Bruno Gröning war einer der erfolgreichsten „Wunderheiler“, der sehr vielen Menschen helfen konnte, aber an der Bosheit seiner Gegner zerbrach. Er betonte unermüdlich, dass die Heilungen nicht durch ihn selbst bewirkt wurden, sondern dass er nur ein Transformator für Heilenergien war.
Heilströme, Heilwellen und göttliche Heilkräfte
Gröning wusste selbst nicht, wie die Heilungen erfolgten und er konnte sie auch nicht bewirken. Er wusste nur, dass er berufen war, die Kräfte, die er empfing, an Hilfsbedürftige weiterzugeben. Davon gab es nach dem zweiten Weltkrieg mehr als genug. Kranke und Verwundete strömten zu Tausenden in seine Nähe. Nicht alle gingen gesund wieder nach Hause, aber viele Menschen erfuhren zumindest eine Linderung und Gefühle der Erleichterung. Gröning war kein Hypnotiseur und er legte keine Hand auf. Er führte keine Untersuchungen durch und verschrieb weder Medikamente noch Behandlungen. Er berief sich vor allem auf den Glauben und auf einen Lebenswandel, der der göttlichen Vorsehung entspricht. Zudem forderte er seine Zuhörer/innen auf, die Vorgänge im eigenen Körper zu beobachten, positiv zu denken und sich erfreulichen Dingen zuzuwenden. Viele Zeitzeugen berichteten, dass sich die Heilwirkung wie ein elektrischer Strom anfühlte, der sehr heftig sein konnte. Gröning konnte offenbar Lebensenergien kanalisieren und übertragen, ohne die Patienten zu berühren. Und zwar blitzartig, ohne sich mit Krankheitsgeschichten zu beschäftigen. Die erfolgten Spontan-Heilungen waren in der Regel von Dauer.
Ein Mann mit enormer Ausstrahlung
Gröning war Jahrgang 1906 und hatte bereits als Kind einen seltsam konzentrierten Blick. Der kleine Bruno verbrachte viel Zeit im Wald und konnte Ereignisse voraussagen. Außerdem war er schon als Bub sehr nachgefragt, weil sich Kranke in seiner Nähe wohl fühlten. Er begann zwei Berufsausbildungen, die er auf Grund der Wirtschaftskrise nicht abschließen konnte. Im zweiten Weltkrieg geriet er in russische Gefangenschaft. Seine erste Frau hatte kein Verständnis für seine Heiltätigkeiten und verlangte die Trennung. Gröning wird von Zeitzeugen als intelligenter, aber einfacher Mann beschrieben, der sich klar ausdrücken konnte und wie ein Pastor predigte. Seine Reden bestanden aus schlichten Glaubensvorträgen, die jeder verstehen konnte. Er besaß ein außergewöhnliches Einfühlvermögen und auch hellseherische Fähigkeiten. Dass er mit seinen Wahrnehmungen und Begabungen allein war, war ihm offenbar sehr bewusst. Er betonte immer wieder, dass es Dinge gibt, die man nicht verstehen, sondern nur fühlen kann. Alle wollten wissen, wie das funktionierte, was er tat, aber er konnte es nicht erklären und es hätte wohl keinen Sinn gehabt, es zu analysieren.
Die Vertreibung aus Herford
Auf Druck der Ärzteschaft untersagte die Stadtverwaltung von Herford die Ausübungen von weiteren Heiltätigkeiten. Gröning hatte nämlich keinerlei heilkundliche Ausbildung. Die Leute protestierten und übten so viel Druck aus, das Gröning noch einen einzigen Abend lang heilen durfte. Gröning verließ daraufhin die Stadt Herford und wich in die umliegenden Städte aus. Später wurde ein totales Heilverbot für ganz Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. Er nahm an wissenschaftlichen Untersuchungen teil, mit dem Ziel, seine Heilfähigkeit überprüft, bestätigt und legitimiert zu bekommen. Seine Heilungen waren von da an auf eine Universitätsklinik in Heidelberg beschränkt. Gröning bekam das Angebot mit einem Arzt zusammenzuarbeiten, schlug das aber aus, weil sich der Arzt mit seiner Hilfe bereichern wollte. Der Widerstand der Ärzte gegen Gröning nahm immer mehr zu. Ablehnung kam auch von Seiten der Kirche, die es ihm verübelte, eine Mittlerrolle zwischen Gott und Mensch einzunehmen. Obwohl auch medial alles unternommen wurde, um seinen Ruf zu ruinieren, blieb Gröning glaubwürdig und beliebt bei sehr vielen Menschen, die ihm mit offenem Herzen begegneten. Wer er tatsächlich war und was er bewirkte, kann nur gespürt werden.
