Ein voller Bauch studiert nicht gern – und motiviert auch nicht zu körperlichen Betätigungen. Spätestens dann, wenn Völlegefühle chronisch werden, besteht Handlungsbedarf.
Bei vielen Menschen wird die Verdauung mit zunehmendem Alter immer träger. Die Stoffwechselprodukte werden nicht nach wenigen Stunden ausgeschieden, so wie es sein sollte, sondern erst nach mehreren Tagen.
Normale Verweildauer von Lebensmitteln im Magen
Um eine komplette Mahlzeit zu verdauen, sollte er Körper nicht länger als 24 Stunden benötigen. Was nach einem Tag noch nicht ausgeschieden ist, schlägt sich als „Übergewicht“ in Form von Verdauungsrückständen zu Buche. Die Verweildauer lässt sich beschleunigen, indem man die Speisen gut kaut. Direkt nach einer üppigen Mahlzeit sind keine sportlichen Höchstleistungen möglich.
Lebensmittel | Stunden |
Getränke, leichte Suppen, Wassermelonen, Blattgemüse, Orangen | 0,5 |
Eier, erhitztes Gemüse, stärkereiches Gemüse, Kartoffeln | 1 |
Weißbrot, Obst, Gemüse, Geflügel | 2 |
Mischbrot, Getreide, Hülsenfrüchte, Samen, Hüttenkäse | 3 |
Vollkorn, Bratkartoffen, Nüsse, Lammfleisch, Rindfleisch | 4 |
Frittiertes, Schweinefleisch | 5 |
Fette Fische, Hartkäse | 6 |
Schweinsbraten, Gänsebraten, Ölsardinen, Speck | 7 bis 8 |
(Die Angaben stammen aus verschiedenen Quellen und sind ohne Gewähr. Zur Verweildauer im Magen muss noch die Zeit im Darm dazugerechnet werden. Die Verdauung von Fleisch kann insgesamt bis zu 72 Stunden dauern.)
Ein träger Darm ist auch ohne Verstopfung möglich
Von ernsthafter Verstopfung spricht man, wenn seltener als dreimal pro Woche eine Darmentleerung erfolgt. Zirka 30 Prozent der Deutschen leiden ständig daran. Ob die Verdauung träge ist oder nicht, hängt allerdings nicht davon ab, wie häufig es zum Stuhlgang kommt, sondern wie viele Rückstände im Darm bleiben. Bei der Ernährung ist neben dem „Was“ auch das „Wann“ und „Wie viel? maßgeblich. Das Verdauungssystem ist oft einfach überlastet, weil wir es mit Nahrung überfrachten. Es ist kein schönes Wort, pardon, aber was viele ältere Menschen vor sich hertragen, ist kein Bauchfett, sondern ein Kotbauch. Bei einer Darmreinigung ist eine Gewichtsreduktion um bis zu 20 Kilogramm möglich!
Intermettierendes Fasten und Darmgesundheit
Viele schwören auf ein großes Glas Wasser auf nüchternen Magen, das nach dem Aufstehen getrunken wird. Beim „Intervallfasten“ wird das Frühstück möglichst lange hinausgeschoben, damit die Verdauung eine längere Pause hat. In der Früh, nach dem Toilettengang, sollte der Bauch flach sein. Wenn dies nicht der Fall ist, ist die Verdauung der Speisen vom Vortag (oder von den Vortagen!) noch nicht abgeschlossen. Der Stoffwechsel lässt sich nicht nur mit einer bewussten Ernährung ankurbeln, sondern auch Bewegung und Entspannung sind wichtige Faktoren, damit am Örtchen was in Bewegung kommt. Durch das Kochen der Nahrung werden wichtige Keime und Mikroorganismen zerstört, die den Darm unterstützen. Der Konsum von probiotischen Lebensmitteln ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn das Mikrobiom des Darms aus dem Gleichgewicht geraten ist. Wie sagt man so schön: Ist der Darm gesund, ist auch der Mensch gesund!
Ballaststoffreiche Lebensmittel mit leicht abführender Wirkung
- Flohsamenschalen
- Hanfsamen
- Sesamsamen
- Leinsamen
- Kohlgemüse
- Bohnen
- Kichererbsen
- Getrocknete Pilze
- Erdnüsse
- Hefe
- Brennnessel-Pulver
- Malzkaffee
- Aprikosen getrocknet
- Quitten getrocknet
- Zwetschgen getrocknet
- Pfirsiche getrocknet
- Rosinen
- Reis-Kleie
- Nüsse
- Topinambur
- Johannisbrotkernmehl
- Mohn
- Kakaopulver
- Vollkorn
- Haferflocken
- Mate Tee
- Grüner Tee
- Schwarzer Tee
- Frisches Obst und Gemüse
- Diverse getrocknete Kräuter und Gewürze
Ballaststoffarme Lebensmittel
- Fleisch und tierische Fette
- Fische und Meerestiere
- Wurst
- Eier
- Fruchtsaft
- Gemüsesaft
- Käse
- Bier
- Most
- Likör
- Champagner
- Margarine
- Mayonnaise
- Milch
- Butter
- Topfen (Quark)
- Joghurt
- Sahne
- Molke
- Avocados
- Öle
- Speiseeis
- Schokolade
- Süßspeisen und Süßigkeiten
- Mehlspeisen
- Konfitüre
- Weißbrot
Besonders verdauungsfördernde Lebensmittel
- Sauerkraut
- Kimchi
- Natto
- Kefir
- Fermentiertes Gemüse
- Eingeweichtes Trockenobst: Pflaumen, Feigen, Aprikosen, Datteln, Apfelringe, Rosinen, Birnen
- Quellfähige Samen mit viel Wasser (Flohsamenschalen, Leinsamen, Chiasamen, Sesamsamen, Hanfsamen)
- Fencheltee
- Kamillentee
- Leinöl
- Rizinusöl
- Olivenöl
- Kirschen
- Weintrauben
- Wassermelonen
- Kiwis
- Ananas
- Pflaumensaft
- Zitronensaft
- Grapefruits
Spezielle Mittel und Maßnahmen
- Kräuterbitter und andere Bitterstoffe (zum Beispiel Wildkräuter)
- In den Bauch atmen
- Den Bauch massieren
- Am WC die Füße auf einen Schemel stellen.
Von heftigen Abführmitteln – auch natürlichen Ursprungs – wird abgeraten, weil sie die Darmfunktionen zu sehr stören. Die Tipps sind aus diversen Publikationen im Internet zusammengetragen und ersetzen keinen notwendigen Arztbesuch.
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Irmgard Brottrager, Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur,
Ganzheitliche Raum-Gestaltung und Europäisches Fengshui
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