Eine Kartographie der Zeit: Der Zeitatlas von Lucas Romeik

Was ist Zeit? Der in Berlin lebende Künstler Lucas Romeik hat sich dem Mysterium Zeit einmal aus einer ganz anderen Perspektive genähert: Entstanden ist ein typografisches Projekt, welches mit Zeichen und Symbolen Zeit darstellt – ein Kartenwerk, das einen tiefen Einblick in den Zeit-Kosmos verschiedener Kulturen bietet und dabei auch vor dem I Ging nicht Halt macht.

Rad der Wandlungen – typografische Arbeit aus dem “Zeitatlas” von Lucas Romeik
Rad der Wandlungen – typografische Arbeit aus dem “Zeitatlas” von Lucas Romeik
(Bildquelle: www.zeitatlas.org)

Der Zeitatlas ist eine Arbeit von Lucas Romeik über das Mysterium der Zeit. Es ist ein typografisches Projekt, welches mit Zeichen, Zahlen und Symbolen Zeit darstellt. In Form eines Kartenwerks, aus bisher insgesamt 3 Editionen, bietet es einen Blick in den Zeit-Kosmos. Dieses grafische Werk soll hier als Gesamtwerk vorgestellt werden.

Der Zeitatlas ist in den letzten 10 Jahren entstanden und wächst stetig weiter. Die informationsdichten, grafischen Blätter der ersten drei Editionen sind von hoher Detailgenauigkeit und Druckschärfe. Übersichtlich veranschaulichen sie immer wiederkehrende Zeitzyklen in einer Vielfalt von Symbolen, Schriftzeichen und Zahlen, die ihren Ursprung in vergangener Zeit haben und aus drei verschiedenen Kulturen stammen: Aus der meso-amerikanischen Welt der Maya, der fernöstlichen der Chinesen und der abendländischen Welt. Der Zeitatlas verbindet unterschiedliche Kosmologien in typografischer Form und spielt mit den Namen der Sternbilder, der Monate, der Jahreszeiten und mit den Zeichen von Orakelknochen, mit Glyphen und Schriftbildern.

EDITION 1

In Form eines 5-seitigen Leporellos (Format: ca. 150 cm x 50 cm) stellt dieser Kalender die gregorianischen Kalenderdaten der Jahre 2008 – 2012 synchron zu den verschiedenen Kalenderzyklen des Mayakalenders dar.

Edition 1
Edition 1
(Bildquelle: www.zeitatlas.org)

Die Wintersonnenwende im Jahr 2012 ist Ausgangspunkt für diesen Kalender. An diesem Tag steht die Sonne, von der Erde aus gesehen, in dem Teil der Milchstraße, der das Maul der Himmelsschlange ist; die Sonne kreuzt den galaktischen Äquator. Dieser Tag ist für die Maya der letzte Tag eines ca. 5125 Jahre langen Zyklus, genannt „Lange Zählung“, ein Übergang in die nächste Zeit.

Auf der Internationalen Kalenderschau in Stuttgart wurden „Die Jahre 2008 – 2012“ unter mehr als 2000 eingereichten mit dem Prädikat Silber ausgezeichnet.

EDITION 2

„88 Sternbilder, der Stand der Sonne im Zodiak und die Mondphasen des Jahres 2012“ (Format: 51 cm x 37 cm) ist ein Kalenderblatt für das Jahr 2012, das alle Sternbilder des Himmels, als auch die Mondphasen des Jahres abbildet. Die Sternbilder tragen Namen griechischen und römischen Ursprungs, einzelne Sterne zumeist persische und arabische Namen. Die Größe und die Entfernung der Sterne werden in Lichtjahren angegeben.

Edition 2: 88 Sternbilder, der Stand der Sonne im Zodiak und die Mondphasen des Jahres 2012
Edition 2: 88 Sternbilder, der Stand der Sonne im Zodiak und die Mondphasen des Jahres 2012 (Bildquelle: www.zeitatlas.org)

Der Sternhimmel ist in der Merkator-Projektion dargestellt, der Südpol als Linie oben, der Nordpol unten. Die Sternbilder in diesen Pol-Regionen erscheinen lang gestreckt. Auf diese Weise wird der jährliche Verlauf der Sonne durch die zwölf Tierkreis-zeichen dargestellt.

