Was ist Realität?

Ist nur das Angreifbare real oder gehören auch die Gedanken, die Gefühle, die Vorstellungen, die Träume und Einbildungen dazu? Gibt es überhaupt eine Grenze zwischen Glauben, Einschätzungen und Wahrnehmungen?

 

Foto Leigh Blackall / flickr CC BY 2.0
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Es gibt keine Gewissheit

Wir vergessen im Alltag gerne, dass wir nur einen Bruchteil dessen wahrnehmen können, was vorhanden ist. Nicht nur, weil unsere Sinnesorgane unzulänglich sind, sondern auch, weil unsere Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit begrenzt sind. Ein Drittel der Lebenszeit wird verschlafen, beziehungsweise in Dimensionen verbracht, an die wir uns nach dem Aufwachen entweder gar nicht oder nur bruchstückhaft erinnern können. Und wenn wir uns mit Menschen treffen, die geistig „in einer anderen Welt“ leben, merken wir, dass es durchaus möglich ist, die Dinge ganz anders wahrzunehmen, ohne den Verstand zu verlieren. Alles, was wir für wahr halten, existiert nur in unserem Kopf – jedenfalls in dieser Version. Andere Menschen nehmen dieselben Umstände in anderen Versionen wahr.

Verschiedene Weltbilder und Sichtweisen

Das Leben besteht nicht nur aus Fakten. Im Gegenteil: Das Erleben ist ein rein subjektiver Prozess, wo zwischen leibhaftigen Begegnungen, Filmen, Träumen, Gelesenem, Gehörtem und Imaginiertem kein wesentlicher Unterschied besteht. Was uns durch Medien erreicht, ist ebenso wirksam wie Szenen, die wir als „Zeugen“ erleben. Verschiedene Zeugen schildern unterschiedliche Beobachtungen. Jede Wahrnehmung ist subjektiv und selbst wenn wir einander berühren, spürt jeder etwas anderes. Vieles, was wir erleben, hängt von unserem Glauben ab. Glaube kann sich wie Gewissheit anfühlen und eine entsprechende Realität erzeugen. Was auch immer wir glauben: Wir werden meistens Recht bekommen, weil jedem Menschen nach seinem Glauben geschieht. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück.

Nichts ist fix

Nicht einmal, dass wir sterben werden, ist sicher. Denn womöglich geht es ohne Unterbrechung weiter nach dem vermeintlichen Tod – nur in einer anderen Form und in einer neuen Umgebung. Die vermeintliche Realität ist etwas sehr Vordergründiges. Wir sehen nur eine Erscheinung und erkennen nicht den Geist, der im Hintergrund wirkt. Wirklichkeit ist das, was wirkt. Und das sind nicht die festen Teilchen, die nur einen winzigen Teil von dem ausmachen, was uns als Materie erscheint. Sondern unsere eigenen „Machenschaften“, die uns großteils nicht bewusst sind. Wenn man die Materie auf die kleinsten Bausteine zerlegt, muss man feststellen, dass es sich im Wesentlichen um reine Informationen handelt, die nicht stabil – und daher veränderbar – sind.

Realität ist das, was wir erschaffen

Realität entsteht nicht von selbst, sondern ist machbar und veränderbar. Jeder Mensch trägt zu diesem Schaffensprozess bei. Man kann es Informationen nennen, Programmierung, Schwingung, göttlicher Geist oder Lebensenergie. Sie sind es, die die Materie erschaffen, die wir sehen und angreifen können. Die Energie, die ein Mensch aussendet, besteht aus Schwingungen (Schallwellen, Wärmewellen, Lichtwellen, Atem, Liebe, Gehirnwellen). Vieles von dem, was wir erschaffen, erfolgt ganz unbewusst und lässt sich daher nicht kontrollieren. Zum Beispiel können wir beobachten, dass sich unsere Stimmung darauf auswirkt, wer uns über den Weg läuft. Wir haben keine Kontrolle über diese „Zufälle“ und doch sind wir im Grunde selbst dafür verantwortlich.

Energie folgt der Aufmerksamkeit

Eine Realität, die wir nicht direkt erzeugen können, sind die Naturgesetze. Wir sind diesen Gesetzen unterworfen, können sie aber missachten und müssen dann die Konsequenzen tragen. Wenn wir negative Vorstellungen ständig wiederholen, werden sie irgendwann so gefestigt, dass wir sie kaum noch loswerden. Daher ist es wichtig, die Aufmerksamkeit abzuziehen und auf erfreulichere Dinge zu lenken, wenn wir uns eine Verbesserung wünschen. Um sich nicht zu versteifen, sollten wir die Dinge möglichst neutral und flexibel zu betrachten – und sie nicht in eine bestimmte Schublade zu stecken. Wer Verbesserungen möchte, muss offen bleiben für vorteilhaftere Sichtweisen. Spätestens dann, wenn man mit niemandem mehr etwas zu tun haben will, weil angeblich alle böse sind, wird es Zeit, umzudenken! Wenn wir ein entspanntes Leben möchten, sollten wir nichts bewerten, aber genau beobachten und flexibel bleiben. Einen Schritt zurückgehen und die Welt mit einem gewissen Abstand betrachten.

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Über Johanna Fritz 132 Artikel
Johanna ist freiberufliche Grafik-Designerin und Künstlerin. Sie berät das Team von Everyday Feng Shui bei der Website-Gestaltung und unterstützt bei redaktionellen Themen rund ums Wohnen und Einrichten. Johanna ist unser "Stil-Guru" und ihr erreicht sie unter j.fritz@everyday-feng-shui.de

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