Aufräumen, Ausmisten und Entrümpeln fallen leichter, wenn man von vorneherein ein Konzept hat. Alles in die Restmüll-Tonne zu werfen ist weder sinnvoll noch nachhaltig. Es gibt mehr Möglichkeiten für die Nachnutzung als vermutet!

Sinnvolles Verschenken
Der Geschenke-Markt blüht und ist lukrativer als gedacht, denn es ist nicht nur ein Geben, sondern auch ein Nehmen. Geld spielt keine Rolle, es gibt alles umsonst.
- Dinge, die noch in Ordnung sind und einem Freund, der Nachbarin oder einem Familienmitglied gefallen könnten, dürfen in eine Geschenkekiste wandern. Hier finden sich Fehlkäufe, erhaltene (aber unpassende) Geschenke zum Weiterschenken, Gelegenheitskäufe, Deko-Objekte und Selbstbebasteltes wieder. Ein solcher Vorrat an Geschenken ist sehr praktisch, denn man kommt nie in Verlegenheit, wenn ein Mitbringsel gesucht wird.
- Caritas-Läden nehmen aussortiere Waren gerne an, wenn sie in gutem Zustand sind.
- Bücher, Zeitschriften und CDs sind in Büchertausch-Zentren gut aufgehoben. Man gibt sie dorf einfach ab, egal ob man was anderes nehmen möchte oder nicht. Oder man wendet sich an eine Leihbücherei, um schöne Bücher zu spenden.
- In vielen Gemeinden werden Flohmärkte für den guten Zweck veranstaltet mit der Bitte um Sachspenden. Die Sachen werden oft sogar abgeholt, so dass der Aufwand minimal ist.
- Altkleider können an den dafür vorgesehenen Sammelstellen abgegeben werden.
- Eine schöne Idee sind Kleiderkreisel, die auch in kleineren Städten veranstaltet werden. Man bringt Altkleider hin und darf sich im Gegenzug etwas anders mitnehmen.
- Soziale Netzwerke haben nicht selten eine Gruppe mit der Überschrift „Schenken und Tauschen“ eingerichtet.
- Auch über Anzeigenplattformen kann man Dinge geschenkt anbieten, die dann von Interessenten abgeholt werden.
- Überflüssiges Obst, Gemüse und Jungpflanzen aus dem eigenen Garten sieht man manchmal auf den Zaun gehängt oder an den Straßenrand gestellt mit dem Hinweis „Zur freien Entnahme“.
- Für Lebensmittel gibt es in manchen Städten öffentlich zugängliche Kühlschränke, wo man Reste abgeben und bei Bedarf auch entnehmen kann.
- Am Land ist es durchaus üblich, Nachbarn und Bekannte zu fragen, ob sie Geschenke dannehmen möchten.
- Auch Kinder, Geschwister, Eltern, Jugendliche und Studenten/innen dürfen gefragt werden, wenn es etwas abzugeben gibt.
- Wer aufmerksam ist, entdeckt sogar Organisationen, die Elektronik, Handys, Kameras und defekte Geräte annehmen.
- Manche Händler nehmen Altgeräte zurück, wenn ein neues Gerät gekauft wird.
- Und schließlich gibt es an manchen Orten auch kostenlose Sperrmüll-Sammlungen, um Dinge loszuwerden, die in keinen PKW passen.
Reparieren, Abändern, Verbessern, Upcycling
Diese Methode führt in der Regel nicht dazu, dass weniger wird, und sie ist außerdem mit Arbeit verbunden. Aber sie ist kreativ und spart Ressourcen.
- Bei Kleidungsstücken kann es durchaus sein, dass das neue Produkt kleiner ist als die Ausgangsware, aber oft werden auch Teile hinzugefügt, die Geld kosten. Gestricktes und Gehäkeltes kann aufgetrennt werden, um Garn für neue Kreationen zu gewinnen. Anziehsachen aus Stoffen können umgenäht oder passend gemacht werden. Aus alten Vorhängen, Tischdecken, Bettlaken oder großen Tüchern lässt sich alles Mögliche anfertigen.
- Produkte aus Holz sind relativ leicht formbar und vielseitig weiterverwendbar.
- Entsprechend begabte Menschen schrecken nicht vor technischen Reparaturen zurück – bis hin zur Instandsetzung von Waschmaschinen und PKWs. Hilfe bieten spezielle Repair-Cafes, die an vielen Orten zu finden sind.
- Baustoffe können generell als Rohmaterialien betrachtet werden und auch zweckentfremdet genutzt werden. Was spricht zum Beispiel dagegen, ein Gewächshaus zu bauen, das aus alten Dusche-Schiebetüren besteht?
Altwaren verkaufen
Wenn man Fehlkäufe oder Gebrauchtwaren am Privatmarkt verkaufen möchte, muss man sich darüber im Klaren sein, dass es sich um ein Verlustgeschäft handelt. Aber immerhin bekommt man noch etwas dafür, was sonst wertlos wäre. Dieser Aufwand kann durchaus Spaß machen, denn die Käufer/innen freuen sich über so manches Schnäppchen.
- Am Einfachsten geht das über kostenlose Kleinanzeigen, Facebook-Gruppen oder diverse Plattformen wie Ebay, Vinted, Willhaben oder Markt.de. Die Dinge müssen freilich vorher fotografiert, abgemessen und beschrieben werden.
- Wer genug Platz zur Verfügung hat und leicht erreichbar ist (Parkplatz oder öffentliche Verkehrsmittel) kann von Zeit zu Zeit einen privaten Flohmarkt veranstalten. Oder man wirkt als Aussteller/in an einem Flohmarkt mit. Diese Methode ist zeitaufwändig und zahlt sich nur aus, wenn man genug Waren anbieten kann.
- In größeren Städten sind Secondhandläden eine Option, allerdings lassen sich gewöhnliche Bücher, CDs und Kleidungsstücke kaum verkaufen. Es gibt zu wenig Nachfrage nach abgetragenen Klamotten und abgegriffenen Büchern.
- Außerdem kann man sich im Bekanntenkreis umhören. Familien mit Kleinkindern brauchen Kindersachen. Heimwerker sind ständig auf der Suche nach Baumaterialien. Menschen mit Garten haben ein offenes Ohr für Pflanzen. Und junge Paare, die noch nicht voll eingerichtet sind, haben Bedarf an Haushaltswaren aller Art.
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