Energetische Nahrung: Besser roh oder gekocht?

Rohkost-Vertreter schwören auf naturbelassene und lebendige Nahrungsmittel. Verfechter der heißen Küche wenden ein, dass Ungekochtes nicht bekömmlich sei und von vielen Menschen nicht vertragen werde. Liegt die Wahrheit vielleicht in der Mitte? 

Salat mit Blüten und Pilzen, Foto (C) Bruno Weihsbrodt
Salat mit Blüten und Pilzen, Foto (C) Bruno Weihsbrodt

Alexander Popp, der Sohn des bekannten Entwicklers der Biophotonen-Messung Fritz-Albert Popp beantwortet in einem Vortrag die Frage, ob gekochte Nahrung ihre Strahlkraft verliere, mit „Eher Nein“. Die Struktur der Nahrungsmittel werde beim Kochen nicht so stark zerstört, dass der Informationswert, auf den es ankommt, verloren geht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Nahrungsmittel-Analysen wird die Qualität ein Produktes nicht an ihren Inhaltsstoffen gemessen, sondern an ihrer ganzheitlichen Gesundheit auf der Informationsebene. Demzufolge wäre der Faktor „Hitze“, der durch das Kochen hinzukommt, auch eine Information. Entscheidend ist wohl letztlich der Geschmack, der wesentlich genauer ist als jedes Mess-Instrument. Wie wir alle wissen, schmeckt ausgekochtes Gemüse nach gar nichts und angeblich werden Haustiere sogar dick davon, wenn man Reste an sie verfüttert. Es hat seine frische Farbe verloren, sieht grau und lasch aus und lässt sich auch mit Gewürzen nicht mehr aufbessern.  Die Nähr- und Geschmacksstoffe sind alle in das Wasser übergewandert, das als Suppe ohne Einlage ganz hervorragend schmeckt. Wir kennen aus der traditionellen chinesischen Medizin auch die so genannten Kraft-Suppen, bei denen die Zutaten mehrere Stunden bei schwacher Flamme ausgekocht und danach weggeworfen werden. Die zurückbleibende Essenz im Suppenwasser gilt als als besonders heilsam und stärkend. Die Suppen-Essenz scheint, obwohl sie wenig Kalorien hat, genauso nahrhaft zu sein, wie wenn das Gemüse roh verzehrt worden wäre – allerdings ohne den Verdauungstrakt zu belasten.

Bruno Weihsbrodt hat viel Erfahrung mit Rohkost-Diäten, er hat sich sogar eine Zeitlang nur von Früchten ernährt. In seinem neuen Buch „Intelligente Ernährung, Lebendige Kost mit Wildkräutern“ empfiehlt er eine so genannte Halb-Rohkost mit nur 20% gedünstetem oder gebratenem Gemüse. 30% der Ernährung sollten aus Obst bestehen, das naturgemäß am besten roh zu verspeisen ist. Allerdings gibt es Menschen, die so krank sind, dass sie naturbelassenes Obst gar nicht mehr vertragen (Fructose-Intoleranz). Weihsbrodt räumt auch ein, dass man nicht von heute auf morgen mit der Rohkost beginnen sollte, sondern die Umstellung langsam angehen sollte. Der Körper kann auf die ungewohnte Fülle an Vitalstoffen mit unangenehmen Begleiterscheinungen reagieren, so wie es bei jeder Entgiftungsaktion der Fall ist. Die rohen Produkte müssen außerdem gut gekaut werden und das dauert etwas länger als wir es bei den breiig-weichen Koch-Gemüsen gewohnt sind. Die von Weihsbrodt empfohlene Ernährungsweise hat weitgehend Ähnlichkeit mit basischer Ernährung, ist aber noch ein wenig strenger. Was auf jeden Fall auffällt ist, dass Rohköstler wirklich super schlank und vital wirken – was man von anderen Ernährungsberatern selten behaupten kann. Da es so viele widersprüchliche Ernährungslehren gibt und offenbar niemand genau weiß, wie der Stoffwechsel funktioniert, orientiert man sich am besten an den eigenen Ergebnissen der Lehrmeister.

Gekochtes Gemüse scheint nicht ungesund zu sein, wenn man es entweder nur kurz andünstet oder wenn man die ausgekochten Einlagen wegwirft. Auf keinen Fall sollte man das Kochwasser wegschütten, denn hier sind die wertvollsten Stoffe enthalten. Ein Teil der Nahrung sollte aus Rohkost bestehen, je höher dieser Anteil ist, umso besser. Ein Kompromiss, vor allem im Winter, wäre auch, das gedünstete Gemüse mit kleingeschnittenen rohen Zutaten zu vermischen. Gekochte Nahrung scheint für kranke und geschwächte Menschen bekömmlicher zu sein. Wer jedoch seinen Körper gründlich reinigen, entgiften und verjüngen möchte, sollte den Rohkost-Anteil zunehmend erhöhen. Ungeschälte und unpolierte Getreidekörner lassen sich roh unter den Salat mischen, wenn man sie vorher 1-3 Tage lang ankeimen lässt. Gemahlenes Getreide, Zucker, Milchprodukte, Brot, Kuchen, Nudeln, Eier, Fleisch, Fisch, Kaffee, Schwarztee, Alkohol, Limonaden und künstliche Nahrungszusätze sind grundsätzlich verboten, weil sie sauer verstoffwechselt werden, Energie rauben oder zu Rückständen im Körper führen. Es ist noch relativ unerforscht, was eigentlich mit den vielen Substanzen passiert, die der Körper zu viel aufnimmt und nicht sofort verstoffwechseln kann. Die Wissenschaft konzentriert sich auf Mangelerscheinungen, obwohl in der westlichen Welt jeder Zweite an Übergewicht und diversen Wohlstands-Erkrankungen leidet. Jede Bearbeitung der Nahrung führt zu Qualitätsverlusten in ganzheitlicher Sicht, es geht nichts über den natürlichen Zustand. Daher sollte man eigentlich mehr Energie für die gesunde Produktion der Nahrungsmittel aufwenden als Zeit vor dem Herd verbringen, denn die Zubereitung von hochwertiger Rohkost fängt im Garten an!

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Quellen:

Biophotonen – das Licht in unseren Zellen. Ein Vortrag von Alexander Popp.

(Teile 2 bis 7 bitte bei Youtube ansehen)

http://www.youtube.com/watch?v=cLcjhYoCSOI

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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