Fermentierte Getränke: Nicht nur angesagt sondern auch gesund

Fermentierte Lebensmittel sind mit lebendigen Bakterienkulturen versetzt, die für zusätzliche Vitamine und Enzyme sorgen. Probiotische Gärgetränke sind eine Wohltat für den Darm und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Selbst hergestellter Wassermelonen-Kombucha, Foto (C) thedabblist / flickr CC BY 2.0
Selbst hergestellter Wassermelonen-Kombucha, Foto (C) thedabblist / flickr CC BY 2.0

Kwas, Brotbier

Kwas ist ein russischer Brottrunk, der sogar als Nationalgetränkt gilt. Er gehört seit Jahrhunderten zu den beliebtesten Erfrischungsgetränken. Da es bei uns nicht erhältlich ist, kann man ihn auch selber herstellen. Unsprünglich gab es viele Kwas-Rezepte mit unterschiedlichen Zutaten wie Früchten, Beeren, Honig, Gewürzen und Kräutern. Ein einfacher Brottrunk besteht aus trockenem Roggenbrot, Zucker, Hefe, Wasser und Rosinen. Der Zucker ist in dem Fall nicht schädlich, weil er als Futter für die Bakterien dient und am Ende nicht mehr vorhanden ist.

Brottrunk ®

Der im Handel erhältliche Bio-Brottrunk ist eine geschützte Marke. Er enthält viele gesunde Nährstoffe, schmeckt aber nicht berauschend. Es gibt nur zwei Zutaten, nämlich ein spezielles Brot aus Roggen, Weizen, Hafer Steinsalz und Natursauerteil, sowie Quellwasser. Der Gärprozess dauert ein halbes Jahr. Man trinkt das Gebräu in kleinen Mengen oder mischt es mit Fruchtsäften.

 

Kombucha

Kombucha ist fertig in Supermärkten erhältlich, kann aber auch selbst hergestellt werden. Man benötigt dafür einen Kombucha-Pilz oder Teepilz. Das prickelnde Gärgetränk entsteht durch alkoholische Gärung eines gesüßten Tees. Während der Gärung wird der Zucker abgebaut und in Kohlenstoffdioxid und Ethanol umgewandelt. Der Alkoholgehalt schwankt zwischen 0,5 und 2%.

Kefir: Das Getränk der Hundertjährigen

Shops, die auf verschiedene Fermente spezialisiert sind, führen auch Kefir-Pilze (Kefir-Knollen, tibetanische Pilze). Man unterscheidet zwischen Wasserkefir und Milchkefir (Milch-Champagner). Die Starterkulturen müssen nur einmal gekauft (oder bei Freunden besorgt) werden. Danach kann man unbegrenzt lange Kefir-Getränke herstellen. Milchkefir entsteht durch die Fermentation von Milch und hat eine cremige Konsistenz. Die Milch kann von Kühen, Ziegen oder Schafen stammen.

So sehen Kefir-Knollen aus. Foto (C) Cara Faus / flickr CC BY 2.0
So sehen Kefir-Knollen aus. Foto (C) Cara Faus / flickr CC BY 2.0

Sauerkrautsaft

Sauerkraut kann jeder selber machen. Es entsteht, indem Kraut oder eine andere Kohlsorte milchsauer vergoren wird. Anleitungen dazu findet man im Internet.

Karottensaft, milchsauer vergoren

Wenn man Karottensaft fertig kauft, sollte man darauf achten, dass er milchsauer vergoren ist. Er schmeckt zwar säuerlicher als gewohnt, ist aber gesünder.

Roterübensaft, milchsauer vergoren

Ebenso wie Karottensaft ist auch der Saft von Roten Rüben im Handel erhältlich.

Apfelessig

Auch Essig entsteht durch Fermentation. Wer ihn selbst herstellen möchte, benötigt eine so genannte Essigmutter. Essig kann natürlich nicht pur getrunken werden. Aber mit Wasser oder einem Fruchtsaft gestreckt, schmeckt er durchaus aromatisch.

Manju, EM-X

Dieses Getränk ist in keinem Supermarkt zu finden, denn es ist extrem teuer. Ein Liter kostet 130 bis 250 Euro. Wie lässt sich ein derart stolzer Preis erzielen? Natürlich mit Heilsversprechungen! Manju besitzt freilich keine Zulassung als Medikament und darf daher auch nicht als Heilmittel beworben werden. Die Podukt-Beschreibungen lesen sich ziemlich dürftig. Das Getränk steigert angeblich das Wohlbefinden, besteht ausschließlich aus natürlichen und biologischen Zutaten und ist ein ganzes Jahr lang fermentiert.

Es gibt ein Fachbuch von einem Arzt namens Dr. Shigeru Tanaka, das Furore machte und auch in medizinischen Kreisen anerkannt ist. Manju wird in keinen Mengen und wie eine Medizin eingenommen. Das Getränk hat offenbar starke entgiftende Wirkungen und wird hauptsächlich von Krebspatienten gekauft. Wunder darf man sich mit Sicherheit nicht erwarten. Es ist außerdem unklar, ob das später vermarktete Manju zu 100% identisch ist mit dem ursprünglichen EM-X. Das ursprüngliche Getränk wurde verboten. Man munkelt, dass EM-X zu wirksam war und daher Klage von einem großen Pharmaunternehmen eingereicht wurde. Das ähnlich klingende EM-X-Gold basiert auf einer komplett anderen Rezeptur und ist völlig wirkungslos. Trotzdem wird es teuer angeboten und mit EM-X in Verbindung gebracht.

Biolat-F

Biolat-F ist eine Markenbezeichnung für ein Fermentationsgetränk mit Milchsäurebakterien. Das Wellness-Getränk besteht aus verschiedenen Gemüsesorten, Nüssen, Äpfeln, Beeren und Gewürzen. Der Preis liegt bei 130 Euro pro Liter.

Bokashi-Saft

Die Flüssigkeiten, die beim Kompostieren in einem Bokashi-Eimer entstehen, sind nicht jedermanns Geschmack, aber sie können in kleinen Mengen getrunken werden. Damit die bakterielle Umwandlung funktioniert, wird der pflanzliche Bio-Abfall mit Effektiven Mikroorganismen® eingesprüht.

Beitrag teilen:
Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*