Filmtipp: „Wandlungen. Richard Wilhelm und das I Ging“

Ein ungewöhnlicher Film läuft derzeit in ausgewählten deutschen Kinos: „Wandlungen. Richard Wilhelm und das I Ging“, eine Verfilmung über einen der bedeutendsten deutschen Sinologen und Übersetzer des I Ging, Richard Wilhelm. Die Weisheiten des I Ging sind der Ursprung aller chinesischer Philosophie und somit auch zentraler Bestandteil des Feng Shui.

Original-chinesische Textüberlieferung des I Ging Original-chinesische Textüberlieferung des I Ging (Bildquelle: wandlungen-i-ging-der-film.com)

Wer sich intensiver mit Feng Shui beschäftigt, kommt um eine Auseinandersetzung mit der chinesischen Philosophie nicht herum. Diese wurde maßgeblich von drei Philosophen beeinflusst: Konfuzius, Laotse, sowie dem Religionsstifter Buddha. Thomas Fröhling und Katrin Martin, Autoren des Buches „Feng Shui Heute„, bezeichnen sie als die „drei Säulen, auf die sich das Denken und Fühlen der Chinesen über mehr als 2000 Jahre hinweg stützten“.

Um Konfuzius und Laotse wiederum zu verstehen, muss man noch weiter in der chinesischen Kulturgeschichte graben. Am Ende gelangt man unweigerlich zu einem Buch mit vorphilosophischen Weisheiten, das als die älteste und vielleicht auch wichtigste Schrift über Philosophie, Kosmologie, Prophezeiungen und Transformation gilt, die es in der chinesischen Kulturtradition gibt: Das I Ging (auch Yi Jing). Es stammt aus der Zhou-Zeit und entstand somit vor 771 v. Chr.

Die erste deutsche Übersetzung des I Ging (I Ging. Das Buch der Wandlungen) wurde 1924 von Richard Wilhelm, einem der bedeutendsten deutschen Sinologen, veröffentlicht.

Richard Wilhelm als junger Mann Richard Wilhelm als junger Mann (Bildquelle: wandlungen-i-ging-der-film.com)

Wilhelms Werk ist nach wie vor Gegenstand zahlreicher aktueller wissenschaftlicher und philosophischer Interpretationen und wurde in viele Sprachen übersetzt. Das I Ging hat offenbar auch heute nichts von seiner Faszination eingebüßt. Das ist kaum verwunderlich, wird darin doch „eine Zusammenordnung der Situationen des Lebens in all seinen Schichten, persönlichen sowohl wie kollektiven, und in all seiner Ausbreitung versucht.“ (Quelle: Hellmut Wilhelm: Die Wandlung. Acht Essays zum I Ging. 1. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985)

Wenn ihr euch für das I Ging interessiert, empfehlen wir euch als Einstieg die Einführung von Hubert Geurts.

Wir berichten über das I Ging aus aktuellem Anlass: Unsere Kollegen haben heute über einen Kino-Trailer berichtet, in dem der Film „WANDLUNGEN – Richard Wilhelm und das I GING“ angekündigt wird, eine Verfilmung über den Übersetzer des Buches der Wandlungen. Darüber sind wir natürlich begeistert und möchten euch ebenfalls den Trailer nicht vorenthalten:

Über den Inhalt des Films

„Als junger Missionar kam Richard Wilhelm 1899 nach China, begann jedoch bald mit einer «Mission» in umgekehrter Richtung. Er taufte keinen einzigen Chinesen – stattdessen bemühte er sich um ein Verständnis chinesischen Denkens. Damals wurde China von Kolonialmächten ausgeblutet. Richard Wilhelm erlebte dort Revolten gegen Ausländer, das Ende der Kaiser-Dynastien und den ersten Weltkrieg. In diesen Zeiten turbulenter Umbrüche war er unermüdlich auf der Suche nach der tiefsten Wahrheit, die den Menschen hilft, mit dem Wandel umzugehen und befähigt, das eigene Leben zu gestalten. Richard Wilhelm vollbrachte eine der größten Übersetzungs-Leistungen des 20. Jahrhunderts: KONFUZIUS, LAOTSE, die wichtigsten Texte des Daoismus und vor allem das I GING, DAS BUCH DER WANDLUNGEN. Das Buch diente vielen Lesern im Westen als Inspiration. Wilhelm ist bis heute einer der bedeutendsten Vermittler chinesischer Kultur in Europa.

Der Film erzählt aus der heutigen Perspektive der Enkelin die Stationen von Richard Wilhelms ereignisreichem Leben in einer Zeit dramatischer Wandlungen. Und er vermittelt die zutiefst humane, zeitlose chinesische Weisheit des I Ging, die auch in unserer Zeit der Umbrüche Orientierung geben kann. (Quelle: wandlungen-i-ging-der-film.com)

Pressestimmen

„Bettina Wilhelm […] inszeniert ihre Dokumentation besonnen, klug, poetisch, inspiriert und nicht überfrachtet. Eine kleine Einführung ins I-GING, ein Portrait eines wahren Missionars, ein beseelter Blick aufs Gestern und Heute. Wundervoll.“ (Quelle: www.choices.de)

Da bleibt uns nur zu hoffen, dass ein bisschen von dieser positiven Filmkritik auch auf Feng Shui abfärbt. Wir sind gespannt und freuen uns über jede Rückmeldung von euch, wie ihr den Film empfunden habt: Top oder Flop?

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Über Susanne Raven 116 Artikel
Susanne ist freie Autorin und als Feng Shui Enthusiastin seit 2007 Betreiberin von Everyday Feng Shui. Die gelernte Logopädin hat sich zum Ziel gesetzt, traditionelles Feng Shui im deutschsprachigen Raum populärer zu machen. Susanne erreicht ihr unter info@everyday-feng-shui.de

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