EDITION 3

Das „Rad der Wandlungen“ (Format: 43 cm x 61 cm) ist ein typografisches Werk, welches die Dimension des Raum-Zeit-Kontinuums der chinesischen Welt darstellt; die Veränderung der Dinge, ein Zwischenspiel von Himmel und Erde.

Hier werden die theoretischen Grundkonzepte der chinesischen Wissenschaften dargestellt, die als Kern das Qi, die fließende Lebenskraft, haben.

Das „Rad der Wandlungen“ zeigt die 64 Hexagramme des I Ging, die 60 Drachen oder 360 Jahre (Zyklus 76-81/1804-2063), die 24 chinesischen Jahresperioden, den Mondzyklus und die Organuhr. Ebenso werden auf diesem Blatt die Bedeutung der 8 Trigramme, die 5 chinesischen Wandlungsphasen als auch die Organuhr im zeitlichen Zusammenhang veranschaulicht.

Dieses Werk ist mit Unterstützung von Petra Coll Exposito vom Feng Shui Institute of Excellence und in Zusammenarbeit mit Peter Fischer vom Feng Shui Center in Berlin, in der Transkription von Manfred Kubny entwickelt worden.

Edition 3 komplementiert den Zeitatlas und umfasst die fern-östliche Betrachtungsweise der Beziehungen zwischen Himmel, Mensch und Erde. Das „Rad der Wandlungen“ ist ein Mandala der Zeichen, die uns aus mythologischer Vorzeit überliefert wurden. Es zeigt die Zusammenhänge der Tri- und Hexagramme als auch die zeitlichen Aspekte des chinesischen Kalenders. Dieses Blatt richtet sich an sinophile Menschen, die sich mit den chinesischen Wissenschaften beschäftigen, an Freunde des I Ging und Feng Shui als auch Praktizierende der TCM oder des Qigong.

Das I Ging, das "Buch der Wandlungen", bildet die Grundlage für Edition 3: Das Rad der Wandlungen
Das I Ging, das „Buch der Wandlungen“, bildet die Grundlage für Edition 3: Das Rad der Wandlungen (Bildquelle: www.zeitatlas.org)

Das „Book of Changes“ ist schließlich eine Weiterführung des „Rad der Wandlungen“ (Edition 3.2 sozusagen). In diesem englisch-sprachigen Werk werden die 64 Hexagramme des I Ging beschrieben. Grundlage ist der englische Text von LiSe Heyboer, die sich auf die alten chinesischen Zeichen, die man auf Orakelknochen gefunden hat, bezieht. Jedes Hexagramm mit den wechselnden Linien wird in einem kleinen Booklet beschrieben. Die Booklets sind den Trigrammen entsprechend farblich codiert, so das nicht nur das Münzorakel entscheiden lassen kann, welche Antwort man bezüglich seiner Frage bekommt, sondern das man intuitiv, den Farben folgend, entscheiden kann.

Hier gibt es eine Preisliste der grafischen Arbeiten aus dem Zeitatlas.

Über den Künstler

Lucas Romeik
Lucas Romeik

Lucas Romeik ist Künstler und Grafiker in Berlin. Seit einigen Jahren beschäftigt er sich mit den vielfältigen Aspekten der Zeit. In diesem Jahr ist seine dritte druckgrafische Arbeit im Zeitatlas erschienen. Sie veranschaulicht die Ordnung der Zeit aus chinesischer Sicht. Alle seine Arbeiten wurden am Computer entwickelt und gestaltet. Die fertigen Dateien werden dann im Hand-Offset auf hochwertigem Bütten im druckwerk, einer Handdruckwerkstatt in Basel, gedruckt. Der gesamte Zeitatlas (Edition 1-3) kann zur 5. Langen Nacht der Bilder am 15. und 16. September in Berlin gesichtet werden. Außerdem liegt Begleitmaterial und Hintergrundinformation zum Projekt Der Zeitatlas zur Schau.

Weitere Informationen unter www.zeitatlas.org

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