Entgiftungskuren sind in aller Munde. Doch woher kommen die Gifte in unserem Körper? Welche Lebensmittel enthalten am meisten Schadstoffe?
Lebensmittelvergiftungen und toxische Ernährung
Ungesunde Ernährung gehört zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Einer aktuellen Studie zufolge, die in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift Lancet veröffentlicht wurde, sind zirka 20 Prozent aller Todesfälle auf schlechte Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen. Jährlich sollen rund 11 Millionen Menschen auf Grund ihrer Ernährung zu Tode kommen. Die Studie wurde in 195 verschiedenen Ländern durchgeführt, wobei Israel am besten abschnitt und Usbekistan am schlechtesten. Todesfälle auf Grund von Mangelernährung, Medikamentenmissbrauch und Alkohol wurden hierbei noch gar nicht berücksichtigt.
Krebserkrankungen und ungesunde Ernährung hängen zusammen
Bereits im Jahr 2011 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO einen Artikel publiziert über den Zusammenhang zwischen Krebs und ungesunder Ernährung. In Europa gelten 20% aller Todesfälle als krebsbedingt. Schlechte Ernährungsgewohnheiten erhöhen das Krebsrisiko.
A) Gefährliche Meerestiere
- Zuchtlachs
Wem ist schon mal so richtig schlecht geworden nach dem Konsum von Fisch oder anderen Meerestieren? Das dürfte kein Zufall gewesen sein! Als giftigstes Lebensmittel überhaupt gilt der Zuchtlachs. Wildlachs, der etwas weniger bedenklich ist, ist kaum noch erhältlich. Laut einer Studie an der UNI Bergen kann Zuchtlachs Pestizide, Antibiotika, Wachstumshormone, krankheitserregende Keime, Hydrauliköl, Flammschutzmittel, Quecksilber, Dioxin und Lack enthalten. Im Jahr 2013 hat die Europäische Kommission den Grenzwert für das Pestizid Endosulfan auf das Zehnfache erhöht. Endosulfan gilt als Nervengift. Es wirkt negativ auf das menschliche Hormonsystem und kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.
- Kugelfisch
Ein einziger Kugelfisch kann ausreichen, um 30 Menschen zu töten, wenn er nicht richtig zubereitet wird. Diese fragwürdige Delikatesse kostet jedes Jahr zahlreichen Japanern das Leben.
- Nomura-Qualle und andere Quallen
Wie beim Kugelfisch entscheidet hier die Zubereitung über Leben und Tod.
- Miesmuscheln und Austern
Saxitoxine, welche sich unter anderem in Miesmuschel oder Austern finden, können schlimmstenfalls zu tödlichen Lähmungen führen.
B) Salmonellen-Vergiftungen
Salmonellen sind Krankheitserreger, die in rohen Tierprodukten vorkommen. Zum Beispiel in halbgaren Eiern, Speiseeis, Mayonnaise, Eier-Salaten, Rohmilch-Käse, Tatar, Salami, Mett und anderen Rohwurst-Sorten. Bei älteren Menschen kann eine Salmonellen-Infektion tödlich enden.
C) Staphylokokken
Staphylokokken sind Bakterien, die sich in verarbeiteten Produkten befinden können, die Milch, Fleisch oder Fisch enthalten. Für Kleinkinder, alte und geschwächte Menschen kann eine Infektion sogar tödlich ausgehen.
D) Pilzvergiftungen
Die meisten Waldpilze sind ungenießbar, leicht giftig oder sogar tödlich giftig. Selbst erfahrene Pilzesammler sind vor Verwechslungen und deren Folgen nicht gefeit.
E) Lebensmittel mit Blausäure
Hier macht die Menge das Gift. Nur winzige Mengen sind ungefährlich. Bereits 1-2 mg pro Kilogramm Körpergewicht können zum Tod führen.
- Unreife Bambussprossen
- Bittermandeln
- Aprikosenkerne und andere Kerne von Steinobst
- Rohe Bohnen
- Rohe Maniok-Knollen
F) Lebensmittel mit viel Oxalsäure
Zu viel Oxalsäure kann nicht nur Nierensteine bewirken, sondern tödlich wirken. Leider sind viele vermeintlich gesunde Gemüsearten dabei, von denen man keine Überdosis essen sollte.
- Rharbarber
- Sternfrüchte
- Portulak
- Baumspinat
- Amaranth
- Schwarzer Tee
- Pfefferminze
- Kakao
- Weizenkleie
- Kaffee
- Erdnüsse
- Mandeln
- Rote Beete
- Mangold
- Spinat
- Sauerampfer
- Süßkartoffeln
- Yamswurzel
G) Sonstige Lebensmittel mit toxischen Inhaltsstoffen
- Nachtschattengewächse
Kartoffeln mit grünen Stellen, unreife Tomaten, grüne Paprika und rohe Auberginen mit Haut können ernsthafte Beschwerden verursachen.
- Unreife Akee-Früchte
In ungünstigen Fällen kann eine Vergiftung zum Tod führen.
- Muskatnüsse
2 Nüsse auf einmal können bereits zu viel sein für kleine Kinder und geschwächte Menschen.
- Rohe Holunderbeeren
- Dunkel gegrilltes Fleisch und stark erhitztes Fett
- Lakritze
- Cassia-Zimt und andere Gewürze in großen Mengen
- Gentechnisch veränderte Lebensmittel
- Lebensmittel mit Pestizid-Rückständen
Erdbeeren, Kirschen, Äpfel, Pfirsiche, Nektarinen, Weintrauben, Birnen, Kopfsalate, Paprika, Tomaten, Stangensellerie, Grünkohl und Spinat sind am häufigsten mit Pestiziden belastet, wenn sie nicht aus Bioanbau stammen. Früchte mit Schalen sind weniger gefährlich.
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