Die Hochkultur der Megalithiker in West- und Nordeuropa soll die älteste bekannte Hochkultur sein. Ihre Spuren in Form von steinernen Kolossalbauten sind bis heute in großer Menge vorhanden.
Begann die Urgeschichte in Nordeuropa?
Die graue Vorzeit, die vor der Geschichte, wie wir sie kennen, existiert hat, liegt weitgehend im Dunklen. Obwohl es genug Hinweise und Relikte gibt, werden offiziell viel zu wenig Forschungen betrieben. Von der Definition her gehört zur Vorgeschichte alles, worüber es keine schriftlichen Überlieferungen gibt. Sie umspannt einen Zeitraum von ungefähr 300.000 Jahren, von der Altsteinzeit bis zur vorrömischen Eisenzeit. Die Großsteinbauten, die bis heute zu bewundern sind, werden der Jungsteinzeit zugeordnet. Laut Gert Meier und Hermann Zschweigert sind die Megalithbauten in Nordeuropa tausende Jahre älter als die im Orient. Funde von Booten und Felszeichnungen weisen darauf hin, dass unsere alteuropäischen Vorfahren schon vor 5.000 Jahren hochseetüchtig waren und auch Metalle bearbeiten konnten. Es darf vermutet werden, dass die prähistorischen Kulturen im Bereich der Ostsee, Nordsee, Helgoland und England Nachfahren der versunkenen Kultur der geheimnisumwitterten Altlaner waren.
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Wer waren unsere prähistorischen Vorfahren, die uns Unmengen von riesigen Steinblöcken und Monolith-Bauwerken hinterlassen haben? Wie wurden die Steine bearbeitet und bewegt? Welchem Zweck dienten die Bauwerke? Waren es Menschen oder andere, vielleicht viel größer gewachsene, Wesen? War die geschichtliche Entwicklung vielleicht kein chronologische, sondern eine „wellenförmige“ in dem Sinne, dass es öfter Hochkulturen gab, die zerstört wurden oder untergingen? Ein modernes Wort dafür ist der „Reset“, der durch Naturkatastrophen oder kulturelles Versagen ausgelöst werden kann. Ich benutze hier absichtlich nicht den Begriff „menschliches Versagen“, weil es viele Artefakte gibt, die eigenartige Wesen zeigen, die nicht wie Menschen aussehen.
Zerstörungen und abwertende Bezeichnungen
Die riesigen Steinbrocken und Blöcke wurden in der Heidenzeit verehrt, aber durch die Christianisierung verteufelt und attackiert. Vieles ist komplett zerstört worden und auf vielen Steinen sind noch Zerstörungsspuren durch christliche Herrschaften zu sehen. Die Namen der Steine verraten einiges über ihre Vergangenheit. Sie heißen zum Beispiel „Gigantenfels“, „Venuskopf“ oder „Titanenfelsen“. Weitere Bezeichnungen sind: Hinkelsteine, Steinkolosse, Menhire, Hexenplatz, Teufelsmauer, Zyklopen, Dolmen, Findlinge, Steinkreise, Lochsteine, Teufelsteine. Nach christlichem Glauben waren die Steinsetzungen ein Werk des Teufels.
Wer waren die Erbauer?
Als starkes Indiz, dass die Blöck keine Zufallsprodukte der Natur sind, ist ihre exakte Ausrichtung im Winkel 271/ 89 oder 51,5 oder 308,5 oder 131 Grad, was man mit Kompass und Lineal jederzeit überprüfen kann. Auch andere Ausrichtungen, die archäoastronomisch gesehen auffällig sind, sind verdächtig. Außerdem weist eine lineare oder bogenförmige oder kreisförmige Ausrichtung von Steinen untereinander darauf hin, dass Menschen oder unbekannte Wesen am Werk waren. Manche Steine, die wie schwebend wirken, sind auf Sockeln errichtet oder gegeneinander abgestützt.
Je älter, umso präziser
Man kann zwischen unbearbeiteten Findlingen und bearbeiteten Blöcken unterscheiden. Je älter die Bauwerke sind, umso präziser und größer sind die Blöcke. Es scheint so, als sei das Wissen über die Bearbeitung der Steine im Laufe der Jahre immer mehr verloren gegangen. Die technisch herausragendsten Stätten liegen auf einer Linie rund um den Globus, die 30 Grad zum Äquator geneigt ist. Die Erbauer scheinen einen weltweiten Überblick gehabt zu haben und imstande gewesen zu sein, exakte Landvermessungen vorzunehmen.
Photogrammetrische Studien
Heute ist es möglich, fotografische Daten von Steinblöcken aufzunehmen, um 3D-Modelle zu erstellen und Details wie die genaue Form, das Gewicht und Bearbeitungsspuren zu studieren. Schalensteine sind große Findlinge, in denen meist kleine – manchmal auch größere – Schälchen herausgearbeitet wurden. Die meisten Megalithen sind astronomisch ausgerichtet. Es sind die Sommer- und Wintersonnenwenden markiert und auch die kleinen und großen Mondwenden.
Hatten die Megalythiker eine Schrift?
Das Alt-Tifinagh ist eine Schrift, die weitgehend aus Konsonanten besteht, während die Vokale fehlen. Diese Schrift soll nicht auf Skandinavien beschränkt gewesen sein. Weiters gibt es Hinweise, dass Pictogramme verwendet worden sind.
Quellen:
„Die Hochkultur der Megalithzeit – Verschwiegene Zeugnisse aus Europas großer Vergangenheit“ von Gert Meier und Hermann Zschweigert, Grabert-Verlag-Tübingen 1997
Megalithbauten in Deutschland: https://www.debelemniet.nl/itemmegalietenduitslandD2.html
Megalithobjekte am Westufer des Neuenburgersees – Abklärung archäoastronomischer Aspekte: https://www.ursusmajor.ch/downloads/neuenburgersee-westufer-v1_2.pdf
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