Ausmisten und Entrümpeln mit System – Checklisten für alle Fälle

Entrümpeln ist mehr als Aufräumen, sondern ein tiefgehender Prozess, der sich auf das gesamte Raumgefühl und Wohlbefinden auswirkt. Wenn das Ausmisten nicht nur gelegentlich erfolgt, sondern zur ständigen Gewohnheit wird, sammelt sich automatisch weniger an. Dabei kann man systematisch auf folgende Weise vorgehen:

1) Sortieren. Je mehr Kategorien und Unterkategorien Sie einführen, umso besser.

2) Passende Behälter schaffen. Lassen Sie möglicht wenig offen liegen. Nur im Arbeitsbereich ist es sinnvoll, Unterlagen offen auf Ablage-Flächen aufzulegen.

3) Unnötiges weggeben und neue Unordnung vorsorglich vermeiden durch bessere Organisation.  Reduzieren Sie, wo es geht – nicht im Sinne von Verzicht, sondern weil es einfach schöner, gesünder und zweckmäßiger ist.

Foto (C) Nicolás Boullosa / flickr
Foto (C) Nicolás Boullosa / flickr

 

Kleidungsstücke – Checkliste

 

A) Beschädigte, vergraute, fadenscheinige und abgetragene Teile: Sie kommen in den Müll.

 

B) Teile, die zu klein oder zu groß, zu kurz oder zu lang sind: Verschenken an Verwandte oder in Altkleider-Container werfen (Caritas, Rotes Kreuz). Ungetragenes oder Neuwertiges am Secondhand-Markt verkaufen, z.B. im Internet bei „Willhaben“ anbieten.

 

C) Teile, die unvorteilhaft aussehen oder nicht zum Typ passen (Farbe, Schnitt, Material): Am Secondhand-Markt verkaufen oder verschenken.

 

D) Teile für besondere Anlässe, die bereits vergangen sind, selten vorkommen oder gar nicht eingetreten sind (Faschingskostüme, Ball-Kleider, Hochzeitskleider, Fischer-Hosen, Warn-Westen, Taucher-Anzüge …). Die Sinnhaftigkeit hinterfragen und entweder komplett weggeben oder aus dem Kleiderschrank entfernen und in einer Kiste für „Spezial-Ausrüstungen“ verstauen.

 

Geschenke und Erinnerungsstücke  – Checkliste

 

A) Unwichtige Objekte nicht länger als 1-2 Wochen aufheben, dann direkt in den Müll damit. Wer sich nicht trennen kann, kann vorher ein Erinnerungsfoto davon machen, das raubt weniger Platz und Energie.

 

B) Geliebte und schöne Erinnerungsstücke nach Jahreszeiten ordnen und als Dekorations-Material in den entsprechenden Kisten verstauen. Sie können dann zu Weihnachten oder Ostern oder für eine Geburtstagsparty hervorgeholt werden, um die Räume zu dekorieren. Vasen kommen in das Regal (oder die Kiste) für Pflanzen-Behälter, Gläser zum Geschirr, Kerzen zu den Taschen-Lampen und Batterien und so weiter. Auf diese Weise muss nichts herumstehen.

 

Lebensmittel – Checkliste

 

A) Für Vorräte eigene Behälter oder -Regale anlegen, die sich nicht in Reichweite befinden. Alle Packungen übersichtlich beschriften, damit nichts verfällt.

 

B) Der Stauraum für die offenen Lebensmittel sollte nicht zu groß bemessen sein, also bitte kein Riesen-Kühlschrank für einen 1-Personen-Haushalt. Auf diese Weise kann weniger vergammeln. Zutaten, die nicht gesund sind, sollte man gar nicht einkaufen. Es geht auch ohne Fleisch, Zucker, Weißmehl und Limonaden!

 

C) Bei Gewürzen immer die kleinsten Packungen nehmen, sie werden sonst nicht rechtzeitig aufgebraucht.

 

D) Nicht zu viele verschiedene Sorten gleichzeitig öffnen, z.B. Tee-Beutel oder Honig-Sorten, sondern der Reihe nach verwenden.

 

Küchen-Utensilien – Checkliste

 

A) Geräte, die gar nie in Verwendung sind, gehören aussortiert (als Geschenk oder Floh-Marktware).

 

B) Geräte für spezielle Sonder-Einsätze kann man ganz nach hinten räumen oder im Abstellraum in einer eigenen Kiste unterbringen, am besten samt Gebrauchsanweisungen und in der Originalverpackung, falls noch vorhanden. Damit man solche Raritäten wieder findet, wenn man sie braucht, sollte man die Behälter beschriften.

 

C) Beschädigtes Geschirr sofort wegwerfen.

