Kommunikation mit Tieren: Wie geht das?

Angst vor unbekannten Tieren oder Unsicherheit im Umgang mit Tieren? Das muss nicht sein! Jede/r kann lernen, sich mit Tieren zu verstehen und ihre Körpersprache zu deuten.

 Foto: Sasha the Okay Photographer / flickr CC BY 2.0
Foto: Sasha the Okay Photographer / flickr CC BY 2.0

Leben in Harmonie mit Tieren

Jede Kommunikation mit Tieren besteht aus 3 Phasen oder nur einer der 3 Phasen:

1) Beobachtung, Wahrnehmung und Einfühlung

2) Aufbau einer Verbindung mit dem Tier

3) Übermittelung von Botschaften an das Tier

Die erste Phase bringt jeder Mensch zuwege, der über eine durchschnittliche Veranlagung verfügt. Hier geht es nur darum, Botschaften vom Tier zu empfangen. Dem Tier zuzuhören, die Laute zu interpretieren und alle körpersprachlichen Anzeichen zu deuten. Für die Übersetzung von Tierlauten gibt es kein Wörterbuch. Klagende Laute klingen bei allen Tierarten ähnlich. Ebenso drohende Laute, traurige Laute, sehnsüchtige Laute und ängstliche Laute. Die Gefühlslage ist bei den meisten Tieren recht gut zu erkennen. Bei Insekten wird es schwierig, aber selbst bei Fliegen, Bienen und Ameisen versteht man, ob sie müde sind, nervös sind, Angst haben oder nach Futter suchen.

Riechtest, Blickkontakt und Körperkontakt

Um die Verbindung mit einem Tier aufzunehmen, spielen die folgenden Schritte eine Rolle:

1) Aufnehmen der olfaktorischen Fährte: Viele Tieren wollen zuerst schnüffeln und den Geruch prüfen, bevor sich sich auf einen Menschen einlassen.

2) Erst nach bestandenem Geruchstest wird der Augenkontakt gesucht.

3) Hunde, Katzen, Pferde, Schafe und Ziegen gehen recht zügig zu Körperkontakt über, wenn sie zu einem Menschen Vertrauen fassen. Sie kommen angelaufen, versuchen zu lecken, sich anzuschmiegen und Streicheleinheiten zu bekommen. Junge Hunde springen gerne hoch und deuten an, dass sie spielen möchten. Katzen legen sich auf den Rücken oder bitten förmlich ums Gekraultwerden. Es spielt keine Rolle, ob sie den Menschen gut kennen oder noch nie gesehen haben.

Die Sprache der Tiere

Tieren können nicht denken und sprechen wie ein Mensch. Ihre Botschaften müssen daher in eine menschliche Sprache übersetzt werden. Es kann sein, dass sie bestimmte Zurufe und Befehle verstehen, wenn sie entsprechend erzogen wurden. Im Allgemeinen muss man davon ausgehen, dass man mit gesprochener Sprache nichts erreicht. Um in näheren Kontakt zu kommen, sollte man versuchen, eine liebevolle Verbindung auf der Seelenebene herzustellen. Je besser es gelingt, sich in das Tier einzufühlen, umso eher wird man eine Art „Gespräch“ aufbauen können. Im Grunde ist jede Art von Kooperation mit einem Tier eine Form von Kommunikation. Die Kommunikation beginnt mit der Erziehung von Haus- und Nutztieren. Kleine Kätzchen verstehen recht schnell, wo ihr Futterplatz ist, wo die Toilette vorgesehen ist und welches Revier ihnen zugewiesen wird. Je öfter man mit Tieren zusammenarbeitet oder unterwegs ist, umso besser kann sich das Tier auf seinen menschlichen Gefährten einstellen.

Erzieherische Maßnahmen

Nutztiere erfüllen eine Vielzahl von Aufgaben, die man ihnen erst beibringen muss. Pferde dürfen ihre Reiter nicht abwerfen, müssen Anweisungen befolgen und ihren natürlichen Instinkte unterdrücken, wenn es erforderlich ist. Dabei ist natürlich darauf zu achten, dass die Tiere ihre Freude nicht verlieren oder gar gequält werden. Tiere lernen wie Menschenkinder durch Nachahmung und verhalten sich daher oft ähnlich wie ihre Betreuer. Sie spüren die Gemütslage ihrer Bezugsmenschen und teilen deren Gefühle. Fast alle Tiere sind soziale Wesen und daher bestrebt, in einen „Dialog“ zu treten mit anderen Tieren und Menschen. Sie sind keine Ignoranten, sondern reagieren auf jedes Lebewesen, das sich bewegt.

Linderung von Tierleid

Nutztiere werden oft fürchterlich misshandelt, traumatisiert und missachtet. Daher ist die Kontaktnahme geprägt von schweren, leidvollen Gefühlen, die das Tier ausströmt und mitzuteilen versucht. Trauer, Schmerzen, Resignation, Verzweiflung, Angst und Wut sind oft übermächtig vorhanden und erschweren einen liebevollen Zugang. Leidende Tiere wollen wahrgenommen werden, denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Erst im zweiten Schritt kann man entscheiden, ob irgendeine Hilfe möglich ist. Eventuell zeigt das Tier selbst an, was es vermisst oder braucht. Zum Beispiel Bewegung, mehr Freiheit, Körperpflege, Wasser, Wärme, Ruhe oder Unterhaltung. Vielleicht jault es nach einem Gefährten oder weggenommenen Jungen. Vielleicht sehnt es sich nach einer saftigen Weide oder einem schützenden Unterschlupf? Vielleicht braucht es Lob und Anerkennung, Aufmerksamkeit und Zuwendung? Vielleicht gibt es ein Revierproblem, das für Aufregung und Unruhe sorgt?

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Über Irmgard Brottrager 833 Artikel
Irmgard Brottrager ist Dipl.Ing. für Architektur und Innenarchitektur. Sie beschäftigt sich vorzugsweise mit Themen, die mit dem Menschen und seinem Umfeld zu tun haben. Irmgard erreicht ihr unter i.brottrager@everyday-feng-shui.de

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