Heimat, Umfeld und Ortsbindung

Da komme ich her! Da gehöre ich hin! Unsere Heimat ist das Umfeld, in dem wir aufgewachsen sind. Bei den meisten Menschen war das ein bestimmter Ort. Bei manchen Menschen mehrere Orte, wo sie ihre Kindheit verbrachten.

Foto: Dean Village, cattan2011 / flickr / CC BY 2.0
Foto: Dean Village, cattan2011 / flickr / CC BY 2.0

Die Bezeichnung Heimat ist aus der Mode gekommen

Es scheint keine Rolle mehr zu spielen, woher wir kommen. Denn wir sind wesentlich mobiler als unsere Vorfahren und können im Laufe des Lebens an verschiedenen Wohnsitzen leben. Oder sogar als Weltreisende um den Globus ziehen. Menschen mit nationalem oder regionalem Bewusstsein, werden als „rechts“ abgekanzelt. Beim Einkaufen jedoch ist Regionalität wieder angesagt. Denn Produkte aus der Region sind nachhaltiger als Billigwaren aus Fernost.

Feng-Shui und Geomantie: Hier geht es um die enge Verbindung mit dem Raum

Die Heimatverbundenheit – wenn man es so nennen will – spielt gerade bei Feng-Shui-Analysen eine zentrale Rolle. Meist ist uns diese starke Ortsbezogenheit gar nicht bewusst und wir merken erst im Laufe eines Umzuges, wie sehr die Ortsveränderung auf die Psyche einwirkt. Oft helfen schon kleine Veränderungen, damit wir uns besser fühlen. Auch wenn ein Zweitwohnsitz vorhanden ist, gibt es meist nur einen Ort, wo wir ganz entspannt und privat sein können. Dort, wo wir uns wirklich ZUHAUSE fühlen und nicht wie ein Gast auf der Durchreise. Auch für Astrologen hat der Platz, an dem wir geboren sind, einen lebenslangen Einfluss.

Die Herkunft darf in keinem Lebenslauf fehlen

Jeder Mensch ist ein soziales Wesen und wird durch sein Umfeld geprägt. Der Aufenthaltsort hat eine sehr existentielle Bedeutung, weil er darüber bestimmt, ob man einen Job findet, Freunde findet, eine Infrastruktur vorfindet und sich kulturell wohl fühlt. Auch die Sprache, die zwischenmenschlichen Interaktionen und die Art, sich zu kleiden, hängen vom regionalen Kulturkreis ab. Bei Menschen, die eine fremde Sprache sprechen, fehlt das Verständnis für die Nuancen. Das Lebensgefühl und die Art miteinander umzugehen können grundverschieden sein. Vor allem, wenn es um Interaktionen zwischen den Geschlechtern geht. Wenn man jemanden kennen lernt, fragt man zuerst, woher er kommt. Die Ortsangabe hilft bei der Einordnung eines Menschen. Je entfernter der Herkunftsort ist und umso fremder die Sprache, desto schwieriger fällt die Einschätzung.

Umwege verbessern die Ortskenntnis

Und genaue Ortskenntnisse verbessern die Handlungsfähigkeit. Mit keiner Sprache kann man präziser verständigen als mit der Muttersprache – beziehungsweise dem Mutter-Dialekt. Orte, mit denen man sich identifiziert und an denen man sich wohl fühlt, müssen nicht mit dem Geburtsort übereinstimmen. Überhaupt ist die „Heimat“ eine sehr persönliche und keine sachliche Angelegenheit. Sie kann sein:

  • Alle Orte der Kindheit, wie sie in den Erinnerungen gespeichert sind (und heute nicht mehr existieren)
  • Ein Ort der gesicherten Existenz, der nicht mit dem Herkunftsort identisch ist (das derzeitige Zuhause?)
  • Ein imaginärer Ort.
  • Die Verbundenheit mit einer bestimmten Kultur.
  • Eine selektive Gruppenzugehörigkeit, regional, national oder global.
  • Ein Ort, an dem man geschätzt und anerkannt wird.

Stabilität versus Flexibilität

Kinder, Tiere und ältere Menschen werden nicht gerne aus ihren gewohnten Umgebungen gerissen. Viele Umzüge und Wechsel bei den Bezugspersonen können destabilisierend wirken. Jeder Abschied hinterlässt Spuren, denn es bleibt etwas zurück. Die Orte, an denen man mal gewesen ist, verschwinden nie ganz aus der Erinnerung. Das bedeutet nicht, dass man nicht reisen oder herumziehen sollte. Aber wer häufig umzieht, muss sehr anpassungsfähig sein und viel dazulernen. Das Leben am Heimatort kann zu eng werden, wenn keine ausreichenden Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden sind. Außerdem kann man sich auch dann entwurzelt fühlen, wenn sich die Nachbarschaft verändert, rundum neue Häuser entstehen oder abgerissen werden, oder wenn zu viele Ausländer für Misstrauen sorgen. Wir spüren dann das seltsame Gefühl der Ent-heimatung. Der Ort ist nicht mehr das, was er früher einmal war. Das heimelige Gefühl, die Vertrautheit und das Sicherheitsgefühl gehen verloren.

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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