 

D) Unpassende Geschirr-Teile (einzelne Gläser, übrig gebliebene Set-Teller …) aussortieren und entweder weggeben oder in einer Kiste für Alt-Behälter verstauen.

 

Schuhe – Checkliste

 

A) Man sollte nicht immer dieselben Schuhe tragen, weil das Leder sonst ermüdet, aber im Alltag nicht mehr als 2-3 Modelle gleichzeitig bereit halten. Die restlichen Modelle gehören in einem Schuhkasten oder in einer Kiste verstaut. Vor allem Sonder-Modelle wie Pumps, Wander-Schuhe und Gummi-Stiefel sollten nicht in der Garderobe untergebracht sein. Schuhe brauchen relativ viel Platz und müssen daher eingeplant werden, vor allem bei größeren Familien oder häufigen Besuchern.

 

B) Schuhe, die nicht (mehr) passen oder ausgetreten sind, gehören aussortiert.

 

Spielsachen – Checkliste

 

A) Auch hier ist das Sortieren schon die halbe Ordnung. Alle Gesellschaftsspiele, alle Puzzles, alle Mal-Bücher, alle Bauklötze, alle Puppen, alle Autos usw. gehören in bestimmte Laden, Körbe, Fächer oder Kisten und nicht vermischt mit anderen Spielsachen. Damit die Kinder ihre Sachen aufräumen können, müssen sie wissen, wo sie hingehören.

 

B) Spielsachen, die beinahe täglich in Verwendung sind wie Fahrzeuge und Sport-Geräte bringt man am Besten in Griffweite neben dem Eingang unter.

 

C) Sensibles Pädagogik-Material, Schulsachen und Kleinkind-Zubehör wie Schnuller, Trinkflaschen und Bade-Enten sollte man in einem geschützten Bereich aufbewahren, wo sie nicht beschädigt und nicht verschmutzt werden können.

 

D) Damit nicht so viel am Boden liegt, kann man Haken und Halterungen zum Aufhängen vorsehen, die sich allerdings in Reichweite der Kinder befinden müssen. Das erleichtert die Übersicht. Es ist besser, wenn die Kids ihre eigene Garderobe haben, wobei die Jacken, Schirme und Taschen nicht übereinander hängen sollten, sondern schön geordnet nebeneinander.

 

E) Von eigenen Spiel-Zimmern wird eher abgeraten, weil die Dinge dann achtlos verstreut werden und die Kinder keine Wertschätzung lernen. Falls ein solcher Raum vorgesehen ist, sind auch hier differenzierte Aufbewahrungs-Möglichkeiten vorzusehen, damit der Fußboden frei bleibt und die kleinen Teile nicht von den großen zugedeckt oder gar beschädigt werden.

 

Schreibtisch, Aktenordner und Belege – Checkliste

 

A) Reservieren Sie einen fixen Platz für die eingehende Post, mit eigenen Fächern für jedes Familien-Mitglied. Darunter einen großen Papierkorb, damit die Werbung sofort aussortiert werden kann.

 

B) Rechnungen und Unterlagen, die einer Frist unterliegen, sammeln Sie nach Datum sortiert und gut sichtbar auf einem eigenen Stapel oder in einem Fach. Markieren Sie die Fristen mit einem Stempel oder einem Marker, damit Sie nichts verpassen und täglich einen Blick darauf werfen können.

 

C) Abgeschlossene Projekte und erledigte Akte werden in einem gesonderten Archiv aufgehoben, am besten in einem eigenen Abstellraum oder im Keller, damit sie am Arbeitsplatz keinen Platz verstellen.

 

D) Projekte und Vorhaben, die sich in Schwebe befinden, kommen in einen eigenen Sammel-Ordner mit dem Titel „Projekt-Anbahnungen“ und bleiben nicht offen liegen. Die einzelnen Projekte werden mit Register-Blättern getrennt. Es zahlt sich nicht aus, für jedes Projekt eine eigene Mappe anzulegen, solange nicht sicher ist, ob es überhaupt spruchreif wird.

 

E) Für die To-Do-Liste gibt es ein eigenes Fach, auch alle gesammelten Unterlagen für abzuarbeitende Punkte werden eigens verwahrt, damit man schnell darauf zugreifen kann.

 

F) Interessante Produkt-Informationen und diverse Rabatt-Angebote werden ebenfalls sortiert und je nach Umfang in beschrifteten Ordnern abgeheftet oder stapelweise in Fächern gesammelt. Die Sonder-Angebote müssen alle paar Monate ausgemistet werden, weil sie meistens zeitlich befristet sind. Ebenso die Zeitungen, Zeitschriften und Kataloge, die auch eine Ablauf-Frist haben oder ihre Aktualität verlieren. Gratis-Zeitungen und berufliche Zwangsmagazine (Zeitschriften der Sozialversicherung, der Kammern und Berufsverbände) kann man sofort wegwerfen. Wenn man nicht wirklich gerne Zeitungen und Zeitschriften liest, sollte man auf Abonnements verzichten und sich im Internet informieren.

