Versiegelte Oberflächen stören den natürlichen Wasserhaushalt und sind neben der Begradigung von Flüssen eine Hauptursache für Überschwemmungen. Daher sollten nicht nur die Weg-, Platz- und Auto-Parkflächen, sondern möglichst auch die Flächen von Flachdächern sickerfähig sein. Welche Materialien kommen hier in Frage?
Wasserabweisende Flächen wie Asphaltbeläge haben zusätzlich den Nachteil, dass man ein Gefälle ausbilden muss und ein kostspieliges Regenwasser-Entwässerungs-System erforderlich ist. Aus praktischen Gründen hinsichtlich Begehbarkeit und Reinigung wird über Alternativen selten nachgedacht. Die meisten wasserdurchlässigen Beläge sind nicht ganz glatt oder nur eingeschränkt befahrbar. Auf kleinen Grundstücken ist der Versiegelungsgrad auch ein rechtliches Thema, weil viele Gemeinden versuchen, die Versiegelung einzuschränken. Daher kann es passieren, dass man einen Parkplatz oder eine Zufahrt gar nicht zubetonieren darf, sondern auf einen sickerfähigen Belag ausweichen muss. Durchlässige Befestigungen sind außerdem auf Sport- und Spielpätzen, auf Terrassen und auf Flächen im öffentlichen Raum gefragt.

Rasengitter
Rasengitter gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen, von feingliedrigen Waben-Matten aus Kunststoff bis hin zu befahrbaren Beton-Fertigteilen. Sie eignen sich vor allem für Parkflächen und Hof-Befestigungen. Wer den Pflanzenwuchs vermeiden möchte, kann statt Rasen-Erde auch Sand oder Kies in die Hohlräume streuen.
Offenfugig verlegte Natur- oder Betonstein-Platten
Auch hier bietet der Handel ein vielfältiges Angebot. Die Fugen werden mit Sand oder feinem Kies aufgefüllt. Je kleiner die Formate, umso größer der Fugen-Anteil und umso höher die Durchlässigkeit.
Porenbeton-Steine und poröse Pflastersteine
Spezielle Sicker-Steine aus Beton haben eine poröse Struktur und können Wasser aufnehmen und durchlassen wie ein Schwamm. Es gibt sie in vielen unterschiedlichen Ausführungen und Farbtönen, mit engen oder breiten Fugen.
Makadam
Makadam ist ein verdichteter Kies-Belag, der aus mehreren Schichten mit unterschiedlichen Körnungen besteht und zusätzlich mit Teer gebunden sein kann. Optisch sieht er aus wie ein Mischung aus Kies- und grobem Asphaltbelag. Man sieht ihn vor allem im ländlichen Bereich, auf Feld- und Forstwegen.

Flächen aus Schotter, Kies, Sand oder Mergel (Perlite-Gestein aus Ton und Kalk)
Ein Vorteil dieser Variante ist, das die Übergänge zu den Grünflächen besonders natürlich aussehen und keine Einfassung nötig ist. Das Material kann lose eingebracht oder oberflächlich gebunden sein. Hierfür sind verschiedene Stabilisierungs- und Bindemittel am Markt, die die Steinchen zusammenhalten, aber dennoch wasserdurchlässig lassen. Anbieter für gebundene Beläge findet man unter dem Stichwort „Festkies“.

Rindenmulch
Rindenmulch besteht aus zerkleinerten Baum-Rindenstücken und wird gerne zur Abdeckung von Spielplätzen oder Gartenflächen verwendet. Das Material verrottet mit der Zeit und ist daher keine Dauerlösung. Es hält den Boden feucht und wirkt gegen Unkraut. Für denselben Zweck geeignet sind auch feine Holzschnitzel, die weniger weich, sondern etwas griffiger sind.
Pflasterklinker
Kleinformatige Klinkerziegel aus gebranntem Ton sind altbekannte Baustoffe, die sich nicht nur als Mauerziegel und Fassadenverkleidung bewähren, sondern auch auf Böden im Innen- und Außenraum ihre Anwendung finden. Man sieht sie wie Parkett-Riemen im einfachen Verband oder im Fischgrät-Muster verlegt. Sie sind sehr beständig und auch mit Fahrzeugen befahrbar.
Hirnholz- oder Stöckelpflaster
Stöckel-Pflaster besteht aus witterungsbeständigen Robinien- oder Eichenholz-Klötzen, die rund oder rechteckig geformt sein können. Es eignet sich für Lagerflächen, Höfe und Einfahrten und wird im Sandbett verlegt. Durch die Jahresringe des Hirnholzes entsteht eine auffällige, aber sehr natürlich anmutende Optik.
Drain-Asphalt und Drain-Beton
Hier handelt es sich um offenporige Beton- und Asphalt-Mischungen, die gegenüber herkömmlichen Belägen einen größeren Hohlraum-Anteil besitzen und daher mehr Wasser aufnehmen können. Sie haben ein grobkörniges Aussehen und können auch schalldämmend wirken.
Trittsteine aus Natur- oder Betonstein
Eine ganz simple Lösung für die Weg-Gestaltung ist das Auslegen von einzelnen Trittstein-Platten oder -blöcken auf der Wiese. Mit dieser Methode lassen sich sogar kleine Böschungen überwinden und Bäche überbrücken.
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Arch. Dipl.Ing. Irmgard Brottrager, Ganzheitliche Architektur und Europäisches Fengshui in Graz. Link zur Homepage:
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