noch so wirksam in Szene setzen, wenn aber unseren Gedanken bzw. Worten keine Taten folgen, werden wir kaum mehr als „Dampfplauderer“ sein.
Ich glaube, von denen gibt’s genug, in diese Riege haben wir nichts verloren. Führen wir also jetzt die angesagte Analyse unseres Ist-Zustandes durch und ergreifen wir die Initiative, die Weichen für uns und unseren Weg gegebenenfalls neu zu stellen.
Gut, dass uns wieder einmal ein gezielter Blick auf die Zahl3n weiterhelfen konnte.
Bodo Trieb
Hinterlasse jetzt einen Kommentar