 

G) Erledigen Sie alles sofort, was sofort zu erledigen ist. Beantworten Sie alle Emails umgehend. Greifen Sie kein Prospekt zweimal an, sondern entscheiden sie sofort, ob es interessant ist oder nicht. Tragen Sie alle Fristen in Ihrem Kalender ein. Vermeiden Sie Müll möglichst schon bei der Entstehung, indem Sie gar keine Werbung annehmen und Ihre Adresse aus allen unnötigen Verteilern nehmen lassen.

 

H) Wenn Sie nicht immer zu Hause sind, lassen Sie sich Pakete nicht an die Wohnungs-Adresse liefern, sondern an ein Paket-Shop oder einen Post-Stützpunkt, der auf Ihrem Weg liegt.

 

I) Auch Archive müssen gelegentlich entrümpelt werden. Alles was älter als 30 Jahre ist, kann ohne Bedenken weggeworfen werden. Im Normalfall beträgt die Aufbewahrungsfrist höchstens 10 Jahre.

 

Wäschewaschen und Bügeln – Checkliste

 

A) Für die Sammlung der Schmutzwäsche benötigst man mindestens drei Behälter: einen für die Weißwäsche, einen für die Buntwäsche und einen für die Woll- und Feinwäsche. Eventuell einen weiteren für  schwarze Sachen. Die Behälter (Körbe, Säcke, Truhen, Kisten) sollten sich dort befinden, wo man sich umzieht, also im Bad oder im Schrankraum oder in einer Nische zwischen Bad und Schlafzimmer.

 

B) Je nach Umfang der Bügel-Wäsche sollte man auch diese sortieren in dringende und nicht dringende Teile, weil man üblicherweise nicht alles sofort bügelt. Die unwichtigen Teile können liegen bleiben oder ungebügelt verwendet werden, wenn man nicht genug Zeit findet. Außerdem benötigt man einen Platz für ausgemusterte Teile, die repariert, geändert oder verschenkt werden müssen.

 

C) Falls es keinen Hauswirtschaftsraum gibt, sollte das Bügel-Brett oder die Bügel-Unterlage in einem Abstell-Raum verschwinden, ebenso wie alle Wäschentrocken-Gestelle, falls nicht mit der Maschine getrocknet wird. Es sieht nicht gut aus, wenn die Wäschepflege-Utensilien frei im Bad oder im Wohnzimmer herumstehen.

 

Auch folgende Bereiche sind häufig verrümpelt und sollten daher überprüft werden:

Medikamente, Putzmittel, Balkon/Terrasse, Garten und Pflanzen-Zubehör, Garage, Fotos (anlog und digital), Schmuck und Accessoires, Pinnwand, Werkstatt, Sammlerstücke/Kunstobjekte, Bücher + CDs, Müll-Vorsammlung, Spielsachen, Sportartikel, Fahrzeuge, Ausrangierte Geräte oder Zweitgeräte, Möbelstücke, Teppiche, Sperr-Müll, Verpackungsmaterial + Leer-Behälter, Übrig gebliebenes Baumaterial, Bettwäsche + Frotteetücher, Koffer, Reise- und Transport-Taschen, Körperpflege-Artikel, Badetücher und Handtücher, Klebstoffe, Schreibzeug.

 

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Arch. Dipl.Ing. Irmgard Brottrager, Ganzheitliche Architektur und Europäisches Fengshui in Graz.

Link zur Homepage: http://irmgardbrottrager.npage.at/

Link zum Everyday-Feng-Shui Berater-Profil:

http://www.feng-shui-katalog.de/berater/irmgard-brottrager-ganzheitlich-denkende-architektin-europaeisches-fengshui.html

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

2 Kommentare

  1. Danke für die nette Rückmeldung! Ich freue mich, wenn ich jemanden inspirieren kann. Viel Freude mit den Erinnerungsfotos und liebe Grüße!

  2. Ich finde es eine interessante Lösung, Erinnerungsfotos von Geschenken und Erinnerungsstücken zu machen. Ich habe so viele unwichtige Gegenstände zu Hause, die ich gerne wegschmeißen möchte. Allerdings sind einige Stücke mit Erinnerungen verbunden und mir ist es schwierig, mich davon zu trennen. Ich werde mit deinem Trick probieren. Danke!

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