Am Donnerstag Abend hatten wir die Gelegenheit zu einem längeren Gespräch mit Hubert Geurts. Er gilt deutschlandweit als einer der Experten, wenn es um die Lehre des I Ging geht. 2007 erschien sein viel beachtetes Buch: I Ging – Einführung für Europäer. Im Unterschied zu vielen anderen Autoren bietet Geurts darin keine weitere Interpretation der 1923 erschienenen deutschen I-Ging-Ausgabe von Richard Wilhelm, sondern führt den Leser der westlichen Welt auf verständliche und spannende Weise an die Symbolsprache und Weisheiten des alten China heran.
Die Grundidee des I Ging ist das Gleichgewicht zwischen Gegensätzlichkeiten und ein Akzeptieren der Veränderung. Damit bildet das I Ging nicht nur die Grundlage für die traditionelle chinesische Medizin, sondern auch für die Lehre des Feng Shui. Anlass genug also, um uns in einem Treffen mit Hubert Geurts eine kleine Einführung in „den Wegweiser aus einer fernen Welt“ geben zu lassen.
Wer die Möglichkeit hat, Hubert Geurts bei einem seiner Vorträge oder Seminare persönlich kennenzulernen, sollte diese Chance unbedingt nutzen. Auf den ersten Blick wirkt der nicht sehr groß gewachsene Mann mit niederrheinischem Akzent zwar etwas unscheinbar. Doch einmal in Fahrt, hinterlässt er nicht nur als aufmerksamer Gesprächspartner einen bleibenden Eindruck, sondern überzeugt insbesondere als erfahrener Familientherapeut und Berater mit viel Menschenkenntnis.
Mit bunten Wachsstiften zeichnete er für uns zunächst bunte Strichcodes (so genannte Trigramme) auf ein weißes Blatt Papier und erklärte ihren Symbolgehalt sowie die Wechselwirkungen untereinander. Jedes Trigramm, so Geurts, steht für eines der acht Sinnbilder: Himmel, Erde, Feuer, Wasser, Wind, Donner, See und Berg. Zwei miteinander gepaarte Trigramme ergeben jeweils die 64 Bilder des I Ging.
Anhand praktischer Beispiele erläuterte Geurts anschließend Möglichkeiten, mit diesen Bildern zu arbeiten. Der bekannteste Einstieg ist die Formulierung einer Frage bzw. eines ungelösten Problems. Es gibt daraufhin verschiedene Methoden das I Ging zu befragen, um „Energien der Gedanken und des Unbewussten“ sichtbar zu machen.
Die Bilder des I Ging können uns also beim Lösen von Problemen eine Hilfestellung geben. Es werden Wege aufgezeigt, wie wir Streit vermeiden oder sinnvoll Konflikte lösen können. Wir finden im I Ging auch Antworten auf Fragen nach einer harmonischen Partnerschaft oder erfolgreicher Unternehmensführung.
Hubert Geurts betonte jedoch, dass sich das System des I Ging in seiner Tiefe und Breite nur den Menschen erschließt, die bereit sind Zeit zu investieren. Wer mit dem I Ging arbeitet, kommt nicht umhin, sich bewusst mit seinen eigenen Schattenseiten auseinanderzusetzen. Nur auf diese Weise hat man die Möglichkeit, „der zu werden, der man werden kann“ – wie der Untertitel von Geurts Buch so schön sagt.
Dank Hubert Geurts hat sich unsere Vermutung bestätigt, dass das I Ging gut dazu geeignet, sich über seine eigene Situation Klarheit zu verschaffen und sie gezielt zu verbessern. Besonders sympathisch daran ist das Anliegen des I Ging: Jeder übernimmt selbst die Verantwortung für sein Handeln. Alles im Leben ist Wandlung und wir haben stets die Möglichkeit diese Wandlung aktiv zu gestalten.
Wir danken Hubert Geurts für das angenehme Gespräch.
Video: I-Ging Einführung von Hubert Geurts (Teil 1)
Video: I-Ging Einführung von Hubert Geurts (Teil 2)
Video: I-Ging Einführung von Hubert Geurts (Teil 3)
Quellen:
Webseite von Hubert Geurts
I Ging – Einführung für Europäer bei Amazon
I Ging bei Wikipedia
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