Neue Wirkstätte in Rosenheim
Nach seiner Vertreibung aus Nordrhein-Westfalen wird Gröning in Rosenheim tätig und verursacht Massenaufläufe. Der Traberhof wurde zur Pilgerstätte und die bayerischen Behörden ließen Gröning vorerst in Ruhe. Der Zulauf nahm unvorstellbare Maße an. Bald pilgerten täglich bis zu 30.000 Menschen zum Traberhof in Rosenheim. Das Blatt wendete sich leider, weil auch seine Kritiker und Feinde immer zahlreicher wurden. Gröning wurde als Lügner, Hochstapler und Scharlatan diffamiert, der die Massen hypnotisiert. Als sich die Lage in Bayern immer mehr zuspitzte, bekam Gröning ein Angebot auf der Insel Wangerooge. Dort wurde ihm eine Heilstätte zur Verfügung gestellt. Doch der Manager, mit dem er einen Vertrag geschlossen hatte, war kein Guter und kassierte bei den Patienten ab – und zwar im Voraus. Bruno Gröning geriet wiederholt an Lügner und Betrüger, die Profitinteressen verfolgten. Er erklärte einer vertrauten Mitarbeiterin, dass er diese Gauner absichtlich an sich herankommen lasse, um sie bloßzustellen. Gröning selbst hatte keinerlei finanzielle Interessen, sondern lehnte Geld ab. Er war sogar der Meinung, dass seine Heilerfolge aufhören würden, wenn er sich bezahlen ließe. Er bekam zwar Geschenke von dankbaren Menschen, lebte aber sehr bescheiden und genügsam.
Gerichtsprozesse wegen Pfuscherei
Gröning wurde schließlich wegen Verstoß gegen das Heilpraktiker-Gesetz angeklagt. Es wurde ihm attestiert, dass er eine psychisch abartige Persönlichkeit sei. Trotzdem wurde er in erster und zweiter Instanz freigesprochen. Da Gröning nach dem Urteil keine Heilungen mehr durchführen durfte, entschloss er sich, Heilpraktiker zu werden. Sein Antrag auf Zulassung als Heilpraktiker wurde abgelehnt, weil er auf Grund seiner Persönlichkeit ungeeignet sei. Daraufhin beschloss Gröning, einen „Gröning-Bund“ zu gründen und nur noch als Vortragsreisender tätig zu sein. Zum Gröning-Bund gehörten prominente Vereinsmitglieder, von denen sich Gröning Schutz erhoffte. Gröning wurde jedoch erneut angezeigt wegen unerlaubter Heiltätigkeiten und sogar wegen fahrlässiger Tötung. Die Absicht dahinter war, sein Wirken als gemeingefährlich darzustellen. Gröning musste sich auf Zurechnungsfähigkeit untersuchen lassen. Das psychiatrische Gutachten ergab, dass er geistig gesund war und einen IQ von 112 hatte.
Die letzten Jahre
1955 heiratete Gröning in zweiter Ehe die Französin Josette Dufossé – unter der Bedingung, dass sie seine Mission respektiert. Sie begleitete ihn bei vielen Vorträgen und fühlte sich wohl in dieser Rolle. „Glauben Sie an das Gute. Glauben Sie an das Göttliche. Glauben Sie an Gott!“ Seine Botschaft war, dass man krank wird, wenn man vom vorgesehenen Weg abkommt. Er hatte bereits seit längerem einen scheinbaren Kropf am Hals. Er selbst erklärte, dass das kein Kropf sei, sondern eine Drüse, die umso mehr anschwillt, je mehr er mit Energie aufgeladen wird. Je dicker der Hals sei, umso besser fühle er sich. Als er bei den Prozessen zuerst teilweise und dann in beiden Anklagepunkten für schuldig befunden wurde, konnte er seiner Berufung nicht mehr folgen und seine Mission war beendet. Er wusste bereits im Jahr 1956, dass er im Jahr 1959 sterben wird. Die Ärzte stellten mit Entsetzten fest, dass er innerlich verbrannt war. Offiziell ist er an Magenkrebs gestorben. Er versprach seinen Freunden, dass er auch nach dem Tod noch helfen kann, wenn er gerufen wird. Die Wellen, die er geschlagen hat, klingen bis heute nach. Videos über Bruno Gröning erreichen inzwischen ein Millionenpublikum.
Linktipp: Bruno Gröning Freundeskreis
Hinweis: Dieser Artikel wurde von keiner Ärztin oder Heilpraktikerin geschrieben und ersetzt keine ärztliche Beratung oder Behandlung.
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