„Klarträume“ sind Träume, in denen uns bewusst ist, dass wir träumen, und die wir daher nach Belieben steuern können. Wer tagsüber ein eher langweiliges Leben hat, kann nachts in abenteuerliche Erlebnisse eintauchen, die sich völlig real anfühlen.
Träume sind auch eine Form von Realität
Wenn wir uns etwas klar vorstellen können, können wir es in der Regel auch erreichen. Ähnlich verhält es sich mit Träumen und medialen Erlebnissen (Filmen, Büchern, mündlichen Überlieferungen). Alles, war wir uns erträumen können, wird real möglich. Träume, die sich oft wiederholen, fühlen sich irgendwann so real an, als würden sie zum Leben dazugehören. Traum-Erlebnisse wirken ergänzend und erweiternd, aufklärend und ausgleichend. Sie können uns etwas vor Augen führen, was uns vorher nicht bewusst war. Oft gewähren sie tiefe Blicke in die Beziehungen zu unseren Mitmenschen.
Tagträume sind Klarträume
Klarträume sind ähnlich wie Tagträume. Die Vorstellungen verselbstständigen sich und galoppieren dahin wie in einem Nachttraum. Die Phantasien gehen mit uns durch – aber wir bleiben wach und wissen, dass wir gerade tagträumen. Wir können das schlaftrunkene Dösen jederzeit beenden oder in eine andere Richtung lenken. Tagträume sind ein spielerisches Übungsfeld für kreative Vorstellungen aller Art. Das Denken erfolgt nicht geradlinig, sondern im Zickzack-Kurs, um alle Möglichkeiten auszuprobieren.
Warum Tag- und Klarträume hilfreich sind
Ein Feng-Shui-Prinzip lautet: „Energie folgt der Aufmerksamkeit“. Je lebhafter und kreativer wir uns mit möglichen Szenarien beschäftigen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Wünsche in Erfüllung gehen. Träume sind eine Möglichkeit, um uns erwünschten Zielen anzunähern. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, bei jeder Gelegenheit auf Tuchfühlung zu gehen mit den Realitäten, die sich verwirklichen sollen. Wer sich zum Beispiel einen eigenen Garten wünscht, sollte möglichst oft Gärten besuchen, sich in Parks aufhalten und Gartenbücher studieren. Der dritte Schritt ist dann die konkrete Planung und Vorbereitung – auch wenn das Ziel noch nicht in Reichweite ist.
Schöner träumen und Albträume positiv beenden
Wenn wir aus einem Albtraum erwachen, sind wir in der Regel noch nicht ganz wach, sondern in einem Zustand, in dem wir bewusst weiterträumen können. Wir müssen nicht sofort aus dem Bett springen, sondern können uns beruhigen, erneut in den Traum einsteigen und mit klarem Verstand eine Lösung herbeiführen. Sollten wir ein Verbrechen erlebt haben, können wir zum Beispiel die Polizei rufen oder Nachbarn verständigen. Natürlich nur im Traum, aber bewusst!
Vorbereitungen für Klarträume
Die effizienteste Methode ist, ein Traum-Tagebuch zu führen und alles aufzuschreiben, was unkontrolliert durch den Kopf huscht. Auch die Tagträume im wachen Zustand verdienen eine genauere Beobachtung. Immer, wenn die Gedanken sich verselbstständigen, träumen wir in gewisser Weise. Aktivitäten, die Tagträume fördern, sind Wanderungen, Spaziergänge und Bahnfahrten. Sobald das Interesse an allen Trauminhalten wächst, wächst auch das Erinnerungsvermögen an Nachtträume. Bald kann man sich jeden Tag an mindestens einen Traum erinnern und ihn mehr oder weniger detailliert wiedergeben – mitsamt der ganzen Unlogik und Sprunghaftigkeit, die für Träume typisch ist.
Wie erkenne ich im Traum, dass ich träume?
Im Traum funktionieren keine Schalter. Wenn man zum Beispiel wiederholt träumt, dass die Kamera nicht „klick“ macht oder dass ein Lichtschalter streikt, dann weiß man, dass die Situation nicht real ist. Man kann sich diese „Realitätschecks“ im bewussten Zustand so lange angewöhnen, bis man sich im Traum daran erinnert. Zum Beispiel immer auf das Klick-Geräusch achten bei Schaltern und Hebeln aller Art: Herdplatten, Türklinken, Armaturen, Waschmaschine und so weiter. Die Klospülung funktioniert nicht? Dann ist es vielleicht ein Traum!
Bewusst in die Traum-Phase einsteigen
Viel Menschen wachen gegen 2 Uhr auf, um auf die Toilette zu gehen. Dieser Zeitpunkt ist ideal, um nach der Tiefschlafphase ganz bewusst in die sogenannte REM-Phase zu starten. In dieser Phase finden die meisten und intensivsten Träume statt. Es genügt ein Gedanke wie: „Und jetzt versinke ich im Träume-Land“ oder „Jetzt werde ich gleich träumen.“ Somit hat das Gehirn die Botschaft erhalten, dass das, was in weiterer Folge geschieht, Träume sein werden. Das nächtliche Aufwachen lässt sich anregen, indem man vor dem Zubettgehen reichlich Flüssigkeiten trinkt. Immer, wenn man bemerkt „Ah, ich träume gerade“, lässt sich der Traum bewusst steuern. Das ist am leichtesten in der Früh möglich: „Ah, ich habe gerade geträumt und erwache aus einem Traum.“ Und dann schläft man vielleicht noch mal ein und träumt bewusst weiter.
Zum Weiterlesen: Luzides Träumen lernen
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